Geschrieben von Robert Mittwoch, 01 Mai 2013 18:19
Imperial State Electric & Satan Takes A Holiday - Lux / Hannover
Wird ein Konzert kurzfristig in eine andere Venue verlegt, kann das daran liegen, dass die Nachfrage enorm ist. Oder das Gegenteil tritt ein und die Nachfrage ist zu schlecht. Im Fall von IMPERIAL STATE ELECTRIC, die am 10.4.2013 Hannover beehrten, trat leider der zweite Fall ein. Das Konzert sollte im Musikzentrum stattfinden, wurde dann aber im erheblich kleineren und nicht einmal halb so großen Lux ausgetragen. Hannover ist für viele Bands eben doch ein eher weniger heißes Pflaster und sie werden hier, warum auch immer, mit totaler Ignoranz bestraft. Vielleicht lag es diesmal auch an den 25 Euro, die an der Abendkasse als Eintritt verlangt wurden.
Den Anfang im vielleicht gut halbvollen Lux (der Club änderte in den letzten zehn Jahren sicher elf mal den Namen) machten SATAN TAKES A HOLIDAY aus Stockholm. Die gut 100 Anwesenden nahmen den psychedlischen Acid-Rock, angereichert mit 70ies Garagen-Punk, ganz ordentlich an. Live trat das Quartett auch mächtig auf die Tube, während STAH auf ihrem Debüt "Vodoo" eher nicht so gefallen wollen. Nach einem 30 Minuten langen guten Auftritt war es dann schon vorbei und STAH machten Platz.
IMPERIAL STATE ELECTRIC ist der einzige legitime Nachfolger der HELLACOPTERS. Die Band war Nicke „Royale“ Andersson, der auch ISE ist und alle Platten komplett alleine einspielt. Der Mann mit der Uniformsmütze würde sicher auch alle Instrumente live auf der Bühne alleine spielen, wenn das nicht so bescheuert aussehen würde. Er ist ein wahres Musikgenie und hat sich ja unter anderem auch schon seine Sporen als Schlagzeuger von ENTOMBED verdient.
Die Combo, die neben Nicke Royale durch mehr als fähige Musiker ergänzt wird, legte gleich richtig los. Wer dachte, dass sich die Venueänderung und der doch recht überschauliche Besucheransturm auf die Show oder die Gemütslage der Band auswirkt, sah sich schnell getäuscht. ISE legten los wie die Feuerwehr und hörten erst gut 90 Minuten später wieder auf. Die Band explodierte schier vor Spielfreude und so sprang der Funke auch schnell auf das mehr als zufriedene Publikum über.
Musikalisch gab es ein Potpourri der beiden bisher veröffentlichten Alben „st“ und „Pop Wars“ zu hören. Lediglich der Wunsch einiger Besucher nach HELLACOPTERS-Songs wurde nicht erfüllt. Dennoch kamen alle Anwesenden auf ihre Kosten und erlebten eine wahre Sternstunde des Rock´n Rolls live mit. Ganz groß, ganz stark und nächstes Mal bitte mehr Zuschauer!
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