Geschrieben von Robert Dienstag, 27 Mai 2008 16:00
A Wilhelm Scream & Redlightsflash - Hannover / Bei Chez Heinz
Link: http://www.awilhelmscream.com
http://www.redlightsflash.com
26.05.2008 - Es gab mal eine Zeit, da waren die Montagskonzerte in Hannover im Bei Chez Heinz der Renner. Egal wer spielte, der Laden war voll. Am 26. Mai wurde ich ein wenig an diese alten Zeiten erinnert. Auf der Bühne standen dabei A WILHELM SCREAM und REDLIGHTSFLASH.
REDLIGHTSFLASH erlangten vor einigen Jahren sehr viel Aufmerksamkeit, als ihr Album „Free“ beim ANTI FLAG Label AF Records herauskam. Als erste europäische Band überhaupt hatten sie das damals geschafft. Doch seitdem ist es etwas ruhiger um die Band aus Graz geworden. Und bei AF scheinen die Österreicher auch nicht mehr zu sein. Musikalisch spielten REDLIGHTSFLASH eine Mischung aus Hardcore, Rock und Punk, wobei die emotionale und melodische Seite sehr ausgeprägt war. Sicher war es auch ein Highlight, als Bassist Werner zu Beginn der Show alleine auf der Bühne stand und in Songwritermanier zwei Songs ins Publikum trällerte. Danach ging es dann erst richtig los. Insbesondere die älteren Songs konnten dabei sehr gefallen, wobei „Past Soul“ richtig herausstach, einer der Überhits der Band. Die neueren Songs dagegen sind allesamt etwas ruhiger und emolastiger ausgefallen. Zusätzlich wirken diese Titel aber auch gewöhnlicher und abgenutzter als ihr altes Material, denn zu oft wurde diese Musik schon zum Besten gegeben. Daher konnten die neuen Songs weniger überzeugen als das ältere Material. Nach 35 Minuten war Schluss, und die Grazer machten Platz für A WILHELM SCREAM.
Nach knapp 20 Minuten Umbaupause begann die Band aus New Bedford / MA mit ihrem Set. Das Problem dabei ist, dass die Amis bei Nitro beheimatet sind. Und dieses Label öffnet sich nur ganz langsam nach Europa und schaut genauso langsam über den amerikanischen Tellerrand hinaus. Erst jetzt startet Nitro in Europa mit vernünftiger Vertriebs- und Promotionstruktur der Alben und Bands. Dafür aber waren viele Leute gekommen. Und das Publikum, das in der nächsten Stunde A WILHELM SCREAM gewaltig abfeiern sollte, war sehr gemischt und nicht so jung, wie ich es erwartet hätte.
Der Fünfer legte sofort los wie die Feuerwehr und bretterte in unglaublicher Geschwindigkeit einen Song nach dem anderen ins Publikum, das gehörig abging. Dabei spielten A WILHELM SCREAM eine Mischung aus Skatepunk und etwas Hardcore, unterlegt mit großartigen Metalriffs. Und natürlich dürfen auch die starken Melodien nicht fehlen, gepaart mit einer großartigen Stimme. Hinzukam eine unglaublich intensive Bühnenshow, die jeden im Laden mitriss. Dazu kommt, dass A WILHELM SCREAM an ihren Instrumenten wahre Genies sind. Diese Band war einfach unglaublich. Aber es stimmte auch einfach alles. Der Sound war grandios, die Band spielte sich im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern wund, und das Publikum nahm es dankend an. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass die Band sehr schnell schon von einer hervorragenden Show sprach, und das, obwohl sie das erste Mal in Hannover war. Songtechnisch spielten A WILHELM SCREAM übrigens einen perfekten Mix aus dem aktuellen Album „Career Suicide“ und den beiden Vorgängern „Ruiner“ und „Mute Print“.
Viel zu schnell war der Abend vorbei, denn A WILHELM SCREAM hätten meiner Meinung noch viel länger spielen können. Starke Band, toller Abend, hoffentlich bald wieder!
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