Geschrieben von Dienstag, 26 August 2008 09:40

Madball, No Turning Back & Out Of Step - Hannover / Bei Chez Heinz



10.08.2008 - Sonntagsmatinees sind mir eigentlich die liebsten Konzerte. Zwar wird der Besucher mitunter vom heimischen Kaffeetisch gerissen, ist aber in der Regel noch vor der Tagesschau wieder zu Hause und pünktlich im Bett, um fit für den Wochenstart zu sein. BamBam Booking aus Hannover hat sich dieses zu eigen gemacht und veranstaltet schon seit Jahren regelmäßig diese Art von Konzerten. Am 10. August luden MADBALL aus New York zum Hardcore-Kaffeekränzchen. Und die Leute kamen zahlreich. Ungefähr 250 Besucher tummelten sich letztendlich im Chez Heinz, was ungefähr 70 mehr bedeutete als vor einem Jahr, als MADBALL auf einem Dienstag zu Gast waren.
Den Anfang machten OUT OF STEP aus Hamburg. Der Vierer machte seine Sache auch von Beginn sehr ordentlich und erntete dafür auch mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Die etwas hohe Stimme des Sängers war zwar nicht jedermanns Sache, dennoch wussten OUT OF STEP zu gefallen. Die Band veröffentlicht demnächst ihren ersten Longplayer und überzeugte mit melodischem Hardcore, irgendwo zwischen I DEFY und COMBACK KID. Da bin ich dann auch mal sehr auf das Album gespannt, die Show machte definitiv Appetit auf mehr. Das Bühnenacting auf jeden Fall war schon mal groß.
Dann kam eine kleine Überraschung. Denn als nächstes waren ursprünglich FULL SPEED AHEAD aus Leipzig geplant gewesen. Doch diese mussten kurzfristig absagen, und dafür sprangen dann NO TURNING BACK aus den Niederlanden ein. Auf Platte gefallen mir die Niederländer mit ihrem schweren und sehr prolligen Moshcore eher weniger, aber live hatten NO TURNING BACK es wirklich drauf und sammelten von Beginn an Pluspunkte. Die Band hatte erst kürzlich in Hannover gespielt, vielleicht wurden sie deshalb von einer kleinen Menge auch tierisch abgefeiert. Dabei mischten NO TURNING BACK neue Songs vom aktuellen Album „Stronger“ mit älteren Stücken, unter anderem von „Holding On“ und „Rise From The Ashes“. Damit machte die Band an diesem Nachmittag nahezu alles richtig und wärmte die Meute gut vor.
MADBALL waren an der Reihe. Die New Yorker hatte ich das erste Mal vor 13 Jahren gesehen, und damals war es ein klasse Konzert gewesen. Im Vergleich zum letzten Mal vor einem Jahr, um es vorwegzunehmen, war es auch diesmal ein wirklich gelungener Auftritt. Die Band um Frontröhre Freddy musste aber auf ihren gewichtigen und allseits bekannten Bassisten Hoya verzichten, der bei seiner Familie weilte. Dafür war der Bassist von BACKFIRE eingesprungen, der seine Sache außerordentlich gut machte und dafür sorgte, dass der Ausfall von Hoya nicht ernsthaft zu merken war.
MADBALL wurden von Beginn an mächtig abgefeiert. Und das zu Recht, denn die Band legte eine actionreiche Bühnenshow hin, ohne wenn und aber. Dabei lag gerade zu Beginn der Schwerpunkt auf den neueren Werken, wie „Legacy“ und „Infiltrate The System“. Aber immer wieder streuten MADBALL geschickt einige Klassiker ihrer mittlerweile schon sehr langen, über fünfzehnjährigen Bandgeschichte ein. Unter anderem gab es so „Hold it Down“, “Demonstrating My Style”, „Pride“, „We The People“, „For My Enemies“, „Get Out“ oder “Adapt and Overcome“ auf die Ohren. Wenn es etwas zu kritisieren gab an dieser grandiosen Show, die wirklich mitriss, dann das Fehlen von einem meiner Lieblingssongs “Set It Off”. Ansonsten zeigten Freddy und Co mit einer 45 minütigen Abrissbirne, dass die Band in Sachen Hardcore immer noch Vielen etwas vormacht. Im Vergleich zur letzten Show war das eine riesige Steigerung, und so strömten die vielen Besucher auch dieses mal wieder pünktlich zur Tagesschau glücklich nach Hause. 


http://www.madballnychc.com
http://www.noturningback.nl
http://www.myspace.com/outofstep06