Chuck Damage - Interview mit Matze (Gitarre) und Basti (Geschrei)

Stell doch mal dich und deine Band vor. Und erzähl uns den Werdegang von Chuck Damage.

Ich bin Matze und spiele bei Chuck Damage Gitarre. Wir haben uns, glaub ich, irgendwann 2005 (vielleicht auch 2006) gegründet. Allerdings konnte man das ganze Ding bis Mitte 2006 getrost vergessen. Wir haben in der Zeit mit unserem ersten Sänger vier bis fünf Shows gespielt, die ziemlich "bescheiden" waren. Ende 2006 ist dann Basti als neuer Sänger mit eingestiegen. Deshalb würde ich die ersten anderhalb Jahre gern streichen ;). Ende 2006 haben wir dann auch ein Demo im Proberaum aufgenommen. Da waren noch so ein paar Thrash-Anleihen mit drin. Im Sommer 2007 sieben kam dann unsere Single raus, auf der eigentlich gar kein Thrash mehr mit drauf war. Deshalb, Chuck Damage = kein Thrashcore!
Vor ein paar Tagen ist unsere erste LP rausgekommen, und wir sind eigentlich sehr zufrieden mit dem Ding. Mal gucken, wie es weitergeht.

Wie kommt ihr auf den Oldschool-Hardcore? Bei euch ist ja in der Tat kein Funken Moderne zu hören.

Jan kann schnell Schlagzeug spielen, Basti gut schreien und ich bin für andere Sachen zu schlecht. Das erklärt ziemlich schnell, warum wir nur Hardcore machen. Von uns steht niemand auf diesen modernen Hardcore, wieso sollten wir also davon was in unsere Musik einfließen lassen, wenn es uns später dann nicht gefällt?

In wie weit gäbe es bei euch Platz für Experimente - z.B. dass ein Song mal zwei Minuten gehen könnte...

Damit hätten wir kein Problem, nur muss es dann auch vom Song her passen. Es bringt ja nichts, wenn der Song Mist ist und man ihn unnötig in die Länge zieht. Aber nen guten Punksong, der länger als zwei Minuten dauert, bekommen wir schon noch hin, irgendwann...

Eure Texte handeln ja, grob gesagt, nur von negativen Sachen, die auch nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst werden. Wie schreibt ihr Texte, wenn ihr mal ne Phase der Zufriedenheit durchlauft?

Basti: Also eigentlich spaziere ich fast jeden Tag durch Zufriedenheitsphasen, ich bin mit meinem persönlichem Umfeld und meinem "Privatleben" immer zufrieden. Aber... der Rest der Welt geht mir voll auf den Sack. Es passiert ja ziemlich häufig, dass man so eine Situation mitkriegt, die dir das Blut zum Kochen bringt. Kann schon sein, dass ich relativ schnell sehr genervt bin, aber diese Alltags-Hass-Situationen behält man immer im Hinterkopf - beim Texteschreiben und Livespielen sprudeln die dann aus einem heraus. Also: Selbst wenn ich zufrieden Texte schreibe, hält das nur 50 Sekunden. Die Musik ist ja auch nicht zum umarmen oder zum Geschlechtsverkehr gedacht.

Welche Bands haben euch beeinflusst, und in welche Richtung könnte es bei euch noch gehen?

Ziemlich viele Bands, die Hardcore aus den frühen 80ern spielen, und natürlich auch einige Punkbands, da wir alle eigentlich vom Punk kommen. Um einige zu nennen: Negative Approach, Poison Idea, Kill your Idols usw.

Ihr spielt ein Set von ca. 20 Minuten. Ist es manchmal nervig, mehrere Stunden unterwegs zu sein, um nach einer guten Viertelstunde wieder von der Bühne zu gehen?

Ob jetzt 20 Minuten oder 45 Minuten. Wir haben Spaß, egal wie lang wir fahren oder wie kurz wir spielen. Das ist bei uns die Hauptsache: Spaß, und vielleicht noch das Bierchen danach...

Erzähl uns doch mal etwas über eure neue Platte. Wie waren die Aufnahmen, wie seid ihr an das Artwork gekommen und wird es das Teil eigentlich auch auf CD geben?

Die Aufnahmen waren ziemlich entspannt, es ging alles recht schnell. Die Songs sind ja auch jetzt nicht so komplex, dass man dafür zwei Wochen im Studio verbringen muss. Wir haben ein gutes Studio zum Aufnehmen gefunden und werden, wenn es geht, dort auch unsere weiteren Sachen aufnehmen. Auf denjenigen, der unser Artwork gemacht hat, ist unser Schlagzeuger Jan gekommen. Nabbe, aus Holland, macht häufiger Artworks und Shirts für Bands, und da von uns niemand von Layout eine Ahnung hat, haben wir ihn gefragt, ob er nicht noch etwas in der Hinterhand hat. Innerhalb von drei Wochen hatten wir dann das Cover. Den Rest vom Artwork hat Chris von Hardware Records gemacht.
Wir arbeiten gerade daran, dass die LP auch auf CD verewigt wird, aber was Konkretes gibt es noch nicht.

Wie viel Zeit kostet euch Chuck Damage in eurem Leben?

Wir proben meist einmal die Woche und versuchen so oft zu spielen wie es geht, solange es zeitlich bei allen hinhaut.

Gibt es eine Band, die euch unter den Tisch trinken könnte?


Um ehrlich zu sein: Nein.

Matze spielt ja auch bei SHORT FUSE. Gibt es da manchmal Songs von SF, die ihr lieber bei CHUCK DAMAGE gehabt hättet?

Es ist eher umgekehrt. Ein bis zwei Songs von der Short Fuse LP sollten eigentlich Chuck Damage Songs werden. Aber Jan war an dem Tag, wo ich sie vorgespielt habe, ein wenig genervt und hat sofort abgelehnt, bevor der Song zu Ende war. Also habe ich die dann für Short Fuse verwendet. Ansonsten versuche ich die etwas schnelleren Sachen für Chuck Damage zu nehmen und die stumpfen Songs für Short Fuse zu halten.

Spielt ihr eigentlich lieber unter euresgleichen oder wie steht ihr zu Shows, auf denen ihr eventuell mal die Exoten seid?

Das ist uns eigentlich egal. Natürlich spielt man lieber vor Punks, aber manchmal kann so was Exotisches schon ganz witzig werden. Ausdruckstänze habe ich bei uns aber noch nicht gesehen. Wenn jemand zu uns seinen Namen tanzen möchte, kann er das aber natürlich gerne machen.

Wie viel Homoerotik gibt es bei euch auf Tour?

Seit dem Schnabel dabei ist leider viel zu viel!

Famous Last Words?

Kauft unsere Platte, oder lasst es!
We don't give a fuuuuuuuuuuuuuuuuuck.

 

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