Geschrieben von Freitag, 09 September 2005 11:14

Balzac & Nim Vind - Hannover / Bei Chez Heinz




Link: http://www.balzac-europe.com
http://www.samuraifactory.com/balzac
http://www.nimvind.com


 
Horrorpunk erfährt zurzeit eine Art zweiten Frühling. Eine ganze Reihe Horrorpunkbands sprießt aus dem Boden, auch in Deutschland. Allerdings spielten am 5. September im Bei Chez Heinz in Hannover die japanischen Vorzeige-Horrorpunker von Balzac um allen Mal zu zeigen, was eine richtige Harke ist. Balzac sind übrigens die einzige Band, die es bisang in Amerika auf Misfits-Records geschafft hat, das Label der legendären Horrorpunkband, die bis heute so viele Bands beeinflusst hat, wie kaum eine andere.

Den Anfang an diesem warmen Spätsommerabend machten Nim Vind aus Kanada, die zwar mit Fiendforce ein Horrorpunklabel im Rücken haben, allerdings eigentlich nicht in diese Musikrichtung eingeordnet werden können. Denn Nim Vind praktizieren düsteren AlternativRock, mit leichten Gothic- und sicher auch Horrorpunkeinflüssen. Davon überzeugten sie die gut 150 Anwesenden in gut 40 Minuten Spielzeit und gewannen, durch ihre Musik und ihren couragierten Auftritt, sicherlich einige neue Fans hinzu. Wer ein so gutes Album wie „Fashion Of Fear“ im Rücken hat, kann ja eigentlich auch nicht wirklich etwas falsch machen und so rockten und überzeugten Nim Vin auf voller Linie.

Die meisten Anwesenden warteten aber natürlich auf die Japaner von Balzac, wie viele T-Shirts und auch Knochen-Anzüge (gemeint sind Ganzkörperanzüge mit aufgemalten Knochen, mit denen Balzac früher gerne auf die Bühne kamen) deutlich machten. An diesem Abend war das Outfit leicht verändert, nur die langen Haarsträhnen und die Handschuhe durften natürlich nicht fehlen, und so legten Balzac mit dem Intro von „Came Out Of The Grave“ furios los und ließen dann einen Hit nach dem anderen folgen. Im Gegensatz zu den CDs wirken Balzac auf der Bühne wesentlich frischer und agiler, der Sound ist besser. Live können sie anscheinend ihre Qualitäten wesentlich mehr entfalten, denn da ist einfach alles perfekt.
Musik gab es hauptsächlich von dem bereits erwähnten aktuellen Werk „Came Out Of The Grave“ und dessen Vorgänger „Out Of The Light Of The 13 Dark Night“, wobei so großartige Songs wie „Thirteen“, „Tomorrow“ und „The Pain“ zum Besten gegeben wurden.

Knapp eine Stunde lang dauerte dieses japanische Intermezzo, dann war Schluss. Aber wieder einmal hatten Balzac eine großartige Show abgeliefert und die Menge begeistert. Ich freu' mich aufs nächste Mal.