Geschrieben von Sylvia Mittwoch, 09 Mai 2007 12:12
Mercenary - Tourbericht der Abende in Osnabrück, Essen und Hamburg
Link: http://www.mercenary.dk
16 Tage sind vergangen, seit MERCENARY ihre erste Headlinertour durch Europa mit dem netten Titel „Plague over Europe“ begonnen haben. BurnYourEars war an drei Tagen der Tour vor Ort - lest im folgenden Bericht, was die Dänen dabei erlebt haben:
27.04.2007, 18.00 Uhr. Osnabrück - Westwerk
Irgendwie kenne ich es von der Friedensstadt zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald etwas anders, nämlich mit jeder Menge Regen. Stattdessen: Sonnenschein! Jedenfalls bekam ich sechs quietschfidele Dänen zu Gesicht, nur ein wenig erschöpft von der vorangegangenen Fahrt – man brauchte von Dortmund nach Osnabrück schlappe 4 Stunden. Die Jungs erzählten begeistert von ihren bizarren Entdeckungen auf diversen deutschen Autobahntankstellen (geile Omas, etc.) , von der Fußfaulheit von Ex-Bassist Kral auf der vorangegangenen Tour und Mikkels Affinität zu historischen Gebäuden, die einen kurzen Fußmarsch in Heidelberg ins Unendliche ausdehnte. Desweiteren war Bassist René auf der verzweifelten Suche nach WLAN, welche erfolglos blieb. Besonders viel schien ihm diese ausweglose Lage aber dann doch nicht auszumachen, denn mal trällerte er fröhlich „The Show Must Go On“ von QUEEN, räkelte sich, einem römischen Kaiser gleichend, auf der Couch, oder schaute mit den VIP-Gästen zusammen „Family Guy“ auf dem Laptop.
Es gab für die Söldner denn auch keinen Grund zu meckern – ein gut ausgebauter Backstagebereich und vorzügliches Catering inklusive einem prall gefüllten Kühlschrank und verdammt bequeme Sofas warteten darauf, benutzt bzw. verzehrt zu werden. Da BurnYourEars erst ziemlich spät ins Tourgeschehen eingegriffen hat, waren Sänger Mikkel und Gitarrist Jakob äußerst behilflich, die vorhergegangenen 16 „Arbeitstage“ mit Hilfe eines Interviews zu rekonstruieren, das Ihr hier findet.
Pünktlich um 21.00 Uhr machten TORIAN aus Paderborn dann den Anfang für diesen Abend. Die Vier aus OWL hatten sich Power-Metal auf ihre Fahnen geschrieben. Und zwar den, der traditionellen Sorte. Mir erschien es, als wenn sie im Osnabrücker Land schon einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt haben – denn am frühen Abend tummelten sich schon ein paar ausgelassene Gestalten vor der Bühne. Und darauf wurde gerockt. Auch wenn die Musik der Band nur bedingt mein Fall und die Songtitel, wie beispielsweise „Born To Win“, doch recht plakativ waren, kann ich TORIAN einen guten Gig bescheinigen. Die Anwesenden haben sie jedenfalls in Wallung gebracht.
21.45 Uhr standen dann MOURNING CARESS aus Münster auf der Bühne. Die Jungs blicken mittlerweile auf eine fast zehnjährige Bandgeschichte zurück und spielten so ihre Erfahrung untermalt von leicht thrashigem, skandinavisch inspirierten Metal aus. Gerockt haben die Jungs ebenfalls allemal und gefielen mir vom musikalischen Standpunkt etwas besser als TORIAN. Aber was dann auf einmal im Westwerk los war, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen – Komischerweise herrschte vor der Bühne fast gähnende Leere, ganze zehn Männekes tummelten sich auf einmal noch im Konzertraum.
Um 22.45 Uhr betraten dann MERCENARY die Bühne im Westwerk. War diese für die beiden vorangegangenen Bands noch von der Größe her gut ausgerichtet, wurde es jetzt doch ziemlich eng. Drummer Mike krabbelte mit höchster Präzision durch den kleinen Zwischenraum, der zwischen seinem Drumkit und dem Keyboard noch verblieben war. Dann wurde es wieder dunkel, und MERCENARY nahmen mit dem Rücken zum Publikum ihre Positionen ein – ich kannte diese Anfangsposerei bis jetzt nur von Boygroups – und verharrten äußerlich ruhig zu den Klängen des Intros.
