Geschrieben von Samstag, 29 September 2012 19:20

Dying Fetus & Job For A Cowboy - Hamburg / Markthalle


dyingfetus-band-2012

26.09.12 – Die US-Metalband DYING FETUS machte auf ihrer “The Womb To Waste Tour” einen kurzen Stopp in Hamburg. Als Support in der Markthalle dabei waren CEREBRAL BORE, REVOCATION und JOB FOR A COWBOY.


Um etwa kurz nach 19:00 Uhr betrat ich die Markthalle, etwa eine halbe Stunde nach Einlass – und ich war überrascht, wie leer der Schuppen doch war, nur etwa 20 Leute saßen quer verteilt im Raum. Besser für mich, denn so konnte ich schön weit nach vorne gehen. Als dann pünktlich um 19.30 Uhr CEREBRAL BORE anfingen zu spielen, kamen schlagartig mehr Leute und der Saal füllte sich einigermaßen.

CEREBRAL BORE sind eine noch sehr junge, unerfahrene Band, was man ihr anmerkt. Es gab wenig Bühnenshow und zwischen den Pausen mussten die Instrumente immer wieder neu eingestellt werden, ein kurzer Soundcheck folgte. Nicht schlimm – aber nervig. Der Sound wurde aber zum Ende hin immer besser und man konnte diesen nur etwa 30-minütigen Auftritt gut abfeiern. Trotz der kurzen Spielzeit nutzte Sängerin Simone "Som" Pluijmers jede Spielpause zwischen Liedern wie „Etombed In Butchered Bodies“ oder „24 Years Of Partydungeon“, um das Publikum anzuheizen. Die Zuschauer gingen aber nicht wirklich auf ihre Aufforderungen zum Circle Pit ein. Nach Ende ihres Auftritts war ich immer noch fasziniert und zugleich beängstigt, was diese junge Frau für eine Stimme hat. Angela Gossow kann fast noch was von ihr lernen.

Dann kamen nach einer 10-minütigen Umbaupause REVOCATION auf die Bühne. Das Schlagzeug war leider viel zu laut, sodass man den Gesang fast nicht hörte, und auch die Gitarren gingen zwischendurch unter. Zwischendurch fragte ich mich kurz, in welchem Genre die Band spielt, denn das war nicht wirklich zu erkennen. Hier war aus allen Elementen etwas vertreten, aber genau das macht ihren Charme aus. Gleich als zweiter Titel kam das instrumentale Stück „Across Forests And Fjords“, welches mit den Worten „The next song is an instrumental one and it’s about vikings and dragons and all this bullshit“ humorvoll eingeleitet wurde. Während dieses Songs nutzte Sänger David Davidson die Gunst der Stunde und marschierte Gitarre spielend durch das Publikum, headbangte mit Fans und posierte mit ihnen für Fotos. Mit „Bound By Desire“ machte die Band auch gleich noch ein wenig Werbung für ihre neue Gratis-EP.
Die Stimmung bei REVOCATION war schon sichtlich besser als bei ihren Vorgängern, doch die richtige Party ging erst bei der nächsten Band: JOB FOR A COWBOY.

Mit JOB FOR A COWBOY kam nun die erste etwas länger spielende Band auf die Bühne. Ganz routiniert zockten sie einen Song nach dem anderen, leider war auch hier der Gesang deutlich zu leise. Doch das änderte Sänger Jonny „The Navy“ Davy ganz schnell: Er wurde in einer kurzen Spielpause von einem freundlichen Fan auf den zu leisen Gesang aufmerksam gemacht, und daraufhin drehte er einfach seinen Monitor um. Vielleicht lag es wirklich am Monitor – oder aber am Tontechniker, der dies nun auch merkte – aber der Gesang war von jetzt an deutlich lauter. Auch JOB FOR A COWBOY suchten die Nähe zu ihrem Publikum und so lief ihr Bassist Brent Riggs, der Mann mit den grün leuchtenden Bass-Inlays, durch die Menge und feierte mit ihr.
JOB FOR A COWBOY wurden mir immer als überragende Live-Band angepriesen, die man einmal gesehen haben muss, weil sie einfach nur rocken. Ich muss sagen, dies kann ich nun absolut bestätigen. Trotz der kleinen Soundprobleme war dieser Auftritt wirklich überragend und es machte richtig Spaß, dabei sein zu dürfen. Den Auftritt dieser Band zu toppen sollte eine Herausforderung werden, doch der dann kommende Headliner des Abends schaffte es.

DYING FETUS hatten ihr Publikum von der ersten Sekunde an vollkommen im Griff. Hier stimmte der Sound auch endlich mal komplett und es gab nichts zu bemängeln. Die Menge tobte und rastete völlig aus, als DYING FETUS einen Kracher nach dem anderen spielten und immer wieder zu Circle Pits und zum Headbangen aufriefen. Auch Stagediving blieb nicht aus – dies war aufgrund der fehlenden Absperrung vor der Bühne problemlos möglich. Und so enterten treue Fans die Bretter, um eine Runde mit DYING FETUS zu headbangen und sich dann von der Menge auffangen zu lassen. Obwohl der Auftritt nur etwa eine Stunde lang dauerte, war er der mit Abstand beste des Abends: grandioser und drückender Sound, super Stimmung und eine perfekte Auswahl an Songs!

Setlist DYING FETUS:

1. From Womb To Waste
2. Schematics
3. Procreate The Malformed
4. Subjected To A Beating
5. Epidemic Of Hate
6. Skull Fucked
7. Tearing Inside The Womb
8. Invert The Idols
9. Fornication Terrorist
10. In The Trenches
11. Homicidal Retribution
12. Pissing In The Mainstream
13. Kill Your Mother/Rape Your Dog

Dieses Konzert hat sich wirklich gelohnt und ich empfehle jedem Fan der etwas härteren Gangart, sich diese Bands live anzusehen.