Geschrieben von Thorsten Donnerstag, 24 April 2008 23:42
Tri State Corner - Interview mit der Band zu "Ela Na This"
Metal mit griechischen Einflüssen aus Deutschland? Ja, das gibt es. TRI STATE CORNER aus dem Rheinland haben gerade ihr erstes offizielles Album „Ela na This“ veröffentlicht, auf dem sie diese ungewöhnliche Mischung zelebrieren. Zu diesem Anlass stellte sich die gesamte Band den Fragen von BurnYourEars.
Jungs, mit eurem Debüt seid ihr zum ersten mal auf BurnYourEars. Stellt euch doch bitte mal vor.
Tri State Corner: Wir sind Tri State Corner, das „neu“-gegründete Dreiländereck aus dem Rheinland. Christoph (Gitarre) kommt aus Polen, Markus (Bass) aus Deutschland und Janni (Gitarre, Bouzouki), Christos (Drums) und ich (Lucky, Vocals) aus Griechenland.
Mit Christos Efthimiadis habt ihr einen Musiker in euren Reihen, der mit RAGE, RUNNING WILD und SUBSEVEN schon einige Erfahrungen im Rock'N'Roll Zirkus gemacht hat. Wie ist er zu euch gekommen und hilft er euch, Stolpersteine zu vermeiden?
Janni: Auf jeden Fall ist er nicht nur eine große Hilfe sondern auch ein guter und langjähriger Freund! Unsere Eltern kennen sich schon seit Urzeiten, und Chris und sein Bruder Spiros hatten musikalisch für uns schon zu RAGE-Zeiten Vorbildfunktionen.
Lucky: Dazu kommt noch, dass ich in meiner Schlagzeugerzeit viele Jahre bei Chris Unterricht genommen hatte – er ist ein wunderbarer Drummer, war geil. Er hilft uns in der Tat einige Fehler von vornherein zu vermeiden.
Folk-Elemente mit Rock, Metal oder anderen härteren Gitarrengenres zu verbinden, ist keine ganz neue Idee, allerdings dürftet ihr mit griechischen Einflüssen weitgehend allein stehen. Wie kam es zu dieser stilistischen Entwicklung?
Janni: Was den griechischen Part angeht, ist das recht einfach zu erklären:
Musikalisch sind wir Rocker, Metaller, nenne es wie Du willst. Mental und tief im Inneren sind wir stolze Griechen und lieben ebenfalls die griechische Musik von alt bis neu. Nun, warum nicht das eine mit dem anderen kombinieren – weil es Spaß macht und weil wir uns erst wirklich wohl fühlen, wenn wir uns großen Herausforderungen stellen müssen... dies ist eine Herausforderung, die wir uns selbst auferlegt haben (lacht)
Lucky: Du hast recht, wir stehen im Moment allein mit unserer Musik da, aber glücklicherweise ist die Resonanz darauf so gut, dass wir noch mehr angespornt werden, weiterzumachen... auf jeden Fall.
Neben griechischen haben eure Mitglieder auch polnische und deutsche Wurzeln. Hat das auch Einfluss auf euren Stil, oder habt ihr vor zum Beispiel deutsche Volksmusik oder slawische Folklore in euren Sound einzubeziehen?
Christoph: (lacht) Eigentlich eine gute Idee, vielleicht... oder? Nein im Ernst, wir singen zum Beispiel in unserer Balade „Dying – bo umieram“ den Chorus teilweise auf polnisch. Deutsche Volksmusik? Vielleicht nicht Volksmusik, aber möglicherweise deutsche Textpassagen, wer weiß? Unsere Texte sind hauptsächlich auf Englisch, einige Refrains sind griechisch, ein paar Part, wie gerade erwähnt, polnisch.
Janni: Den Einfluß allerdings auf unseren Stil kann man nicht leugnen. Christoph ist Pole und kommt aus der Punk Rock Szene, Markus ist Deutscher und ist zwar Rocker, hat aber ein sehr breites musikalisches Spektrum anzubieten.
Markus: Wenn Du das jetzt alles vermischst und eine riesengroße Portion Spaß dazu packst, bekommst Du TRI STATE CORNER. (lacht)
Kommen wir zu eurem aktuellen Album. Seid ihr zufrieden mit der Scheibe?
