Klasse Kriminale - Hannover / Bei Chez Heinz

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Zuletzt war das Programm im Laden meines Vertrauens, dem Bei Chez Heinz in Hannover, leider etwas durchwachsen. Nicht dass ich auch mal ganz gerne Ska höre, aber in den letzten Wochen nahm der Skafaktor ein wenig Überhand. Und das wird sich dem Programm zufolge bis Dezember erst mal nicht ändern. So zog es mich erst wieder am gestrigen Montag, den 31. Oktober, in den Keller unter dem Fössebad, denn mit Klasse Kriminale hatte sich eine italienische Street- und Oi-Punklegende angesagt. Somit stand das Konzert unter der Rubrik Pflichttermin.

Insgesamt knapp 100 Besucher waren da, als die Triscuits aus Hannover ihr Set um kurz nach 22 Uhr eröffneten. Wie schon als Vorgruppe von Down And Away konnten mich die drei Musiker mit ihrem dreckigen, schnellen aber auch nicht besonders kreativen Punkrock nicht wirklich überzeugen und so verweilte ich noch ein wenig vor der Tür in der angenehmen Oktobernacht.

Fünf Minuten vor 23 Uhr war es dann soweit, Klasse Kriminale betraten die Bühne des Chez Heinz. Sofort begann ein Großteil des Publikums sich zu bewegen und zu tanzen, als die Band mit ihrem Oi-Punk begann. Musikalisch erinnerten KK noch am ehesten an eine Mischung aus ihren Landsleuten Los Fastidios, die in diesem Jahr auch schon das Chez Heinz mit einem tollen Konzert beehrten, und Rancid. Das gleichnamige neue Album hatten die vier Jungs aus Savona im Gepäck und so avancierte es auch zum Schwerpunkt des Abends. Ich dachte zwar, dass bei Klasse Kriminale mit Emanuela noch eine Sängerin mit von der Partie ist, doch war diese beim Konzert in Hannover nicht dabei. Leider war Sänger Marco gesundheitlich schwer angeschlagen, da er sich wohl bereits beim ersten Konzert der Tour erkältet hatte und so seine Stimme ziemlich ruiniert klang. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, denn Marco überließ das Singen im Wechsel einfach phasenweise Gitarrist Matteo und dem Publikum. Und dieses feierte die sympathischen Italiener immer stärker ab, je länger das Konzert dauerte. Das lag sicherlich auch an den vielen alten Songs, die zum Besten gegeben wurden, wie z.B. “Me Wanna Change Le Monde”,  “Faccia A Faccia”, “I Ragazzi Sono Innocenti”, “Ragazzi Come Tu & Me”, “Politicanti”, “Babylon Fight” und “Riot Squad”. Das Konzert endete dann wegen der angeschlagenen Stimme von Sänger Marco etwas früher als geplant, aber nicht ohne den Sham 69 Klassiker „Where The Kids Are United“, der dieses hervorragende Konzert nach knapp einer Stunde abschloss. 

Wieder einmal konnte eine Streetpunkband live total überzeugen. Und so freue ich mich auf weitere stimmungsvolle Abende dieser Art im Chez Heinz in Hannover.