Als Intro fungierte in modifizierter Form das Outro zum aktuellen Album „The Hours That Remain“, welches dann nahtlos in „Soul Decision“ und eine Explosion von Energie überging. Leider sprang der Funke nicht sogleich über, und außer einigen Wenigen, die bangender Weise vor der Bühne herumwuselten, hielt sich die für meine Begriffe sehr übersichtliche Menge noch zurück. Dass es an diesem Tag wirklich drückend heiß draußen war merkte man, denn außer den Hauptakteuren auf der Bühne hatte an diesem Abend kaum jemand im Westwerk gehörig Hummeln im Arsch.
Den rechten Fuß auf der Box und mit geneigtem Oberkörper brachte Sänger Mikkel Sandager die Lyrics von „Soul Decision“ mit ausdruckvoller Gestik und seiner wirklich abwechslungsreichen Stimme zum Besten. Bei Background-Sänger und Bassist René Pedersen war das klar intonierte „The Show Must Go On“ beänstigenden Shouts gewichen.
Dann eine Überraschung: Sänger Mikkel fing an, die Songs auf deutsch anzusagen. Und das in einem sehr, sehr passablen Deutsch. Unsere Heimatsprache ist in dänischen Schulen ein Pflichtfach, Respekt für sein sehr gutes Erinnerungsvermögen! Es folgte „Firesoul“ vom Album „11 Dreams“, und zu diesem Zeitpunkt erschien mir die Gesichtsfarbe von Mikkel etwas besorgniserregend. Sein Kopf war einem roten Sparkassen-Luftballon sehr ähnlich und drohte jeden Moment zu platzen. Kein Wunder, dass die Lederjacke nach diesem Songs erst mal ad acta gelegt wurde.
Es folgten „My World Is Ending“, zu dem auf der Website von MERCENARY auch das neue Video zum Download bereitsteht, und „My Secret Window“ vom aktuellen Album sowie „World Hate Centre“ von „11 Dreams“. An dieser Stelle möchte ich Keyboarder Morten Sandager meinen Respekt ausprechen. Es gibt wenige Keyboarder auf dieser Welt, die hinter den 88 Kunststofftasten eines KORG so abgehen und gleichzeitig dieselbigen so präzise treffen. Dann folgte das Motto der Tour – This Is „The Year Of The Plague“, und anschließend fragte man dann freundlich das Publikum, welchen Song es denn als nächstes hören wollte. Dem Verlangen einer einzelnen Person nach „Lost Reality“ wurde allerdings nicht nachgekommen, man wollte nach eigenem Bekunden jetzt was „Romantisches“ spielen.
Okay – ich finde, es gibt romantischere Songs als „Redefine Me“, aber das Intro zu diesem Song passte. Ein Titel, zu dem Björn Strid von SOILWORK damals die Guestvocals im Chorus beisteuerte und somit die Messlatte für den „Frischling“ René als Backgroundsänger sehr hoch legte. Hochsprung gemeistert, der Chorus war ebenfalls sehr intensiv und das tief gegrowlte „I Am“ stand der Vorlage in nichts nach. Zum Abschluss folgte das extrem coole „Seize The Night“ von der „Everblack“; jenem Album, das MERCENARY seinerzeit aus der Death-Thrash-Schiene heraus katapultierte. Zum Abschluss verließen bis auf Keyboarder Morten sämtliche Akteure die Szenerie, jedoch befand die mittlerweile glücklicherweise aufgetaute Menge diesen Abgang als zu früh und verlangte lautstarkt nach einer Zugabe.
