Geschrieben von Chrischi Montag, 15 Oktober 2007 11:54
Iced Earth, Annihilator & Turisas – Köln / Live Music Hall
08.10.07, Köln / Live Music Hall - Lang ist’s her, dass sich John Schaffer mit seiner Mannschaft auf deutschen Bühnen hat blicken lassen. Der diesjährige Wacken-Auftritt war der erste nach einigen Jahren, in denen die deutschen Fans vergeblich auf ICED EARTH warten mussten, was wohl vor allem an Schaffers Bandscheibenverletzung lag.
Wer die Band, die mit „Framing Armageddon“ ihr bestes Album seit längerer Zeit veröffentlicht hat, sehen wollte, musste jedoch zuerst TURISAS über sich ergehen lassen. Meinen Geschmack hat diese skandinavische Horde überhaupt nicht getroffen, wenn ich einen Uruk-Hai sehen will, schaue ich mir „Herr der Ringe“ an. Auch musikalisch war die Truppe die um ein Akkordeon und eine Violine verstärkte Truppe mau und gab melodischen 08/15-Düster Metal mit folkigen Einschüben zum Besten. Immerhin konnte der Sänger die vorderen Reihen zum Mitklatschen bewegen.
ANNIHILATOR sprachen da schon eine ganz andere Sprache. Ca. 40 Minuten gab es feinen, abwechslungsreichen Thrash Metal auf die Ohren, und Jeff Waters und seine Jungs machten einen äußerst motivierten Eindruck. Der Sound war seltsamerweise besser als beim späteren Headliner, die Bewegung auf der Bühne und das Songmaterial stimmte. Guter Auftritt!
Mit den ersten vier Songs des neuen Albums starteten ICED EARTH ihren furiosen Auftritt und gaben100 Minuten lang ihr Bestes. Die Band spielte sich quer durch die ICED EARTH -History, wobei natürlich auch Songs von „The Glorious Burden“, das in Europa nicht betourt wurde, und „Framing Armageddon“ zum Zuge kamen. Jon Schaffer war recht agil, sang „Stormrider“ und freute sich sichtlich, endlich wieder in Europa touren zu können. Seine Rhythmusmannschaft erledigte ihren Job ebenfalls gut, und es wäre schön, wenn die Jungs (vor allem Leadgitarrist Troy Seele) mal etwas länger an Bord bleiben würden, denn ich persönlich fand die Band, die auf der Bühne stand, sehr ansprechend und zueinander passend. Tim Owens sang übriges fabelhaft, seine starken Screams sorgten für permanente Gänsehaut. Noch dazu präsentierte er sich einfach cool, kommunizierte ständig mit dem Publikum und sang sowohl das epische „Gettysburg“ (leider wurde der erste Part nicht gespielt) als auch alte Klassiker wie „Burning Times“, das heftig beklatschte „Melancholy (Holy Martyr)“, „Vengeance Is Mine“ oder „The Hunter“ wie ein junger Gott. Wer war noch mal Matt Barlow?
Obwohl dieses Konzert der Tourauftakt war, habe ich keine Spielfehler oder ähnliches bemerkt, nur der Sound war nicht gerade der Beste und am Ende viel zu laut. Aber trotz dieses kleinen Mankos war der erste ICED EARTH -Auftritt der Tour verflucht geil. Welcome back!
Übrigens: Tourshirts (Fruit Of The Loom) kosteten 15 Euro, Longsleeves 20 Euro. Sehr vorbildlich, zumal ICED EARTH nicht gerade eine unbekannte Metal-Größe ist. Danke für diese äußerst fairen Preise!
SETLIST:
1. Overture
2. Something Wicked Pt.1
3. Invasion
4. The Motivation Of Man
5. Setian Massacre
6. Burning Times
7. Declaration Day
8. Violate
9. Vengeance Is Mine
10. A Charge To Keep
11. Stormrider
12. Dracula
13. Waterloo
14. The Hunter
15. Ten Thousand Strong
16. Hold At All Costs (Gettysburg Pt.2)
17. High Water Mark (Gettysburg Pt.3)
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18. Melancholy (Holy Martyr)
19. My Own Savior
20. Iced Earth
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