Geschrieben von dirk-bengt Sonntag, 17 Februar 2008 03:14
Mely - Interview mit Sänger und Gitarrist Andreas Mataln
Mit ihrer Interpretation des schweren und schwermütigen Metals haben sich MELY diverse gute Kritiken eingehandelt. Für mich war „Leave and Enter Empty Rooms…“ sogar einer der metallischen Höhepunkte 07, darum haben wir mal nachgefragt…
Moin Andreas, gut ins neue Jahr gekommen? Alle gesund? Auch Luzi?
LOOL, hast deine Hausaufgaben also gemacht! Zu Weihnachten hat er kurz gebrannt, aber ansonsten gab’s keine Troubles, alles fit also! Hallöle!
Leider unvermeidbar, wenn man nicht ständig auf Rock Hard Titeln posen darf: Wer oder was ist Mely?
5 Jungs, die den Sound machen, den sie mögen. Zufälligerweise trifft man damit auch den Geschmack anderer, und das war´s dann auch schon wieder. Mely leitet sich von „Melancholy“ ab, was ja soviel wie Schwermut bedeutet. Das Wort trifft ganz gut was wir machen - Musik, die die dunkleren Facetten des Lebens anspricht.
Was machen Melyancholiker in Kärnten, wenn sie nicht gerade im Proberaum stehen?
Helmut studiert Publizistik, Martin Telematik, Pete, Daniel und ich gehen technischen Berufen nach. Vielmehr gibt’s da eigentlich nicht zu sagen, Mely ist dann doch abend- und wochendendfüllend.
Ihr mögt keine Schubladen und steckt euch (wenn es denn sein muss) in die m. E. völlig unpassende des Gothic Rocks. Seht ihr wirklich Gemeinsamkeiten zu Alien Sex Fiend, The Cure etc.? Bis auf den Anfang von „I Still Ask Why“ kann ich das nicht nachvollziehen.
„Wenn es denn sein muss“ ist gut getroffen. Dark Rock/Metal, Gothic Rock, doomiger Powermetal, Dark Grunge, Doom... da gabs schon viele Stilisierungen, die aber allesamt nicht wirklich das treffen, was wir machen. Vielmehr denke ich, ist es eine Mischung aus all den Stilen. Das auf Bands wie The Cure – eine Riesenband wie ich finde – zu „beschränken“ funktioniert also eigentlich gar nicht. Es macht für uns aus dem Grund nicht viel Sinn, nach einer Ecke zu suchen, das soll die Fachwelt machen, ist nicht unsere Aufgabe.
Irgendwo bemühte einer den Vergleich mit Anathema. Ich ahne zwar, was er meint, aber das passt nicht wirklich. Und ich würde – auch nicht passender – vielleicht Solitude Aeturnus als Referenz angegeben. Stell du doch mal bitte sinnvollere Vergleiche an.
Anathemas Verständnis für Melodien ist für mich in eine Liga mit den ganz Großen der Rock/Metal-Geschichte zu stellen, so gesehen ehrt der Vergleich sehr, wie aber schon vorhin erwähnt macht es nicht viel Sinn, da große Vergleiche anzustellen. Wir erfinden das Genre nicht neu, eher ist es so, dass wir uns musikalisch irgendwo in den 70ern bis 90ern bewegen. Retro sozusagen, was aber nix Schlechtes oder Unkreatives ist. Musik hat ja sei jeher nur eine Funktion, Menschen Freude zu machen und das reicht auch!
Täusche ich mich, oder hört man leichte Kraut-Rock-Einflüsse wie Eloy oder Jane raus? Neben einigen deiner Gesangslinien denke ich vor allem an deinen Bruder, der es schafft, in von Gitarren dominierter Musik endlich mal wieder ein Keyboard als echte Bereicherung und nicht als dödelnden Ballast zu präsentieren. „Remembrance“ ist das vielleicht deutlichste Beispiel für die krautige Schlagseite.
