Geschrieben von BYE Redaktion Freitag, 10 August 2012 20:46
Three Chord Society & Resignators - Hamburg / Angel*Klub
30.7. - Der Angel*Klub in Hamburg läd ein: Es spielen RESIGNATORS aus Australien und THREE CHORD SOCIETY aus Bad Segeberg.
Bei der Ankunft stehen schon einige Leute am Angel*Klub, dem Austragungsort der musikalischen Spiele. Gut aufgestellt versperren die Gäste wie eine gute Abwehr die Durchfahrt für alle Radfahrer, die eine kleine Spritztour am Hamburger Hafen unternehmen wollen. Punkrock, da gibt es keine Kompromisse - und kein Vorbeikommen. Jedenfalls nicht an diesem Abend.
Los geht's also mit den RESIGNATORS, einer siebenköpfigen Ska/Skatepunk Band, die es sich auf der kleinen Bühne gemütlich macht und jeden Zentimeter nutzt. Etwas ungünstig steht die Bühne in dem kleinen Raum, direkt neben der Tür zwingt sie jeden Nachzügler dazu, sich zwischen ihr und dem Abstand haltenden Publikum entlang zur Bar zu bewegen. Grund für die Kluft zwischen Band und Publikum ist neben der handelsüblichen Skepsis die Lautstärke, die es einem unmöglich macht, näher heranzugehen.
Die Band lässt sich jedoch nicht beirren, knallt ihre stimmungsgeladenen Songs heraus, brüllt und singt durch vier Mikros, feiert gut ab und fordert immer wieder zum Tanz auf. Über eine Stunde spielen RESIGNATORS, während sich im Publikum die Spreu vom Weizen trennt. Während es den einen zu laut und zu heiß ist, kommen die anderen, geleitet von Bier, eingängigen Melodien und zwei tanzenden Bläsern in Wallung und lösen sich endlich aus ihrer Starre. Nach einer Stunde machen die sieben Aussies die Bühne frei und begleiten die nach frischer Luft jabsende Menge vor die Tür, wo direkt der Fahrradweg blockiert wird.
Nach kurzer Umbaupause geht's weiter. THREE CHORD SOCIETY machen sich startklar, und dazu gehört die Zigarette, die sich gegenseitig abgenommen wird, kurze Absprachen über Mikro und ein kurzer Austausch mit Bekannten im Publikum. Aber dann, Licht geht aus, Musik geht los und die Jungs sind voll bei der Sache. Der Raum füllt sich schnell, zwar wird es nicht mehr so voll wie zuvor bei RESIGNATORS, aber viel Unterschied ist nicht zu erkennen. Und direkt zu Beginn scheint es den Leuten auch nicht mehr zu laut zu sein. Sie rücken direkt zum Bühnenrand auf und wippen, schaukeln und nicken zur Musik.
Verdammt laut treibt die Snare den Bass voran und gemeinsam bilden sie ein sicheres Fundament für die Songs. Etwas lasch kommen die Gitarren daher, sie sind kaum zu vernehmen, auch der Gesang ist etwas leise. Aber wir sind hier auf einem Punkrock Konzert, da hinterfragt man so was nicht! Mit Verlauf der Setlist spielt sich die Band durch ihr zuletzt veröffentlichtes Album „Sanguinity" und erfreut sich an den immer ausgelassener tanzenden Gästen. Mitsingen ist selbstverständlich und wird an den wichtigen Stellen der Songs getan. Lautstark werden nach dem letzten Titel die obligatorischen Zugaben verlangt, die sich die Fünf nicht nehmen lassen.
Zufrieden verlassen alle den Raum und üben sich weiter im Blockieren des Radwegs, bevor es gemütlich Richtung Zuhause geht.
Alle Artikel zu
BYE Redaktion
Wenn Du Metal, Rock, Hardcore oder Alternative hörst und Szene-Polizisten für das Letzte hältst, was Musik braucht, dann bist Du hier zu Hause.