14.08.2008 - Es gibt Bands, die jeder schon sehr oft gesehen hat. Viele dieser Bands haben sicher schon ihren Zenit überschritten, viele sollten abtreten. Aber einige kriegen dann doch die Kurve und legen wieder mehr als ordentliche Alben vor und können erneut überzeugen. Speziell gemeint sind insbesondere AGNOSTIC FRONT. Vor zwei Jahren, nach der Veröffentlichung des mehr als schlechten Albums „Another Voice“, spielten die New Yorker in Hannover und lieferten in 30 Minuten eine erbärmliche Show ab. Sänger Roger sang neben das Mikrofon, traf die Töne oft nicht, und auch sonst machte die Band eine miserable Show. Ich schwor mir, nie wieder eine Show der Band zu besuchen.
Zwei Jahre später aber kam mit „Warriors“ das neue Album von AGNOSTIC FRONT heraus. Und dieses überzeugte ohne wenn und aber. Die Band hatte sich besonnen und wieder den Weg zum ordentlich NY Hardcore gefunden. Und so ging ich von meinem Vorhaben ab und besuchte das Konzert der Band in der Faust in Hannover. Und alleine der Locationswechsel (damals fand das Konzert im ungeliebten Musikzentrum statt) machte einiges aus.
Pünktlich um 21 Uhr trat die Vorband auf die Bühne. Und das waren diesmal die RADIO DEAD ONES aus Berlin. Vielleicht eignete sich die Band nicht 100 prozentig als Support, denn der Punkrock der Berliner will nicht unbedingt zum Hardcore von AF passen. Viele Besucher hielten dezent Abstand, auch wenn der ein oder andere überzeugt werden konnte. Vor ein paar Monaten noch hatten die RADIO DEAD ONES im Musikzentrum für DEADLINE und die US BOMBS eröffnet, vor weniger als zehn Leuten. Diesmal legten sie von Beginn an eine sehr gute Show hin und überzeugten mit großem Einsatz auf der Bühne. Ihre Show war, beflügelt durch die vielen Anwesenden und einige wenige textsichere Besucher, um Längen besser als noch im April. Auch wenn die Band zwei ihrer besten Songs, „It Takes You Away“ und „“ nicht spielte, machten sie dennoch eine gute Figur. Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum im Rücken ist das aber auch nicht schwer. Und so gab es gerade von diesem Werk jede Menge starker Lieder zu hören, wie „Racin“ oder „Late Man“. Nach vierzig Minuten war Schluss und alles bereite sich auf AF vor, auch wenn RDO sicher einige neue Fans gewonnen hatten.
Dann traten Roger Miret und Vinnie Stigma mit den anderen Musikern auf die Bühne, und die Show konnte beginnen. In der Faust war es pünktlich zum Auftritt der Hardcorelegende dann auch richtig voll geworden. Ungefähr 450 Besucher mögen es schon gewesen sein, die dann gleich mit einem netten Moshpit für einen gelungenen Empfang sorgten. Von Beginn an überzeugten AF an diesem Abend. Schnell hattee ich ihre miese letzte Show vergessen. Auch wenn die Songauswahl ein wenig sehr auf „Warriors“ und „Another Voice“ basierte, konnten Roger und Co voll überzeugen. Aber Songs wie „Fall of the Parasite“, „Crucified“ oder „Your Mistake“ sind auch definitiv richtige Hits, die gut ankommen. Bei „Gotta Go“ ging dann erwartungsgemäß nicht mehr viel, die Leute rasteten aus und die Band war kaum noch zu verstehen, da über 400 Kehlen lauthals mitgröhlten. Doch langsam näherte sich der Abend seinem Ende, und mit „Addiction“ beendeten AGNOSTIC FRONT nach 45 kurzen, aber auch kurzweiligen Minuten diese Show. Leider gab es darauf keine Zugabe, dennoch hatte die Band Wiedergutmachung betrieben. Wenn AF nun noch etwas an ihrer Spielzeit drehen, dann ist alles gut. Auf jeden Fall schaue ich mir die New Yorker nun wieder gerne an. Gute Show, gute Stimmung! Was will man mehr?
http://www.agnosticfront.com
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