Geschrieben von Alexander Mittwoch, 08 Oktober 2014 18:20
Alestorm, Brainstorm & Troldhaugen – Hamburg Markthalle
Nach langer Zeit segeln die Seemänner von ALESTORM endlich wieder nach Hamburg in die Markthalle, um ihren Piraten-Metal zu präsentieren. Mit dabei haben sie dieses Mal die Deutschen Gevattern von BRAINSTORM sowie die Mannen von TROLDHAUGEN.
CHRIMSON SHADOWS machen jedoch den Anfang und sorgen schon mal für gute Stimmung, auch wenn das Publikum nicht gerade zahlreich erschienen ist. Nur ein paar Metaller sind zu dieser frühen Stunde vor Ort und schenken ihrem Bier mehr Aufmerksamkeit als der Band. Das ist recht verwunderlich, denn CHRMSON SHADOWS geben auf der Bühne ordentlich Gas und überzeugen mit einem grandiosen Sound und Können. Die Kanadier sollte man nicht aus den Augen verlieren, hier gibt's Potential!
Weiter geht es wenig später mit TROLDHAUGEN, die sich bemühen, die Stimmung zu steigern – leider mit eher mäßigem Erfolg. Ein paar kopfnickende Fans lassen sich in der Menge zwar blicken, der Sound ist gut und TROLDHAUGEN hauen einen Song nach dem anderen raus ... Aber für die meisten scheint der Auftritt leider nur eine Art Lückenfüller zu sein, sodass sich viele Metalheads ein kühles Getränk an der Bar oder eine Zigarette im Raucherbereich gönnen.
BRAINSTORM legen gleich richtig los, die Fans werden durch einen super Sound und eine tolle Show erstmals richtig in Stimmung versetzt und beginnen endlich zu feiern. Die Band lebt ihren Stil und so zieht sich die Powermetal-Attitüde durch die ganze Show. Dennoch: Die meisten scheinen ihre Energiereserven für den Hauptact des Abends sparen zu wollen.
ALESTORM zeigen sofort, warum sie die Partypiraten der Metalszene sind: Vom ersten Moment an rocken die Jungs die Markthalle wie kaum eine andere Band und die Seemänner vor der Bühne, einige in passender Kostümierung, feiern ihre Lieblingssongs der betrunkenen Piraten. Ein grandioser Sound und eine lustige Show zeichneten ALESTORM schon immer aus – so auch dieses Mal.
Zu Songs wie „Keelhauled“, „Shipwrecked“ oder „Drink“ feiert das Publikum ordentlich ab und kaum einer kann sich noch auf den Beinen halten. Dennoch ist die Markthalle überraschend leer und man kann sich ohne größere Mühen durch die Fans bewegen – Piratenkozerte am Montag scheinen nicht die Stärke der Hamburger zu sein.
Als Zugabe hauen die Schotten u.a. noch „Wolves Of The Sea“ und „Captain Morgan’s Revenge“ raus. Überflüssig zu erwähnen, dass sich hier kaum einer noch auf den Beinen halten kann. Sehr schade jedoch, dass die als so feierwütige und fannah bekannte Band auf die Rufe nach dem Song „Hangover“ gar nicht eingeht, sodass dieser Song heute leider nicht gespielt wird. Sehr zur Enttäuschung der meisten Fans, denn mit „Hangover“ haben ALESTORM ein grandioses Cover abgeliefert, zu dem es sich ausgelassen feiern lässt.
Nichtdestotrotz war es ein lohnenswerter Abend, auch wenn nur bei ALESTORM so richtig gute Stimmung aufkam und die Markthalle überraschend leer war. Jedoch musste man so wenigstens nicht lange auf das Bier an der Theke warten, die spärliche Besucherzahl hatte also auch etwas Gutes.
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