Christoph: Auf jeden Fall! Sowohl mit der Auswahl der Lieder als auch mit dem Gesamtsound. War 'ne tolle Erfahrung, mit Dirk von Brainworx zusammen zu produzieren. Unser Label Hammersound, das Management Taste One und die anderen Partner sind auch allesamt zufrieden... der Hörerschaft gefällt es ebenfalls – die Rezensionen fallen positiv aus... was will man mehr? (grinst)
Wenn man das Medienecho zusammenfasst, bekommt ihr viel Lob für eure innovative Ausrichtung, aber die Songs mit starkem griechischem Einfluss werden fast durchgehend auch als die stärksten des Albums angesehen, während der Rest zwar nicht schwach ist, aber zumindest nicht mithalten kann. Seht ihr das ähnlich? Wollt ihr die griechischen Einflüsse zukünftig ausbauen?
Janni: Wir sehen jede Kritik, ob positiv oder negativ, immer als Ansporn. Musik – so gut oder schlecht sie auch gemacht ist – ist immer Geschmacksache. Dem einen gefällt das Eine mehr, dem anderen das Andere. Wir werden den griechischen Part definitiv weiter ausbauen, aber ohne dabei kitschig oder eintönig zu wirken.
Lucky: Wir werden aber auch die Nicht-Bouzouki-Nummern weiter verbessern.
Christoph: Aber jetzt wollen wir in erster Linie den Leuten da draußen zeigen, dass wir das, was sie da hören, auch live bringen. Wir sind kein Studioprodukt, wir sind 'ne Rockband und wollen wann immer es geht auf die Bühne.
In welchem Segment würdet ihr euch einordnen? Rock? Metal? Alternative? Eurer Drummer Chris hat sich mit den restlichen SUB7EVEN Mitgliedern ja sehr bewußt vom klassischen Metal zu einer sehr viel kommerzielleren Ausrichtung gewendet. Eure Musik würde ich, von den griechischen Einflüssen abgesehen, eher mit den Hard Rock Bands der 90er Jahre vergleichen.
Lucky: Das stimmt. Wir sind sicher stark von dem Hard Rock der 90er beeinflusst. Trotzdem sind modernere oder punkige Einflüsse in unserer Musik versteckt. Das Bouzouki ist sicher das Außergewöhnliche innerhalb der Songs... und vielleicht ein bischen griechisch hier, ein bischen polnisch da, ein bischen Djembe hier und da... Wenn wir über Segmente sprechen, dann ist das sicher irgendwas zwischen Hard Rock und Heavy Metal, mit griechischem Einfluss... Einige schreiben Gyros-Metal, Andere Bouzouki-Rocker... wie auch immer man das nennen möchte... Hauptsache. die Leute mögen es... aus welcher Richtung sie auch immer kommen.
Seht ihr diese Genres eher getrennt oder wollt ihr szeneübergreifend Hörer ansprechen?
Janni: Wir machen Musik, weil es uns gefällt. Wir glauben, mit unserem Stil nicht nur Rocker und Metaller anzusprechen, sondern ebenfalls viele andere Menschen unterschiedlicher Musikrichtung oder Nationalität. Musik verbindet Menschen. Unser Titel Song „Ela Na This“ spricht genau darüber: „Komm und schaue Dir meine Welt an und versuche sie zu verstehen, erst dann wirst Du in der Lage sein, mich zu verstehen“... das ist der tiefgreifende Sinn des Liedes, das ist unsere Message!
Was für Pläne habt ihr für die nahe Zukunft?
Lucky: Erstmal sind einige sehr große Shows angesagt, z.B. am 6.6. in Oschersleben als support für die H-BLOCKX und REVOLVERHELD. Dann werden wir in Moskau eine tolle Show im Rahmen der Popcomm spielen. Im August werden wir in Polen bei einem Festival sein.... spätestens im Herbst werden wir als Support für eine sehr, sehr große Band spielen, leider darf ich momentan nicht mehr verraten.
Markus: Es passiert auf jeden Fall eine Menge momentan... unter www.tristatecorner.com gibt es immer die neuesten Infos dazu. Tragt Euch in den Newsletter ein (kurze Info an den Admin, dann geht’s los).
Noch irgendwelche „letzten Worte“ an unsere Leser?
Markus: Klar! Wenn Ihr unser neues Album noch nicht habt, weil Ihr nicht wisst, ob es sich wirklich lohnt, dann macht mal Folgendes: Kommt zu uns auf eine Live-Show.... wir freuen uns, Euch zu sehen und werden zusammen rocken – versprochen! (lacht)
Danke für eure Zeit.
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