Kraut-Rock... Ein meiner Meinung nach sehr ausgeprägtes Element im „Kraut-Rock“ sind tragende, teils durch Gitarren verwaschene Melodien, wobei das oftmals schon in Richtung Doom schwimmt. Dieses Element haben wir ganz gerne, so gesehen lässt sich diese Stilrichtung im Melysound auch finden. Die Instrumentalisierung von Songs ist wiederum eine andere etwas heikle Sache, da man gerade mit Synthies viele Möglichkeiten dafür hat. Fast schon zu viele! Hört man dabei auf, auf sein Gefühl bzw. auf sein „Wohlfühlen“ zu hören, passiert es ganz leicht, dass du alles andere „zumatscht“. Das nicht zu machen, hat Martin aber ganz gut heraus, und übertreibt er es mal, gibt’s da noch immer vier Herren, die mitreden. Mit den Vox ist es eigentlich dasselbe.
Ich bleibe mal in den 70ern: Ihr habt, mit Verlaub, einen leicht altmodischen Charme. (Womit ich keinen angestaubten Sound à la Neat Records meine). Gerade was die Leads angeht, überkommt mich häufig das selige Schwelgen in Erinnerungen an Blackmore, Mick Box… Ich meine damit so etwas wie „Seelenfülle“ im Spiel, Wärme des Sounds… Wie ist euer musikalisches Verhältnis zu den Urvätern des Heavy Rocks. Ein zartes, aber gezieltes Orientieren?
Ich liebe die 70er Heroes. Gilmore, Page, Plant, Van Zant, Blackmore, Iomi, Young, ... Das war eine begnadete Ära mit begnadeten Kreativköpfen. Es ist so, dass du dich als Musiker weder orientieren noch sie kopieren oder sonst was kannst. Deren Musik beeinflusst dich, ob du willst oder nicht. Hast du z.B. noch nie Led Zeppelin gehört, finden sich in deinem CD-Archiv (das sind so silbrige Scheiben, die man im Laden erstehen sollte – zu Erklärung für unsere ganz jungen Fans) trotzdem genügend andere Bands, die „unter deren Einfluss stehen“. Somit kommst da nicht drum rum.
Diese Ära hat aber nicht nur musikalisch Einiges vorgelegt, sie bzw. deren Umfeld waren auch maßgebend an der ganzen technischen Entwicklung beteiligt, ist dabei aber ihrem Gefühl bzw. Geschmack treu geblieben, und was ich wohl am meisten bewundere, ist der Mut Ungenauigkeiten und Patzer einfach auf der Aufnahme zu lassen. Da gibt es unzählige Beispiele an „ich kriegs nicht besser hin, lass ma des so“-Riffs, die die Welt liebt. Heute ist es allerdings so, dass du als Musiker eigentlich nur genug Technik brauchst, um glattzubügeln, was nicht passt. Schau dir an, was derzeit läuft, die Aufnahmen toppen sich gegenseitig, die Musiker übertrumpfen sich gegenseitig mit ihren noch technischeren Riffs – sei es selbst eingespielt oder auch nicht, aber, dass ein Song auch leben will, tritt immer mehr in den Hintergrund.
Und wer ist für mein Schwelgen verantwortlich? Pete oder du?
Ich, wenn du das „Altmodische“ in unseren Songs meinst.
Die Fertigstellung von „… Leave and Enter Empty Rooms…” liegt jetzt eine Weile zurück. Wie fühlt sich das Album mittlerweile für euch an? Was sagt die Selbstkritik?