Und MERCENARY waren auch lange noch nicht fertig. Zunächst betrat lediglich Sänger Mikkel wieder die Bühne. Und auf einmal erklangen die Rufe nach einem Gesangssolo. Mit den Worten „Kommt gleich“ kommentierte ein über beide Wangen grinsender Mikkel das Geschehen, und auch der auf der Bühne verbliebene Morten konnte ein gewisses Grinsen nicht verbergen. Somit folge für die erste Zugabe eine ruhige, nur aus Gesang und Keyboard bestehende Version von „The Hours That Remain“. Gleichzeitig krabbelte Drummer Mike wieder zwischen Keyboard und Drumkit hindurch, der Rest betrat mehr oder weniger bekleidet die Bühne, nahm die Instrumente in die Hand und verpasste „The Hours That Remain“ den Albumstil. Last but not least, und wie angekündigt als wirklich letzter Song des Sets, kam „11 Dreams“. Kurz vor Mitternacht konnten die Anwesenden im Westwerk die Matten schwingen und gesanglich das Letzte aus sich herausholen. Während der ruhigen, nur von Bassdrum und Keyboard unterstüzten Bridge gegen Ende des Songs reckten fast alle Bandmitglieder ihre Hände in die Höhe und forderten das Publikum enthusiastisch zum Mitmachen auf. So kam zum Ende noch einmal Atmosphäre im Westwerk auf und bereitete MERCENARY einen würdigen Abgang.
Fazit: Auch wenn vielleicht gerade mal 70 Leute dieses Konzert aufgesucht haben mögen, war es doch ein wirklich guter Auftritt der Dänen. Die eventuelle Nervosität, die „Frischling“ René vor einigen Monaten noch an den Tag legte, war wie weggeblasen, Mikkels Stimme hielt über alle zehn Songs die Intensität, und konditionsmäßig haben alle Sechs den Gig sehr gut durchgehalten. Vom Sound her ebenfalls wirklich gut. An dieser Stelle mein Kompliment and Nakke, der die leere Halle mit schönen Tönen füllte.
30.04.2007, 17.30 Uhr. Essen - Turock
Meine Güte. Als ich das letzte Mal diese Stätte betrat, hieß der ganze Laden noch „Roxy“. Immerhin hat das Café Nord noch geöffnet – die Burger dort sind wirklich klasse. Da mir der Luxus des „Brückentages“ leider nicht gegönnt war, machte ich mich sofort nach der Arbeit auf den Weg ins Ruhrgebiet. Etwas früher als geplant – diverse Baustellen und Staus im Berufsverkehr blieben aus – erreichte ich die Ruhrmetropole Essen, wo MERCENARY zum „Tanz in den Mai“ aufspielten. Zum Glück hatte es sich im Vergleich zu Osnabrück abgekühlt.
Die Türe des Live-Clubs stand offen, also sprang ich rein und sagte den Anwesenden kurz hallo. MERCENARY befanden sich gerade mitten im Soundcheck, somit konnte ich mich bereits ein wenig mit den örtlichgen Gegebenheiten vertraut machen. Eine größere Bühne, ein größerer Raum, und das Ganze durch die integrierte Theke eindeutig besucherfreundlicher als früher. Spaßvogel René gab heute übrigens an Stelle von „The Show Must Go On“ seine persönliche Version von „Can’t Help Falling In Love With You“ zum Besten. Gitarrist Jakob erzählte mir bei einem gemeinsamen Kaffee, dass der Vorverkauf für diese Show mit 75 verkauften Tickets bis jetzt der beste auf der gesamten Tour war. Und da für diesen Abend im Turock noch ein ganz eigentümlicher, metallischer „Mosh in den Mai“ vorgesehen war, begann der ganze Konzertabend etwa eine Stunde früher als in Osnabrück.
Bereits um 19.00 Uhr hieß es "Doors Open", und gegen 20:15 Uhr standen MOSHCIRCUS aus Dortmund, die bereits am 26.04 in Soest für MERCENARY eröffneten, auf der Bühne. Sie gaben den bereits anwesenden Personen musikalisch mit ihren melodisch orientierten Mix aus Death-Metal und Harcore ordentlich einen vors Zifferblatt. Tiefe Growls, aggressives Gekreische und guter, cleaner Gesang aus drei Mikrophonen wurden von harten, flotten Riffs, einem wummerndem Bass und unaufhörlich ballerndem Schlagzeug untermalt. Gerockt haben die Jungs die Bude, keine Frage, und sie ließen verbal sowie in Sachen Stageacting keinen Zweifel an der Tatsache, dass es ihnen eine große Ehre war, für MERCENARY den Abend zu eröffnen. Einige kleine Zusammenrempler auf der Bühne taten der allgemeinen Qualität dieses etwa 40 Minuten dauernden Auftrittes keinen Abbruch. Somit wünsche ich an dieser Stelle MOSHCIRCUS alles Gute für die Zukunft.
