Geschrieben von Robert Freitag, 21 April 2006 15:23
The Spook & Crimson Ghosts - Hannover / Bei Chez Heinz
Link: http://www.thespook.de
http://www.crimson-ghosts.de
Wenn man an Horrorpunk denkt, dann fallen einem eigentlich immer sofort die legendären MISFITS ein, die besonders Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Musik ihrer Zeit prägten und unzählige Kracher schrieben. Heute existieren die MISFITS zwar immer noch, doch der zusammengewürfelte Haufen um Gründungsmitglied Doyle hat mit der Klasseband von damals wenig gemein. Es gibt mittlerweile bessere Bands, die in die Fußstapfen der MISFITS getreten sind und ihre Sache sehr gut machen, besser als die noch bestehende MISFITS. Und diese sammeln sich mittlerweile fast alle auf dem Horrorpunklabel Fiendforce, das eine gute Band nach der anderen herausbringt.
Am Samstag, dem 8.4.06 im Bei Chez Heinz in Hannover, traten zwei Bands aus dem Ruhrpott an, um zu beweisen, dass den wahren Horrorpunk von heute andere Bands diktieren. Den Anfang machten die CRIMSON GHOSTS, danach sollten THE SPOOK folgen, die seit geraumer Zeit einen neuen Sänger haben und mit „Some Like It Dead“ eine sehr schöne Platte vor einiger Zeit auf People Like You veröffentlichten. Wie erwähnt - den Anfang an diesem Abend, an dem sich das Chez Heinz nur langsam füllte, am Ende waren es dann aber doch gute 150 Besucher, machten die CRIMSON GHOSTS aus Dortmund. Vier gruselige zombiehafte Gestalten verwandelten die Bühne des Chez Heinz schnell in einen Friedhof. Musikalisch gab es klassischen Horrorpunk, pfeilschnell und ohne Kompromisse, wobei sich die CRIMSON GHOSTS die Freiheit nahmen, etwas mehr Druck und auch einige metallische Riffs in ihre Musik einzubauen. Schwerpunkt des Sets war ihr aktuelles Album „Leaving The Tomb“, doch auch ein paar neue Songs vom kommenden Album „Carpe Mortem“ tauchten im Set der Untoten auf. Besonders aber drückte Sänger Jackal mit seiner kraftvollen Stimme der Musik seinen Stempel auf. Gute 45 Minuten gaben die CRIMSON GHOSTS Gas, um auch das letzte Leben der Erdenbewohner auszulöschen. Und natürlich durfte auch ein „Untotes Cheerleadergirl“, ein so genanntes "Necrobabe" nicht fehlen. Ein sehr gutes Konzert mit einer guten Show ging zu Ende, doch die nächsten Untoten warteten bereits.
THE SPOOK haben sich nach dem Wechsel des Sängers lange nicht richtig zu Wort gemeldet, doch nun verließen sie ihre Gräber, um Hannover heimzusuchen. Doch der neue Sänger Dean Roca kommt nicht ganz an seinen Vorgänger Lou heran. Auch sonst war das Ganze nicht so recht das Wahre. Denn es wurden hauptsächlich neue Songs gespielt, das Überalbum „Some Like It Dead“, noch eingespielt mit Sänger Lou, kam viel zu kurz. Und so dauerte es eine ganze Weile, bis THE SPOOK zu gefallen wussten. Denn sie kamen sehr langsam in Tritt. Nach etwas mehr als 60 Minuten war der Spuk (Vorsicht Wortspiel) vorbei, die zweite Attacke der Untoten an diesem Abend hatte die Menschheit erfolgreich abgewehrt, denn dazu war der Auftritt von THE SPOOK einfach zu durchwachsen.
Wie dem auch sei, ich freue mich schon auf weitere Horrorpunkabende in Hannover, denn im Großen und Ganzen war der Abend sehr gelungen.
Alle Artikel zu