Geschrieben von Freitag, 16 März 2012 19:35

Emil Bulls, Unleash The Sky, 4Tune8 - Herford X

Emil-Bulls-2012

Viele Bands schwimmen stets mit dem Strom und tauchen erst dann auf, wenn ein Stil schon angenommen wurde und nicht mehr neu ist. So geschehen auch damals beim Nu-Metal, der erst viele große Bands hervorbrachte und einen unglaublichen Siegeszug hinterließ. Dann versiegte die Nu-Metal-Welle und viele Bands verschwanden wieder genauso schnell in ihren Löchern, wie sie aufgetaucht sind. Einige der damaligen Heroen reunieren sich mittlerweile wieder, und einige wenige haben es einfach irgendwie geschafft zu überleben – wie die EMIL BULLS aus München. Aufstrebend mit der Nu-Metal-Welle, beherrschten die EMIL BULLS damals nicht nur ihre musikalische Ausrichtung, sondern auch die Charts. Was die BULLS aber meiner Meinung nach schon immer von anderen Bands unterschieden hat, ist ihre Leidenschaft auf der Bühne, egal ob groß oder klein. Das Publikum spürt das einfach und gibt der Band alles zurück, wodurch diese noch beflügelter zur Sache geht...

Ich habe die EMIL BULLS schon einige Male besucht und daher war es ganz logisch, dass ich auch diesmal im X in Herford, auf ihrer Part II der „Oceanic“-Tour, wieder mit dabei sein würde. Leider geht am Samstag nach dem Konzert der ganz normale Discobetrieb weiter, was dazu führte, dass der Konzertabend am 3.3.2012 schon um ca.18/19 Uhr beginnen sollte. Bei drei Bands doch eher früh.

Doch bevor die Bullen losgelassen werden, eröffnen erst noch 4TUNE8 den musikalischen Frühabend um kurz vor 19 Uhr. Die Kieler präsentieren ihre eigenwillige Version von Crossover und Nu-Metal dem bereits zahlreich anwesenden Publikum. Trotz der bestrapsten, gut aussehenden und prima singenden Sängerin reißt mich die Band allerdings nicht so ganz vom Hocker. Bei einem Bierchen vergeht die halbe Stunde dennoch wie im Flug.

Danach wird es mit UNLEASH THE SKY um einiges krachiger und Breakdown-lastiger. Auch bei der aus Darmstadt kommenden Band hält sowohl die Stimmung als auch der Sound, trotz eines Handicaps: Heute fällt der zweite Sänger leider aus, allerdings wurde Ersatz gefunden in Mario, einem Helferlein aus den Reihen der BULLS. Keine Ahnung, wie lange er Zeit hatte für die Texte, aber er macht seine Sache richtig gut, trotz einiger Spicker. Dem Publikum ist das egal und der Emo/Metalcore kommt gut an, sodass die ersten Circle Pits los brechen. Die dreiviertelstündige Spielzeit nutzt die Band bestens und hat garantiert auch einige neue Fans dazu gewonnen.

Es ist schon erstaunlich, dass ich immer noch eine Gänsehaut bekomme, wenn Intros erklingen. Ein kurzer einleitender Moment, bevor die Hölle losbricht. Die EMIL BULLS legen einen perfekten Auftakt hin und das Publikum geht steil. Ganz vorne herrscht Ausnahmezustand und das über die komplette Gig-Länge hinweg, bewundernswert. Der Sound lässt auch nicht zu wünschen übrig, ebenso wenig wie die Setlist mit gutem Anteil vom neuen Album „Oceanic“.
Hier vermischen sich Songs wie „Here comes the fire“, „Battle Royal“ oder die aktuelle Single „The knight in shining armour“ mit „Lessons from losses“ oder „All systems go“. Gepaart wird das noch mit den Standardnummern ihres Durchbruchalbums „Angel Delivery Service“, wie zum Beispiel dem legendären „Smells like Rock’n’Roll“.  Im Zugabenblock wird dann mehr Augenmerk auf die „Phönix“-Songs gelegt und der immer wieder großartigen Coverversion von AHA’s „Take On Me“.  Die EMIL BULLS sind lebendiger denn je und scheinen irgendwie auch nicht totzukriegen sein. Live immer noch eine Macht.

Heute Abend hat alles gestimmt: Location, Publikum, Sound und eine spielfreudige Band! Da vergisst man auch die frühe Uhrzeit.

Setlist:

The Concubines Of Debauchery
Epiphany
Battle Royal
Here Comes The Fire
The Most Evil Spell
Not Tonight Josephine
Time
Ad Infinitum
Between The Devil And The Deep Blue Sea
The Jaws Of Oblivion
The Knight In Shining Armour
Leaving You With This
Smells Like Rock’n’Roll
Worlds Apart
I Don’t Belong Here
Lessons From Losses
Take On Me
All Systems Go
Nothing In This World
When God Was Sleeping
Tomorrow I’ll Be Back Home

Band Homepage

Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF