Geschrieben von Sonntag, 08 Juni 2014 18:42

Dust Bolt, Devariem & Total Violence - Hamburg, Marx

Zum Vatertag und Tourauftakt haben sich DEVARIEM nicht nur TOTAL VIOLENCE, sondern auch noch DUST BOLT geschnappt, um ein paar Clubs im Zuge des Violent Release Runs plattzumachen. Die drei Bands haben übrigens vor ziemlich genau einem Jahr schon auf dem METAL BASH gespielt.

Die erste Station ist Hamburg und so suche ich das noch relativ leere Marx auf. Das soll sich aber ändern, als TOTAL VIOLENCE die Bühne entern und Vollgas geben: astreiner Oldschool Thrash, wie zu SLAYERs besten Zeiten. Die Band fegt über die Bühne und ihr Fanclub ist tüchtig am moshen und headbangen. Die Jungs posen und lassen sich feiern.

Zwischen den Songs ist immer Platz für etwas Information, so haben die äußerst sympathischen Jungs über zwei Stunden für 50 Kilometer Anfahrt benötigt. Die Band kloppt im Moment ihr erstes Album ein und hat bereits eine EP veröffentlicht. Die Songs klingen mehr als amtlich und werden vom Publikum als äußerst hörenswert empfunden. „Acid Rain“ mausert sich schnell zum Hit und auch mit „Storm The Front“ gibt’s ordentlich eins auf die Zwölf. Biff brüllt sich die Seele aus dem Leib und die 45 Minuten sind so schnell rum, wie mein Bier leer ist. Da kommt die kurze Pause genau richtig, bevor DEVARIEM weitermachen.

Diese haben letztes Jahr ihr Debüt “Planet Earth, Ground Zero“ veröffentlicht und eine weitere EP in petto. Das "Terminator"-Intro ertönt und die Jungs legen richtig los. Wie von vorherigen Auftritten gewohnt, herrscht vor der Bühne totales Chaos und Sänger Alex prescht über die Bretter wie eine wütende Dampfwalze. Eine weitere Rampensau ist Neuzugang Linus am Bass, welcher bei I KILLED BAMBIS MUM IN A FIST FIGHT abgeworben wurde. Die Jungs sind eine Ecke moderner unterwegs als TOTAL VIOLENCE und vermengen Thrash mit etwas Hardcore und technischen Finessen.

Das Marx ist mittlerweile sehr gut gefüllt und vor der Bühne geht tüchtig die Post ab. Neben den üblichen Kandidaten in der Setlist präsentieren uns DEVRAIEM mit dem BEASTIE BOYS Cover „Fight For Your Right“ ein ganz besonderes Schmankerl, bei dem die Hütte brennt und jeder mitsingt. DEVARIEM wissen, wie man Party macht, und da die Truppe mit ihrem „Pain Train“ auf Reisen ist, folgt hierzu auch gleich die nächste Mördernummer. Bevor die Zeit abgelaufen ist, legen die Jungs noch „Wolverine“ nach und wetzen die Klingen.


DUST BOLT scharren schon mit den Hufen und stehen mit ihrem neusten Album “Awake The Riot“ in den Startlöchern. Die Truppe ist das erste Mal auf Headliner Tour und freut sich riesig, dass so viele Leute den Weg ins Marx gefunden haben. Ohne lange zu zögern, holt die Truppe mit „Soul Erazor“ vom neuen Album zum Rundumschlag aus und legt mit „Violent Abolition“ nach. Die Meute feiert und mosht, was das Zeug hält, die Fäuste gehen in die Luft und der Moshpit kommt kaum zur Ruhe. Die Jungs fegen über die Bühne und Bassist Bene schneidet eine Grimasse nach der anderen. Fiese Thrasher sehen zwar anders aus, aber die Musik haut ordentlich rein.

DUST BOLT beweisen eindrucksvoll, warum sie bei Napalm Records gelandet sind. „Beneath The Earth“ ist wieder vom neuen Album, das fällt aber kaum auf. Die Jungs machen wie bisher das, was Sie am besten können, kompromisslosen Thrash Metal.

Ein Moshpit? Natürlich! Surfen? Warum nicht! Stage Diving? Immer doch! Hier geht mächtig die Post ab und die Jungs feuern einen Song nach dem anderen ab. Das heiß ersehnte „Toxic Attack“ darf natürlich auch nicht fehlen, und weil wir so geil sind, werden noch Zugaben angehängt. Eine gute Stunde dürften DUST BOLT gespielt haben, und wer noch nicht genug hatte, feierte auf dem Hamburger Kiez munter weiter.
Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.