Das nächste Mal mach ma des besser! Nein, im Ernst: Wir sind sehr zufrieden mit dem Ding! Die Songs sind ein großer Schritt vorwärts für uns, man ist als Musiker gereift, aber sich drauf auszuruhen war und wird nie unser Ding sein. Es ist schon fast so ein kleiner Fetisch, nie ganz zufrieden sein zu können. Ist auch Live das Gleiche, auch wenn der Gig echt super war, alles locker von der Hand ging, irgendwelche Nörglereien gibt es trotzdem im stillen Kämmerlein. Das ist aber keine schlechte Sache, so bleibst nicht stehen!
Die Reviews waren, bis auf ganz wenige Ausnahmen, durchaus wohlwollend. So hat auch Chrischi euch hier mit 7,5 Punkten ja nicht schlecht benotet. Fühlt ihr euch insgesamt „erkannt“, oder hattet ihr mehr erwartet? Ich frage das, weil mich das im Schnitt „bloß“ gute Ergebnis überrascht hat. Bei mir hättet ihr die Fast-Höchstpunktzahl 9,5 gekriegt. Auf unserer Zehnerskala, welche Note würdest du dem Album geben?
Ne klare 20! Wär ich ja wohl schön doof, nicht überzeugt vom eigenen Material zu sein. Es wäre gelogen zu sagen, dass einem ein gutes Review nicht grinsen lässt, und klar ist es im ersten Moment grausam `nen Verriss zu lesen – wer „verliert schon gerne“. Wir haben oft gegrinst, so gesehen hat man uns erkannt.
Eine gelegentlich zu lesende Kritik betraf den melancholischen Fundamentalismus, den ihr treibt. Es wurde von fehlender Abwechslung geschrieben. Muss man also für das nächste Album zwei Up-Tempo Happy-Metal-Hymnen à la Hammerfall befürchten?
Möglich ist alles, die Songs passieren. Wenn sich eine „Up-Tempo Happy-Metal-Hymne“ gut anfühlt, dann soll das so sein, aber ganz so krass wird’s wohl nicht kommen…
Könntest du dir vorstellen, auf solche oder andere Kritik, ob berechtigt oder nicht, zu reagieren, um Mely für breitere Käuferschichten interessant zu machen...? – Der Möglichkeit mit Mucke Geld einzuspielen, bist du ja nicht abgeneigt, wie ich weiß.
In einer gewissen Hinsicht haben wir das mit der aktuellen VÖ ja bereits gemacht. „…reel through my wave“ weist gewisse Parts auf, die uns im Laufe der Zeit etwas „langwierig“ vorkamen, da man sie einfach zu oft wiederholt hat. Auch war die Scheibe sehr instrumental ausgelegt, den Gesang musste man zeitweise suchen. Gerade das „sich mehr auf den Gesang zu konzentrieren“ wurde auch von Fanseite wie von Musikerkollegen an uns herangetragen, und warum nicht auch mal jemandem von außen zuhören lassen? Auf alle Fälle hat es den neuen Songs ziemlich gut getan, ein bisserl auf die „Kompaktheit“ zu schauen. Ergo hat man sich etwas kommerzialisiert, hält sich aber im Rahmen, wie ich meine, und von einem „Pop-Ausverkauf“ sind wir weit entfernt. Die Möglichkeit Geld einzuspielen ist ne andere Geschichte. Klar bin ich dem nicht abgeneigt, warum auch? Als Musiker willst du Musik machen, es ist aber nicht gerade förderlich, 40 Stunden die Woche einem Job nachzugehen und nur „nebenbei“ Songs zu schreiben. Logische Konsequenz: drauf hinarbeiten, dass sich das ändert. Wie du das dann machst, ist ne andere Sache, aber von Luft allein lebt sich’s auf alle Fälle nicht lange.
Eben genannte Kritik, die ich absolut nicht teilen kann, trifft häufig Metal-Bands, die sich den dunklen, doomigen Sounds verschreiben. - Sind die (rezensierenden) Konsumenten zu ungeduldig geworden, um noch nuanciertes Spiel als solches zu erleben oder um Alben als konzeptionelle Einheit zu verstehen, in deren Atmosphäre man mal für eine Weile abtaucht?
