Die „Easter Ska Jam"-Tour führte mit diesem Line-Up vorher durch weitere Städte in Europa und machte schließlich am 11.04.2009 in Hannover Station. Ursprünglich war sogar noch der Auftritt einer vierten Band geplant, die spanischen LOS GRANADIANS mussten aber aufgrund von Transportproblemen ihren Auftritt absagen. So machten THE OFFENDERS aus Italien den Anfang, im leider relativ spärlich besuchten Musikzentrum, welches wohl maximal zu einem Drittel gefüllt war.
Die Italiener aber machten ihre Sache ziemlich gut. Sie selber bezeichnen ihren flotten Ska-Sound, der sehr 2-Tone geprägt ist, als "Hooligan-Reggae". Auch wenn das Publikum noch etwas zurückhaltend war, so ließen sich doch immer mehr Zuschauer auf die Musik der Italiener ein, und es wurde mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr getanzt. THE OFFENDERS verzichteten bei ihrem Auftritt weitestgehend auf Ansagen und konzentrierten sich ganz auf ihre Songs und konnten im Endeffekt sicher eine ganze Reihe an neuen Fans gewinnen.
Als nächstes war dann mit SUSAN CADOGAN eine Grand-Dame des traditionellen Skas an der Reihe. Die Sängerin aus Jamaika, die vielleicht eine der letzten Großen des Early Skas ist, war dann auch der erste wirkliche Zuschauermagnet. Mit einem Mal wirkte das Musikzentrum wesentlich voller als zuvor. Es wurde von Beginn an getanzt und mitgegangen und so der 57 jährigen ein wirklich toller Empfang beschert.
Und die Sängerin, die in Florida lebt und von THE OFFENDERS als Background-Band begleitet wurde, dankte auf ihre Weise. Sie gab eine wirklich starke Show zum Besten und spielte einen Hit nach dem anderen. Dabei wurden sowohl Coversongs interpretiert, als auch eigene Songs dargeboten, wie ihr vielleicht größter Hit „Its Still Hurts So Good". Somit konnte SUSAN CADOGAN beim Hannoveraner Publikum vollauf mit ihrem sehr seichten und ruhigen Ska, der tief im jamaikanischen Reggae verwurzelt ist, punkten. Insbesondere aber ihre volle und großartige Stimme war es, die das Publikum so begeisterte und in ihren Bann zog. Somit stand die erste Siegerin des „Easter Ska Jams" bereits vor Ende fest.
Den Abschluss dieses feinen Ska-Abends begingen dann MR. REVIEW aus Amsterdam. Und die meisten der Anwesenden waren dann wohl doch wegen der Niederländer gekommen. MR. REVIEW sind schließlich schon seit über 20 Jahren in Ska- und Musikzirkus zu Hause und veröffentlichten bereits 1989 mit „Walking Down Brentford Road" ihr Debütalbum. Danach entwickelte sich die Band schnell zu einer besten und größten Skabands in Europa. MR. REVIEW verbinden dabei schnellen Ska mit jamaikanischen, britischen und 2-Tone-Einflüssen. Aber insbesondere die tollen Melodien und die große Hitdichte machen den Erfolg der Niederländer aus. Nach sehr erfolgreichen Jahren kam es in Folge von Streitigkeiten schließlich zur Umbenennung in RUDE&VISSER. Doch nach vielen Querelen treten die Amsterdamer nun endlich wieder als MR. REVIEW auf.
Und sie konnten von Beginn an das Publikum im Musikzentrum auf ihre Seite ziehen. Neben vielen Hits wurden auch neue Songs vom kommenden Album gespielt, unter anderem auch ein Lied, das die Band am Nachmittag spontan in Hannover geschrieben hatte. Unter anderem wurden im übrigen Hits wie „Ships That Pass in the Night", „Shake Shiver", „The Street Where I´m Living", "Rainy Day" oder "The Feeling Is Alright" zum Besten gegeben.
Nach guten 90 Minuten war es dann vorbei und die Party wurde noch bis früh in den Morgen fortgesetzt. Es war ein wirklich gutes Konzert, was einfach mehr Besucher verdient gehabt hätte. Schade, dass der Eintrittspreis von 20 Euro offensichtlich einige davor abgeschreckt hat, dieses Ska-Event zu besuchen.
http://www.myspace.com/theoffendersit
http://www.myspace.com/rudeandvisser
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