Geschrieben von Freitag, 16 November 2012 19:08

Lacuna Coil & This Is She - Hamburg / Knust

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04.11.2012 - Hamburg, Knust: Wir schicken Milliarden Hilfsgelder nach Italien und im Gegenzug schickt uns Italien ihren besten Musikexport LACUNA COIL, welche von THIS IS SHE tatkräftig unterstützt werden.


So nach und nach füllt sich das Knust und völlig unerwartet stehen auf einmal drei Gestalten auf der Bühne. Die junge Band THIS IS SHE aus Los Angeles besteht seit 2011 und hat sich dem Elektro Rock verschrieben. Alana Grace hat eine sehr schöne Stimme und die Band macht auf der Bühne eine sehr gute Figur, auch wenn ihre Musik nicht so ganz zur Empfehlung des Tages passt. Die Musik ist angenehm und entspannend, teils progressiv, schön. Mittlerweile ist der Club auch recht voll und ich muss ein wenig drängeln, um an mein Bier zu kommen. Alana redet viel mit uns, freut sich riesig über die gute Resonanz vom Publikum. Nach einiger Zeit langt es aber auch, genug Elektromusik – wir sind schließlich nicht bei LINKIN PARK. Für eine halbe Stunde Warm-up sind THIS IS SHE eine ganz gute Wahl. Die Band macht ihre Sache richtig und geht unter verdientem Applaus von der Bühne.

Punkt 21 Uhr wird es dunkel, das Intro ertönt und unter lautem Applaus betreten LACUNA COIL die Bühne. „I don't Believe In Tomorrow" vom neuen Album macht den Anfang. Ganz gemächlich starten wir in diesen Abend und lauschen dem Duett. Christina und Andrea haben die Meute fest im Griff, sie braucht ihr bloß die Faust entgegenzustrecken und wir tun es ihr gleich. Die Band hat sich einheitlich in Hemden mit LACUNA COIL Patches gehüllt. Der erste Teil vom Set plätschert ein wenig dahin, hier und da wird ein wenig getanzt und die Matte geschüttelt. „Kill The Light" gibt jedoch ordentlich Gas, es wird ohne zu zögern mitgeklatscht und mitgesungen – ich würde behaupten der halbe Club ist textsicher. Getoppt wird das nur durch „Give Me Something More", das kann jeder singen und tut es auch.

Hamburg kommt in Schwung und Christina meldet sich zu Wort: „In fünf Minuten geht's weiter" ... oha, brauchen die jetzt schon eine Pause? Nein das nicht, es werden Stühle auf die Bühne gestellt, Marco und Christiano greifen zur Akustikgitarre und stimmen uns auf „Falling" ein. Jetzt folgt ein großartiges Akustik Set, die Band sitzt auf Stühlen, Christina und Andrea geben ein stimmiges Duett ab, die ganze Band freut sich riesig und ist bei bester Laune. Genießen wir den Moment und hoffen das dieser ewig andauert. Alles ist stimmig und mit gebannten Blicken folgen wir der Band. Nach einer weiteren halben Stunde versichert uns Christina, dass LACUNA COIL in fünf Minuten wieder kommen, und die Band verlässt erneut die Bühne.

Es wird dunkel, das Intro ertönt und unter lautem Applaus betritt die Band die die Bühne... Moment, das hatten wir doch schon, bloß jetzt ist es viel besser, die Meute ist von Anfang an voll dabei und gibt alles. „Our Truth" macht den Anfang, mit ordentlich Dampf lädt der Track zum gemeinsamen Abfeiern ein. Beim nächsten Song brauchen LACUNA COIL unsere Unterstützung, Zeit für „Fragile". Der ganze Raum springt, als gäbe es kein Morgen mehr, das hätte ich nicht erwartet. Christina meldet sich wieder zu Wort, wir seien „awesome", das hört man gerne. Außerdem klärt sie uns über den fehlenden Bassisten und den neuen Schlagzeuger auf. Bassist Marco hat es im Arm und Schlagzeuger Cristiano sitzt zu Hause bei seiner frisch geborenen Tochter. Es folgt „Trip The Darkness", und meine Güte gehen die Leute hier ab – ich hätte auch nie so viel Härte von LACUNA COIL erwartet, es ballert ordentlich. Christina freut sich riesig und lässt uns wissen, dass sie uns sehr bald wieder beehren wollen. Hamburg hat alles richtig gemacht.

Auf geht's in den Endspurt mit „Spellbound". Wir müssen gar nicht groß animiert werden, geben von uns aus alles, bieten dem Duo Paroli und singen lautstark mit. Den krönenden Abschluss macht dann „My Spirit". Live klingt der Song sehr kräftig und bietet einen schönen Ausklang dieses grandiosen Abends. Nach knapp zwei Stunden geht das Licht ein letztes Mal aus und LACUNCA COIL verlassen unter Jubel die Bühne. Ich hätte niemals ein so großartiges Konzert erwartet.

Setlist LACUNA COIL:

Electric set 1

I Don't Believe in Tomorrow
I Won't Tell You
Kill the Light
Senzafine @Info[Old Halflife EP Version]
Heaven's a Lie
Self Deception
Entwined
To the Edge
Give Me Something More

Acoustic

Falling
Closer
Within Me
End of Time
Shallow Life

Electric set 2

Our Truth
Upsidedown
To Live Is to Hide
Fragile
Swamped
No Need to Explain
Survive
Trip the Darkness
Spellbound
My Spirit

Fotos © BurnYourEars / Cengiz Aglamaz
Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.