Für l.a.e.r. braucht man einfach seine Zeit, Zeit, die dem Redakteur wohl bei 50 zu hörenden Demos die Woche (Schnapszahl, k.A.) fehlt. Da sind wir nicht die einzige Band, der es so geht, und werden es auch nicht bleiben. Ich hab allerdings die Erfahrung gemacht, dass ich gerade die Alben immer wieder höre, die mir auf die ersten paar Durchläufe so gar nicht zusagten. Man könnte also sagen, dass die „zeitlos“ sind und man mit l.a.e.r. vielleicht auch so was geschafft hat. Wird sich zeigen…
Die Aufnahmen waren von diversen Problemchen begleitet – grippaler Sänger, falsches Routing, die Elektrik kollabierte, Schwärme kopulierender Schmeißfliegen, falsche Todesmeldungen und der ganz normale Band-Beziehungsstress mit Tränenfluss. Wie oft denkt man, dass man das Album nicht gebacken kriegt?
Klar, du hast deine Problemchen vor und während und auch nach den Aufnahmen, alles in allem ist das aber jedes Mal wieder eine Hammerzeit. Du bist durchgehend hinter deinem Instrument, hast permanent noch ne Idee um es besser machen zu können, lebst, leidest, die ganze Palette halt, die Musik so dermaßen lebenswert macht. Man kommt halt erst beim Bilder Durchforsten drauf, wie sehr dir das im Nachhinein abgeht.
Der Begriff der Melancholie ist zentral für das Verständnis eurer Musik und Texte, die fast alle von dir sind. Wie suizidgefährdet bist du? – Und was macht einen im idyllischen Drautal sooo melancholisch?
Der Leichenwagen fährt eigentlich permanent hinter mir her! LOL, Überhaupt nicht, den Gedanken daran hat doch jeder mal, aber an der Ausführung bin ich so weit entfernt wie mit Elvis auf einer Bühne zu stehen. Melancholie wird – warum auch immer - mit Depression verwechselt bzw. in Verbindung gebracht. Ist aber nicht so! Schwermut ist eine Stimmung, Depression eine Krankheit. Aus Schwermut kannst du Kraft, Motivation, in unserem Fall Kreativität schöpfen, Depressionen verhindern all das.
Abseits der Ironie: Man kann recht schnell mitkriegen, dass ihr nicht zum Lachen in den Keller geht. Warum kapriziert ihr euch auf die Verarbeitung dunkler Emotionen?
Keine Ahnung, da steckt kein Konzept oder so was dahinter. Man will wohl loswerden, was man nicht mit sich rumschleppen will, und in unserem Fall sind das eben die dunkleren Gedanken und Momente.
„Proud because of what we hide / Regrets are not more than lies… I leave and enter empty rooms / Find myself – a dead shelf”. Ist das Fassadenhafte, die Unehrlichkeit der Nebenmenschen der Hauptantrieb für deine Texte?
Ich beschreibe mein Gefühlsleben und meine Gedanken in gewissen Situationen/Lebenslagen. Du sprichst ja „Dead Shelf“ an, wo ich schon gestehen muss, dass es gerade in dem Song weniger um Mitmenschen als um mich selber geht. Der Song ist wohl mehr als eine Art „Belächeln wie man sein kann“, also im Grunde als Selbstkritik zu verstehen. Man schleppt seine Persönlichkeit ein Leben lang mit sich rum (logisch…), um ihr nicht überdrüssig zu werden oder draufzukommen, was für ein Arsch du doch bist, musst du sie entwickeln, auch gewisse Sachen daran ändern, ergo musst du dich selbst belächeln können.
„God Nowhere“ – Ist der Text nur eine Feststellung oder enthält er nicht doch eine – wenngleich anklagende – Frage? Wie katholisch bist du (geprägt)?
