Callejon - Interview zur Band

Erst einmal Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, die Fragen zu beantworten.

Kein Problem, wir sind ja froh, wenn man uns etwas Aufmerksamkeit schenkt.

Kann man nach der Trennung von eurem Bassisten im Sommer und der Neubesetzung an der Gitarre davon ausgehen, dass ihr gestärkter als je zuvor seid? Mit welchem Gefühl geht ihr an die vor euch liegenden Shows?

Auf jeden Fall haben wir in der aktuellen Besetzung das stärkste Line-Up, in dem CALLEJÓN jemals existiert haben. Uns brennt es förmlich in den Fingern, und wir können es kaum noch erwarten, endlich wieder live unterwegs zu sein.

Inwieweit beeinflusst das Kunstprojekt von Bastian euer musikalisches Schaffen?

Bastis Arbeit ist definitiv ein Stück CALLEJÓN, schließlich macht er alle Designs, sei es für T-Shirts, CD-Cover, Poster oder die Website von uns.
Außerdem ist er auch für die Texte verantwortlich, die sich ja ebenfalls in recht düsteren, aber auch zynischen Gefilden bewegen. Also, wir sind von dieser Ästhetik schon ziemlich geprägt.

Seid ihr stolz auf euer Aushängeschild "Snake Mountain" oder findet ihr, dass die Band auf dieses - man kann ja schon fast behaupten - Kult-Stück reduziert wird?

Naja, was heißt stolz.... wir stehen auf jeden Fall zu 100% dahinter, und wir haben ja auch ganz bewusst einen Song gemacht, der sich selbst nicht so ernst nimmt. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass man uns darauf reduziert, denn CALLEJÓN sind zweifelsohne mehr als das. Aber natürlich nimmt man dieses Stück als etwas Besonderes wahr, und das ist es ja auch, allein wegen der Thematik.

Wird man irgendwann mit einem Song über die "Teenage Mutant Ninja Turtles" oder "MacGyver" rechnen können?

Ich weiß nicht genau, sowas muss spontan entstehen. Wir haben "Snake Mountain" in einer Probe geschrieben, und wenn wir uns jetzt vornehmen würden: "Lasst uns noch mal in die gleiche Kerbe schlagen" würde das Ergebnis wahrscheinlich etwas gestelzt daherkommen. Aber ich will nicht ausschließen, dass wir so etwas nochmal machen, wobei ich dann schon eher zu "Teenage Mutant Hero Turtles" tendieren würde.

Seid ihr zufrieden mit Myspace, alternativen Plattformen oder generell dem Internet als Basis für junge, aufsteigende Bands, oder ist es euch zuwider und würdet ihre eure Fangemeinde lieber "von Hand" auf der Bühne erspielen?

Ich glaube nicht, dass das eine das andere ausschließt. Myspace und das Internet generell bieten eine Fülle an Möglichkeiten, einen Haufen Leute zu erreichen, seine Songs und seine Band vorzustellen, und wir wären blöd, diese Möglichkeiten nicht zu nutzen. Aber letztendlich bringt das alles nichts, wenn man jedes Jahr nur zwei- oder dreimal auf der Bühne steht, oder einfach schlechte Shows spielt. Ich selber will ja auch eine Band, an die ich über das Internet gekommen bin, und die mir gefällt, live sehen, sonst bleibt das immer auf so einer abstrakten Ebene. Außerdem ist für mich der ausschlaggebende Grund, in einer Band zu sein, live zu spielen, und nicht, eine fette Homepage zu haben.

Würdet ihr irgendetwas an den Besuchern von euren Shows und deren Verhalten ändern wollen? 

Generell will ich den Leuten nicht vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben, aber natürlich ist auch dieser Grundsatz relativ. Wer abgehen will, soll das tun, aber immer daran denken, dass auch andere Menschen da sind, sprich, nicht zwei Zentimeter vor der Nase des Nachbarn die Kung-Fu-Tritte auspacken. Natürlich lehnen wir jede Form von Gewaltbereitschaft, Rassismus und Sexismus ab, aber damit hatten wir auf unseren Gigs auch noch nie Probleme. Ansonsten ist es immer unglaublich zu sehen, wenn die Leute auf einer Show zu den Songs ausrasten, wenn man merkt, dass ihnen die Musik wirklich etwas gibt, etwas in ihnen bewegt.

Vielen Dank, die letzten Worte gebühren euch.

Ja, vielen Dank, dass wir hier zu Wort kommen durften, schaut mal auf unserer Homepage rein, die jetzt bald wieder online gehen sollte, und viel wichtiger: besucht uns auf einer Show. Im Februar / März gehen wir endlich wieder auf Tour!