Geschrieben von Mel Samstag, 01 November 2008 12:54
Girlschool, Benedictum & V8 Wankers - Hamburg / Ballroom
Link: www.girlschool.co.uk/
www.myspace.com/benedictum
www.v8wankers.de/
Ein ungewöhnliches Aufgebot lockt eine erfreute Meute an diesem Dienstag in den Headbangers Ballroom: GIRLSCHOOL, BENEDICTUM und V8WANKERS geben sich die Ehre, und es ist schnell nach Türöffnung voll.
Als erstes sind BENEDICTUM an der Reihe, mir bis dato unbekannt. Die fünf in klassischer Besetzung mit Gitarre, Keyboard, Bass, Drums und einer Sängerin, die nicht nur durch hervorragende Argumente, sondern auch durch ihre außerordentlich geile Stimme nachhaltig beeindruckt, gewinnen mich sofort als neuen Fan. Ihre Stücke sind von vorn bis hinten klasse, mit langsamen Passagen, die Spannung bringen und brachialen Riffs, über die Gitarrensoli virtuos von Pete Wells gelegt sind, und der donnernden Stimme von Veronica Freeman. Wer sie noch nicht gehört hat, kann sich auf www.myspace.com/benedictum davon überzeugen.
Von ihrem neuen und insgesamt 2. Album "Seasons Of Tragedy" spielen sie "ShellShock", "Beast in the Field" und "Legacy", welches sie natürlich GIRLSCHOOL widmen, deren aktuelles Album gerade unter selbigem Namen erschienen ist. Da lugen Kim und Jacky auch schon durch die Tür zum Keller zu Bühne rauf, der als Backstage dient, und setzen mit typischen Kopfbewegungen ein. Als sie "Balls To The Wall" spielen, in ganz eigener BENEDICTUM-Art, drängen sich gleich ein paar mehr Mähneschüttelnde zur Bühne vor, so ein Klassiker zieht natürlich immer Aufmerksamkeit auf sich.
Als dann die V8 WANKERS spielen, nutze ich die Chance, ein Paar Worte mit Pete Wells und Bassmann Jesse Wright zu wechseln und erfahre unter anderem, dass die Dame und die Jungs sich schon seit 25 Jahren kennen und in unterschiedlichen Formationen auch schon so lange Mucke machen. Das erklärt mir dann auch, weshalb die so tight und perfekt zusammenspielen.
Leider verpasse ich durch meine Neugier viel vom Auftritt der WANKERS, aber zu GIRLSCHOOL bin ich rechtzeitig wieder ganz vorne vor der Bühne, wo jetzt bedeutend weniger Platz zum Moshen übrig ist. Endlich, nach dem ich schon gespannt Bassfrau Enid Williams beim Wuseln mit Kabeln zuguckte, sind die Damen soweit und fangen an. "Emergency" heizt richtig schön ein, und auf der kleinen Bühne wirken die Damen greifbar nah. Das kommt Jacky Chambers sehr gelegen, sie geht mit der vorderen Reihe auf Tuchfühlung. Anfängliche Probleme, das Mikro von Enid war entweder zu leise oder wollte gleich rückkoppeln, werden dann zum Glück schnell behoben. "Race With The Devil" und "Screaming Blue Murder" bringen uns im Publikum zum Kochen, und die vorderen Reihen sind zudem so textsicher bei den Klassikern, das macht den Mädels richtig Laune.
Die erste E-Saite auf der Tour reißt Kim McAuliffe, und kurz muss sie sichtlich irritiert auf einer Dean Gitarre mit viel zu langem Gurt weitermachen, weil ihre Ersatzgitarre nicht schnell genug auftaucht. Mit charmantem Lächeln zu einigen ihrer Fehlgriffe geht's weiter. Sie spielt "From The Other Side", das sie der verstorbenen Kelly Johnson widmet.
Als die Bühne unter Applaus verlassen wird, müssen wir uns lange die Kehlen heiser schreien, bis wir endlich unsere Zugabe kriegen. Was für eine geile Party, ein richtig tolles Konzert in familiärer Atmosphäre.
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