Gar nicht! Bin Atheist, was auf der Welt an Unrecht läuft, schreibe ich niemandem zu, nur dem Mensch selber. Glauben ist ja grundsätzlich eine gute Sache, doch Glaubensgemeinschaften das größte Übel überhaupt. Jede Fundamentalistengruppierung ist im Grunde nichts anderes, und was Kirche in der Politik bewirkt, das brauch ich wohl nicht ausführen. „God nowhere“ spricht die Glaubensgemeinschaften aber nur indirekt an, es geht um das Thema „Live Aid“. Wir werfen grob gesagt weg, wovon andere mehr als nur überleben könnten. Da gabs dann mal ne Diskussion zu dem Thema, wo die im Zusammenhang sehr sarkastische Meldung „Gott hat das schon in Griff, das soll so sein“ fiel. Das war dann der sprichwörtliche Funke für "God Nowhere".
Genug von der Melancholie. Oder fast. Der Bandname leitet sich von der Melancholie her, klingt aber eher wie eine Koseform derselben. Warum diese „Abschwächung“?
Wie schon gesagt, Melancholie ist nichts „Krankes“, deshalb.
In allen Albumtiteln kommen die Punkte vor. Was sollen sie suggerieren? Fortsetzung folgt?
Einmal angefangen, kannst halt nimmer aufhören! (-; Vielleicht ergibt sich ja mal ein Ganzes draus…
Insgesamt gefällt mir „… Leave and Enter Empty Rooms…” noch etwas besser als „… Reel Trough My Wave“. Ihr seid euch einerseits treu geblieben, aber die Tracks sind insgesamt etwas griffiger. Zufrieden mit der Entwicklung? Oder ging sie noch nicht weit genug?
Zufrieden ja, ob sie zu weit oder zu wenig weit ging – keine Ahnung. Oberstes Ziel eines Musikers sollte es sein, sein Songwriting zu entwickeln, wohin das führt ist egal, solange es für dich selber ok geht.
Auffällig ist, dass auf „Reels“ die Credits an die komplette Band gehen. Auf „Empty Rooms“ bist du hauptverantwortlich. Von der Demokratie zur Diktatur? – Welche Entwicklungen gab’s noch? Und wo siehst du noch Potenzial?
Monarchie, ich steh drauf, mich von den anderen mit ner Senfte in den Proberaum tragen zu lassen! Nö, das hat sich diesesmal so ergeben, hat aber gar nix zu bedeuten.
Auf „… Leave and Enter Empty Rooms…“ sind drei nochmals aufgenommene Bonus-Tracks. Warum zwei Songs von der noch erhältlichen „Reel“ und nur einen (den Titelsong) vom vergriffenen „There are Days…“-Debüt? Ihr schämt euch doch nicht etwa für den Rest? Wann kommt der Re-Release?
Nein, auf keinen Fall schämen wir uns, allerdings ist so eine Aufnahme mit Zeit und Kosten verbunden, alle Alben zu re-recorden wäre also nicht möglich gewesen, vielleicht kommt so was ja irgendwann mal, derzeit müsst ihr aber mit den aktuellen Songs leben – Sorry! (-;
Auf “Reel…” covert ihr Uriah Heeps „Lady in Black“. Und der Neid muss euch mal lassen, dass das weder überflüssig, weil 1:1 nachgespielt, noch bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt ist. Vielmehr übersetzt ihr das recht kongenial in härtere Gefilde. Warum gab es diesmal keine Cover-Version: z. B. Purples „When a Blind Man Cries“ oder „Lalena“ die m. E. noch viel besser zu euch passen würde!?
Lady in Black war so eine Nummer, die Peter mal aus Jux anstimmte. Zu unserer Verwunderung groovte das ganz ordentlich, und nach ner halben Stunde stand der Song auch schon. Gerade weil der Song so „easy“ rüberkam, haben wir ihn dann auch mit aufs Album genommen. Sollte so ein Späßchen wiedermal zu nem Cover führen, kann sich das schon mal auf ein Album verirren, gewollt schreiben wir aber nur an eigenen Songs.