Wenn in Osnabrück bei den Vorbands vor der Bühne teilweise fast gähnende Leere herrschte, so war das Publikum im Turock doch wesentlich aufgeschlossener und begab sich schon bei MOSHCIRCUS feiernder Weise zum Bühnenrand. Als dann um 21.15 Uhr MERCENARY die Bühne betraten, war der Raum davor jedenfalls proppenvoll. Die sehr motivierten, circa 250 zahlenden Gäste brachten bereits zuvor lautstark zum Ausdruck, wen sie jetzt sehen wollten. Dieser Wunsch wurde erfüllt, und Drummer Mike konnte dieses Mal entspannt seinen Arbeitsplatz betreten, ohne zwischen Kabeln hindurchkrabbeln zu müssen. Das Konzert begann genau so wie in Osnabrück mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass bereits während des Intros lautstark mitgesungen wurde. Im Pott ist man sich der Qualität und des Potentials von MERCENARY auf jeden Fall bewusst.
Nach einem dezenten „I Am“ flog dann die Kuh. Setlist-technisch hatte sich im Vergleich zu Osnabrück in der Anfangsphase nichts getan, jedoch verliehen MERCENARY angestachelt durch das Publikum ihren Songs noch mehr Power. Die Bühne war von ihrer Größe quasi auf MERCENARY zugeschnitten. Somit war es nicht verwunderlich, dass Sänger Mikkel wie von der Tarantel gestochen über die Bühne flitzte. Sein Markenzeichen, die schwarze Lederjacke mit den roten und weißen Streifen, behielt er aber tapfer zwei Songs lang an, auch wenn sein Gesicht bereits gegen Ende von „Soul Decision“ besorgniserregend rot war und Sturzbäche von Schweiß herunter liefen. Kein Wunder also, dass besagtes Kleidungsstück wieder sehr schnell in der Ecke landete.
Gegen Mitte des Gigs folgte dann noch eine kleine Überraschung für die Audienz: „Lost Reality“ war in die Setlis mit aufgenommen worden. Ein Song, der zwei Wochen lang nicht gespielt wurde, weil er „so unmöglich zu singen“ ist. Da die Bühne für MERCENARY das richtige Format hatte, und das Publikum nun wirklich außer Rand und Band war, gingen auch die „introvertierteren“ Bandmitglieder Jakob und Martin richtig aus sich heraus. Man merkte richtig, wie sehr die Menge die Band anstachelte, denn man kasperte auf der Bühne ordentlich herum. Leider schien es aber einige Probleme bezüglich des Sounds auf der Bühne zu geben. Dezente Zeichen für „dieses lauter, jenes leiser“ waren nicht zu übersehen. Doch der Stimmung tat es keinen Abbruch, und so ein textsicheres Publikum habe ich auf wenigen Konzerten miterlebt. Um „Seize The Night“ anzusagen, kramte dann auch Bassist René seine besten Deutschkenntnisse heraus. Nachdem der Song gespielt war, verließ die gesamte Band inklusive der Sangager-Brüder die Bühne. Eine Art Aufschrei ging durch das Publikum, und man brüllte lauthals nach einer Zugabe. Und äußerst gerne kam man dem Verlangen des Publikums nach.
Es folgten, wie in Osnabrück, die Krachersongs „The Hours That Remain“, eingeleitet von einem atmosphärischen Gesangssolo, und „11 Dreams“. Bevor Mikkel jedoch sein Gesangssolo einleiten konnte, sah er sich diversen Songwünschen gegenüber gestellt. Sie gingen von „Screaming From The Heavens“ bis zu eben jenem „The Hours That Remain“. Beim Abschlussong “11 Dreams”, welcher übrigens ebenfalls atmosphärisch-ruhig eingeleitet wurde, mussten sich MERCENARY übrigens keines Falls anstrengen, die Menge zum Mitklatschen zu bewegen, Das erledigte sich quasi von selber, denn sobald die Bridge eingeleitet war, reckte jeder im Turock die Hände in die Höhe. Die Band selber quittierte ihre Empfindungen während des Gigs abschließend mit intensivem Händeschütteln und dem Verteilen von „Souvenirs“ – Plektren etc. Eine gemeinschaftliche Verbeugung war inbegriffen.
