Geschrieben von Robert Mittwoch, 12 September 2007 15:47
Kurkonzerte Festival (Tag 1) - Hannover / Bei Chez Heinz
Link: http://www.myspace.com/clintagon
http://www.myspace.com/bubonix
http://www.kur-konzerte.de
07.09.07 - Die Kurkonzerte veranstalten schon seit Jahren Konzerte im Chez Heinz in Hannover. Das Kollektiv holt dabei meistens Deutsch-Punk-Combos für sehr geringe Eintrittspreise heran. Am 7. und 8. September veranstaltete Kurkonzerte ihr erstes Festival. Am ersten Tag war auch ich vor Ort. Da Deutschpunk nicht so meine Sache ist, schenkte ich mir Tag 2 und schaute mir CLINT, DEVIL IN MISS JONES, STEAKNIFE und BUBONIX an.
Der Schwerpunkt an Tag 1 lag auf der englischen Sprache, auch wenn es ausnahmslos deutsche Bands waren, die im Chez Heinz auf die Bühne traten. Den Anfang machten CLINT aus Stolzenau/ Göttingen. Die drei Jungs legten auch gleich ordentlich los und hatten einige neue Songs im Gepäck. Leider war der Abstand zwischen Publikum und Bühne noch sehr groß, und mehr als Höflichkeitsapplaus kam von vielen Besuchern auch nicht. Und das, obwohl CLINT wirklich einen Sahnetag erwischt hatten, wenn bedacht wird, das sowohl der Bassist Sebastian als auch der Schlagzeuger Sebastian mit starken Erkältungen ins Rennen gingen. Wie dem auch sei, dennoch machten CLINT Spaß und konnten gute 45 Minuten überzeugen. Die Mischung aus altem Skatepunk, etwas Hardcore und einer Prise Post-Punk zündete gut. Die neuen Songs erinnern phasenweise an eine Mischung aus HOT WATER MUSIC, GRADE und ALKALINE TRIO und wussten zu gefallen. Ich hoffe, dass die drei von CLINT bald wieder häufiger zu sehen sein werden und endlich auch mal die Anteilnahme erfahren, die sie verdienen.
Es folgten DEVIL IN MISS JONES, die neue Band des Sängers der Düster Punk/Wave/80er-Band EA 80. Die Mischung aus Garage/ Rock`N Roll und 80er Wavepunk kam beim Publikum ganz gut an. Knappe 45 Minuten rockten DEVIL IN MISS JONES, allerdings ohne wirklich restlos zu überzeugen. Mir fehlte da irgendwie die Leidenschaft.
Danach kam für die meisten der gut 250 Zuschauer das Highlight des Abends. STEAKNIFE aus Saarbrücken, mit ihrem legendären Frontmann Lee Hollis. STEAKNIFE stehen für Punkrock älterer Schule, wobei das Ganze schon etwas abgedrehter daherkommt und mich wie beim letzten Mal, wo ich STEAKNIFE gesehen habe, nicht überzeugen konnte. Wenige Songs waren wirklich gut, der Rest des Auftritts ging aber irgendwie an mir vorüber. Den Zuschauern gefiel es aber, und so wurden Lee Hollis und seine Mitstreiter ordentlich abgefeiert.
Als letzte Band waren dann BUBONIX aus Limburg an der Reihe. Ich hatte schon viel von der Combo gehört, ohne mir einen musikalischen Eindruck zu verschaffen. Daher war ich sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. BUBONIX legten eine wilde Liveshow auf die Bühne, von der ersten Sekunde an. Die fünf Herren und eine Dame beeindruckten von Beginn und rissen so auch die Zweifler im Publikum sofort mit. Wahnsinn, was die Band da anstellte. Dazu gesellte sich ein heftiges Hardcoregemisch aus Newschool, etwas Metal, etwas Oldschool und etwas Punk mit englischen und deutschen Texten. Beeindruckend war - neben der Show und der Musik - der Wechselgesang zwischen Sänger Thorsten Polomski und Gitarristin Sarah de Castro. Das war die Band die Abends, das stand schon nach wenigen Augenblicken fest, denn BUBONIX überzeugten auf ganzer Linie.
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