12.06.2010 - Unentschieden und eine gelbe Karte. So lässt sich der Auftritt von Richard Ashcroft & United Nations of Sound beschreiben. Für lediglich zwei Konzerte in Deutschland hat der ehemalige THE VERVE-Sänger sich Zeit genommen, um die neuen Songs des kommenden Albums zu präsentieren. Die Setlist von Berlin las sich gut, und so war ich gespannt auf den Gig in Köln.
Kurz vorher gab es im Newsticker aber noch Folgendes zu finden: "...auf Wunsch des Künstlers beginnt das Konzert nach dem WM-Fußballspiel England gegen USA gegen 22:15 Uhr. Die Einlasszeit bleibt bei 19:00 Uhr, und wer möchte, kann sich das Spiel ab 20:30 Uhr auf TV-Geräten im Biergarten oder auf Großbildleinwand in der Halle anschauen."
Gut, wenn man das weiß, nicht unbedingt Fußball gucken möchte und sich somit später auf den Weg macht. Verlegt wurde das Konzert wegen großer Nachfrage vom Gloria in die Live Music Hall, doch trotz voller Halle kann man nicht von ausverkauft sprechen. Gegen 22:20 Uhr betreten Richard Ashcroft und Band die Bühne und beginnen mit einem viel versprechenden „Are you ready?". Kurz darauf ein kleines technisches Problem und er entschuldigt sich für Englands schlechte Performance. Meint er damit den Ausgang des Spiels England gegen die USA oder vorab sich selbst?
Mein Eindruck bleibt gespalten. Obwohl die Band sichtlich Spielfreude hat, tritt sie aus dem Hintergrund nicht unbedingt hervor. Genügend Raum also für Richard, der aber auch nicht exzessiv genutzt wird. Die neuen Songs sind interessant, der ein oder andere nach zwei bis drei Mal mal Hören bestimmt auch gut, trotzdem fehlt irgendwie etwas. Bei „Lucky Man" kommt erstmals mehr Begeisterung auf, nach weiteren zwei Stücken leert sich „schon" die Bühne. Der folgende akustische Teil mit „Sonnet" und einer wundervollen Version von „A Song for the Lovers" wird mein persönliches Highlight des Abends. Nun wieder unterstützt von der Band, folgen noch zwei weitere neue Songs, und mit einem sehr Energie geladenen „Break the Night with Colours" findet das Ganze sein Ende.
Warum wurde dieses Energie-Ventil nicht früher geöffnet? Warum sagt mir meine Uhr, dass gerade mal grob 75 Minuten vorbei sind?
Einerseits bin ich froh darüber, denn trotz offener Hallentüren steht die Luft. Die wäre aber bestimmt auch gut gewesen, um länger zu spielen. So haben die Fans ein verkürztes Set geboten bekommen und Herrn Ashcroft das Fußballgucken bezahlt.
Fairplay ist was anderes. Insgesamt ein guter Auftritt, dennoch die gelbe Karte.
Setlist:
Are you ready? (Neu)
Born again (Neu)
Beatitude (Neu)
Music is power
How deep is your man (Neu)
America (Neu)
Lucky man
Glory (Neu)
Let my soul rest (Neu)
(Akustisch:)
Sonnet
A song for the lovers
(Zugabe:)
Royal highness (Neu)
This thing called life (Neu)
Break the night with colours
Fotos (c) BurnYourEars / Oliver Heling
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