Geschrieben von Sonntag, 17 September 2006 12:06

The Gathering & Pyro - Strasbourg / La Laiterie


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Link: http://www.gathering.nl
http://www.pyrosite.com
http://www.myspace.com/gatheringofficial
http://www.myspace.com/wearepyro

15.09.2006 - Ein glücklicher Zufall führte mich am Wochenende um den 15. September in das Land von Savoir Vivre, des guten Essens und des guten Weins, denn ich hatte die Möglichkeit, das Angenehme (Urlaub) mit dem noch Angenehmeren (einem Rock/Metal-Konzert) zu verbinden. So begab ich mich am Donnerstag früh morgens auf den Weg Richtung Strasbourg im Elsaß, um mir dort am Freitag Abend das Konzert der Niederländer von THE GATHERING anzusehen. 
Da ich mit Drummer Hans Rutten gegen 17 Uhr einen Interviewtermin vereinbart hatte, begab ich mich schon am Nachmittag zum Club „La Laiterie“ in einem der Randbezirke von Strasbourg. Die Tür stand offen und so betrat ich schon einmal den Ort des Geschehens. Sofort kam mir eine sichtlich gut aufgelegte Anneke van Giersbergen entgegen und begrüßte mich sehr freundlich. Nachdem ich mich schon einmal mit dem Merchandiseangebot vertraut gemacht hatte, konnte ich dann das Interview führen. Gegen 19.30 Uhr, nicht nur von mir sehnsüchtig erwartet, hieß es dann „Portes ouvertes“ bei „La Laiterie“. Ich begab mich dann, nachdem ich meine Jacke abgegeben hatte, sofort zur Bühne und sicherte mir einen guten Platz. 

PYRO aus Dänemark eröffneten pünktlich um 20.00 Uhr den Abend. Dafür, dass die vier jungen Dänen noch ein recht unbeschriebenes Blatt sind, herrschte vor der Bühne schon ein recht anständiges Gedrängel. Eine sehr interessante Mischung boten die Vier jedenfalls. Die Musik klang ein wenig nach einer Mixtur aus alten ENTWINE und TO/DIE/FOR, vom Gesang her konnte man leichte Parallelen zu Mikkel Sandager von MERCENARY ziehen und Sänger Alan kann auch mit sehr guten Chancen bei einem „Bo Summer-Look-A-Like-Contest“ antreten. Sehr skandinavisch also. PYRO haben auf jeden Fall ein großes Potential und gaben schon gekonnt ihre eigenen Kompositionen zum Besten. Wenn der eigene Stil noch verfeinert wird, dann kann aus den Jungs noch was werden. 

Um 21.00 Uhr war es dann soweit. Auf der Bühne wurde es dunkel und in der Halle wurde es richtig voll. Ein Gerücht im Internet, welches besagte, dass dieses die letzte Tour von THE GATHERING sein sollte, motivierte einige Zeitgenossen, dieses Konzert zu besuchen. Ich persönlich hatte das große Glück, neben einem französischen Kollegen der schreibenden Zunft auf der Bühne Platz nehmen zu können und so das Konzert quasi First Class mit zu erleben. Begleitet von einem recht düsteren und wirren Sample und lautem Gekreische der Fans betraten THE GATHERING die Bühne und legten ohne lange zu fackeln mit "Shortest Day" los. Und sofort stimmte die Chemie zwischen Musikern und Audienz. Von der kindlichen Naivität, die Anneke noch bei der Tour zu "Nighttime Birds" an den Tag gelegt hatte, ist nichts mehr zu sehen. Es stand eine sehr reife, erfahrene und charismatische Frontfrau auf der Bühne, die genau wie alle anderen Bandmitglieder richtig Spaß und die Menge sofort im Griff hatte, welche sie auch nicht mehr los ließ. Die Stimmung in der Halle war während des gesamten Gigs sehr gut und jeder Song wurde frenetisch beklatscht. THE GATHERING spielten quasi ein Best-Of Programm von den Alben „How To Measure A Platnet“ bis „Home“ und von „Liberty Bell“ bis „Home“ waren alle Hits der Band vertreten, die deutlich energiegeladener als auf CD und mit einem glasklaren Sound dargeboten wurden. Eine Videoleinwand im Hintergrund untermalte mit perfekt auf die Musik abgestimmten Grafiken a la PINK FLOYD die Musik. Nach den letzten Klängen von „Travel“ verschwanden dann die Fünf, um kurze Zeit später für die Zugaben wieder auf die Bühne zu kommen. Und jetzt kamen die alten Perlen. „Eleanor“ und „In Motion I“ vom Klassikeralbum „Mandylion“ brachten die Zuschauer noch einmal zum Kochen und die Band selber bedankte sich auf ganz eingetümliche Weise für dieses sehr gute Konzert, nämlich mit „Strange Machines“, einem Song, den sie nur dann spielen, wenn der Gig für die Band selber etwas ganz besonderes war. 

Fazit: Kompliment an die Crew hinterm Mischpult. Sie hat einen großen Anteil am Gelingen dieses Konzertes, denn sowohl PYRO als auch THE GATHERING waren sehr gut abgemischt, kein Instrument wurde unnötig in den Vordergrund geschoben. Für mich war dieses Konzert wegen der überschwenglichen Stimmung, des sehr guten Sounds und der Songsauswahl ein echtes Erlebnis und wird mir sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben. 

Die Setlist von The Gathering: 
Shortest Day 
In Between 
Liberty Bell 
Probably 
Noise Severe 
Spirits 
Saturine 
Monsters 
Home 
Life All Mine 
Box 
Waking Hour 
Broken Glass 
Travel 

Zugaben Pt. I 
Eleanor 
In Motion I 

Zugabe Pt. II 
Strange Machines