Dass MERCENARY immer noch sehr „down to earth“ sind, bemerkte man dann während der anschließenden Metal-Disco, bei welcher sich die Musiker unters Publikum mischten, geduldig jede Frage beantworteten und das eine oder andere Bierchen mit den Fans tranken.
04.05.2007, 20 Uhr. Hamburg - Ballroom
Nach dem Konzert in Weert bogen MERCENARY auf die Zielgrade ihrer Tour ein und schickten sich an, den Ballroom am Hafen in Hamburg zu rocken. Eigentlich waren für diesen Abend wieder zwei Vorbands vorgesehen, doch musste die Band FIRE leider kurzfristig absagen. Somit hing, als ich den Ort des Geschehens betrat, bereits das Backdrop von 2ND SIGHT hinter dem Drumkit. Aha. Die erste Vorband, die mit einem eigenen Backdrop aufwartete.
Um 21.00 Uhr betrat dann besagte Band die Bühne und versuchte, das recht übersichtliche Publikum auf den Abend einzustimmen. Ich schreibe hier ganz bewusst „versuchte“, denn was 2ND SIGHT da fabrizierten, lies doch einige Wünsche offen und mich des Öfteren die Augenbrauen hochziehen. Neben den ziemlich langen Ansagen des Sängers bekam man an diesem Abend Melodic-Rock/Metal zu hören.
Während des gesamten Gigs war der Sound so lala, genau wie die Musik, welche nicht so ganz sorgfältig ausgearbeitet war. Bei allen Songs schien es leichte Probleme in der Absprache zwischen Schlagzeuger und dem Rest der Band zu geben, denn entweder hing man hinter den Kollegen hinterher oder rannte ihnen weit voraus. Alles in allem ziemlich unausgegoren – die Stimmung während des Auftrittes war zwar okay, aber es fehlt doch noch an Einigem.
Eine kurze Umbaupause und MERCENARY betraten die Bühne. Platztechnisch ist diese im Ballroom nicht so großzügig bemessen wie in Essen, sodass sich die Musiker schon fast aneinander kuscheln mussten. Während der Vorband hatten auch nicht wirklich mehr Leute den Weg zum Hafen gefunden, so hatte man vor der Bühne ordentlich Platz. Auf selbiger nutzen die sechs jeglichen nicht durch Instrumente und Verstärker besetzten Platz , um Bewegung in den Laden zu bringen. Und das gelang ihnen eindeutig besser als der Vorband. Man ging auf die Anwesenden zu, band sie mit in den Gig ein und riss sich auf gut Deutsch richtig den Arsch auf.
Zwar hatte es sich im Vergleich zu den beiden vorhergegangenen Gigs angenehmerweise abgekühlt, aber im Ballroom war es doch irgendwie drückend. - Und wie war das doch gleich mit dem Sparkassen-Luftballon? Nachdem „Soul Decision“ gespielt war, hatte Sänger Mikkel ein weiteres Mal diese besorgniserregende Gesichtsfarbe. Somit wanderte die Lederjacke wieder einmal nach „Firesoul“ in die Ecke. Setlisttechnisch wurde „Lost Reality“ wieder gestrichen und durch „This Is The Year Of The Plague“ ersetzt. Das Publikum stellte an diesem Freitag eine Mischung aus jenem in Osnabrück und jenem in Essen dar. Nicht ganz so euphorisch wie in Essen aber auch nicht ganz so lahm wie in Osnabrück. Vom Sound her allerdings ebenfalls so lala.
Fazit der Tour: Dieses Jahr könnte wirklich das „Year Of The Plague" werden – MERCENARY haben im Beisein von BurnYourEars und von mehr oder weniger stoffeligen Zuschauern drei sehr gute Gigs abgeliefert und sind ganz kurz davor, wirklich den verdienten Durchbruch zu schaffen!
Alle Artikel zu