Mit SHAKRA und MAXXWELL hat sich ein Schweizer Doppelpack am 13.04.2013 im Turock / Essen angekündigt. Da dieses Package bereits die letzte SHAKRA Tour mehr als erfolgreich zusammen bestritt, gab es keinen Grund, uns nicht auch wieder die volle, eidgenössische Breitseite um die Ohren hauen zu lassen.
Um 19:50h legen MAXXWELL, die sich zurzeit auf Sängersuche befinden, mit ihrer Show los. Aktuell haben sie eine EP am Start, deren Titelsong „Slapshot" gerade zur Stadionhymne des Eishockeyteams EHC Freiburg erkoren wurde. Die Band startet sehr dynamisch mit „Dead End Street", leidet aber von meinem Standort aus noch an einem ziemlich unausgewogenen Sound. Der wird aber bereits mit „Black Widow" besser und pegelt sich während des Livekrachers „Boogie Man" auf ein sattes Maß ein. Sänger Nobi Suppiger, der die Band nach der Tour verlassen und für den händeringend ein Nachfolger gesucht wird, lässt sich aber keinesfalls hängen, sondern kniet sich voll rein.
Immer in Bewegung versucht er immer wieder, die Fans mit einzubeziehen, was ihm auch meistens gelingt. Sehr professionell. Von der aktuellen EP „Slapshot" werden nur der Titelsong und „The Devil Walks With Her" gespielt, der Rest stammt vom letzten Longplayer „All In". MAXXWELL haben mich auf der letzten Tour mit SHAKRA schon mit ihrem Power Rock beeindruckt und heute bestätigen sie diesen Eindruck erneut. Es würde mich sehr freuen, wenn die Band bald in Sachen Sängersuche fündig würde und weitere „Schandtaten" folgen lassen würde. Nach den letzten Klängen von „Bad To The Bone" bekommen die Schweizer auch ihren verdienten Applaus der Fans. Sollte sich jetzt jemand berufen fühlen, auf der MAXXWELL Homepage findet ihr alle Voraussetzungen, die die Band an den künftigen Shouter stellt.
Die Umbaupause ist sehr kurz, da MAXXWELL unter anderem das Drumkit von SHKARA benutzen durften, was während der Pause extrem Zeit spart. Um 21:10h kommen SHAKRA auf die Bühne, vor der jetzt ca. 250 bis 300 Fans stehen. Dominik Pfister (bass), Roger Tanner (drums), John Prakesh (vocals), Thomas Muster und Thom Blunier (beide guitars) grinsen um die Wette, als sie die Bühne betreten und freuen sich anscheinend über den Zuspruch. Thom Blunier, mit dem ich mich vor der Show noch kurz unterhalten habe, hatte sogar mit dem Schlimmsten gerechnet, als ich ihm erzählt habe, dass an diesem Abend einige namhafte Bands in der Region unterwegs sind. Auch er scheint etwas erleichtert zu sein. „Live Is Now" ist der perfekte Einstieg in die Show und zeigt, dass SHAKRA in bestechender Form und enorm spielfreudig sind. Es wird kollektiv gebangt und auch im Publikum ist viel Bewegung. Das Licht wird ebenfalls sehr stimmungsvoll eingesetzt und es kommt weder musikalisch noch visuell Langeweile auf.
Vom aktuellen Album „Powerplay" werden u.a. mit „The Mask", „Dream Of Mankind", der Wahnsinnssballade „Too Good To Be True", bei der John Prakesh stimmlich doch ganz schön kämpfen muss, „ Dear Enemy" und „ Don't Keep Me Hangin'" richtig viele Songs gespielt. Das ist auch nicht so üblich, vor allem wenn man bedenkt, dass SHAKRA mittlerweile neun Studioalben auf dem Markt haben, auf denen es viele Highlights zu hören gibt. Wenn ich richtig gezählt habe, werden bis auf drei Titel alle Songs von „Powerplay" gespielt. Klasse, und ich muss sagen, alle „Powerplay"-Songs haben ihren Live-Test bestanden. Aber auch die älteren Titel wie „The Other Side", „Don't Try To Call" und „Rising High" kommen live wie Geschosse.
Wirklich Zeit zum Durchschnaufen gibt es weder für die Fans noch für die Musiker. An der Stelle muss man aber auch mal die Fans im Turock lobend erwähnen, die von der Band angetrieben ordentlich Gas geben und auch nach dem letzten Song „Rising High" noch nicht genug haben, vielmehr die Eidgenossen mit lauten „SHAKRA, SHAKRA!" Rufen wieder auf die Bühne zurück holen. Zu „B True B You", „Hands On The Trigger" und „Ashes To Ashes" wird gehüpft, gesungen und geklatscht, was das Zeug hält.
Eigentlich ist es eine Schande, dass eine so tolle Studio- und Liveband nicht endlich den großen Wurf landet. Zumindest haben sich SHAKRA mal wieder den Arsch abgespielt. Wie viele Bands würden vor etwas mehr als 200 Leuten fast zwei Stunden so einen Alarm machen?
Fazit: MAXXWELL und SHAKRA haben sich als Package bereits in der Vergangenheit bewährt, und auch heute konnten beide Bands begeistern und die Fans auf ihre Seite ziehen. Der Sound war vor allem bei SHAKRA mehr als vorbildlich, da er trotz der Lautstärke sehr gut abgemischt war. Aber für den guten Sound, ebenso wie die freundliche Security, ist das Turock ja bekannt.
War SHAKRA Sänger John Prakesh auf der letzten Tour noch der „Neue", zeigte er sich jetzt viel entspannter und man merkte den Musikern an, dass sie sich mittlerweile zu 100 Prozent aufeinander eingespielt haben. Dass der Zuspruch trotz der Konkurrenz im Pott an diesem Abend (HELLOWEEN, GAMMA RAY und die AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW spielten zeitgleich ebenfalls in der Region) sehr gut war, dürfte nicht nur mich gefreut haben. In dieser Form bleiben SHAKRA-Konzerte für mich auf jeden Fall weiterhin Pflichtveranstaltungen. Thumbs up!
Setlist MAXXWELL:
Dead End Street
Black Widow
Boogie Man
Outlaw
Dogz On Dope
Heads Or Tails
Slapshot
The Evil Walks With Her
Out Of Control
Bad To The Bone
Setlist SHAKRA:
Live Is Now
The Mask
Love & Pain
Stronger
Dream Of Mankind
The Other Side
Secret Hideaway
Too Good To Be True
Chains
Don't Keep Me Hanging
Higher
Dear Enemy
Wonderful Life
Trapped
Don't Try To Call
Back On Track
Rising High
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B True B You
Hands On The Trigger
Ashes To Ashes
SHAKRA HOMEPAGE
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Bildergalerie
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Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out