Was glaubst du, wie „der typische Mely-Hörer“ beschaffen ist? Oder erwartest Du, dass einer, der bislang nur solche Sachen wie Gamma Ray, Manowar etc. im Regal hat, euch auch mögen könnte?
Den gibt es eben nicht! Wäre es so, täten wir uns nicht davor drücken, unserer Musik einen Namen zu geben und würden die Scheibe auch auf ein Zielpublikum ausrichten. Unsere „Fan-Bandbreite“ erstreckt sich vom 12jährigen Type-O-Girlie bis hin zum 50jährigen Purple-Biker-Veteran, und vor allem live punkten wir dem Horensagen nach scheinbar in vielen Hörerschichten. Warum und wieso? Hab keine Ahnung, ist mir auch relativ egal, wichtig ist, dass der einzelne `ne gute Zeit beim Hören hat!
Wenn man eurer „Gästebuch durchbättert“, fällt die Begeisterung von Konzertbesuchern auf. Bislang dödelt ihr aber exklusiv in Österreich und dem Freistaat rum. Unternimmt Black Bard schon etwas, dass man auch mal in Hamburg live zu hören bekommt?
Am BBE-Sommerfest werden wir, denk ich mal, dabei sein, alles weitere wird sich zeigen. Wir sind nicht untätig. (Anm.: Daten werden in den News nachgereicht.)
Was würdest Du vorziehen: Eine Support-Tour mit Anathema, für die ihr ja kürzlich einen Gig in München eröffnet habt, um neue Leute anzufixen, oder als Headliner durch Mini-Clubs, um länger auf der Bühne stehen zu können?
Ich nehm beides! Ein Support für Bands wie Anathema hat seinen Reiz, ein Clubgig als Headliner genauso. Was wir an Gigs bekommen, spielen wir, das war schon immer unsere Devise, und sollte auch so bleiben.
Wie fühlt sich das an: ein kleines, aber feines Label wie BBE und die PR-Größe AL!VE im Rücken? Macht sich faktisch schon was bemerkbar, außer, dass BBE euch Produktion, Mix und Mastering etc. bezahlt hat? Haben Sie doch, oder?
Viel kann und will ich da gar nicht sagen, geschäftliche Dinge lassen wir ganz gerne in den „eigenen viel Wänden“, aber klar, mit Label und Vertrieb geht schon mehr als alles selber machen zu müssen.
Du legst ja offenbar keinen gesteigerten Wert auf das Graphische. Ignoriert ihr die zeitgeistige Visualisierungssucht bewusst oder ist das eher Nachlässigkeit?
Nachlässigkeit auf keinen Fall, ansonsten hätten wir wohl kaum drei fertige Cover über den Haufen geschmissen. Das jetzige Cover ist Fakt, und so sollte das auch stehen bleiben. Ich hab’s auch schon zu oft kommentiert, dass das glaub ich schon überflüssig ist.
Kommen wir zum Schluss: 2007 ist gerade abgehakt. Beste Alben … außer Mely?
Katatonia – the great cold distance
Porcupine tree – fear of a blank planet
Silence – the badtime stories e.p.
Was ist dem Chefmelyancholiker jenseits der Musik besonders auf die schwarze Galle geschlagen?
Hmmm… 2007 gabs für mich eigentlich nur das Thema, so gesehen ist meine Galle ganz ok. Naja, vielleicht die Sache mit dem Klodeckel, bleibt der nun oben oder gehört der runter nach dem Schiffen?
Keine Ahnung, bin Sitzpinkler im weiblich beherrschten Haushalt. - Ich danke für deine Zeit... oder willst du noch was loswerden?
Ich bedanke mich für deine/eure Aufmerksamkeit!
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