Geschrieben von Dienstag, 06 Dezember 2005 08:02

Helloween & Primal Fear - Köln / Live Music Hall

helloween_-_live
Link: http://www.helloween.org
http://www.primalfear.de
Mit HELLOWEEN und PRIMAL FEAR wurde da ein Package zusammengestellt, von dem ich einiges erwartet habe. Gerade bei HELLOWEEN war ich sehr gespannt darauf, wie Andy Derris mit den alten Keeper-Songs klarkommt und vor allem, wie das Publikum darauf reagieren würde. In so vielen Foren und Magazinen wurde im Vorfeld heftigst diskutiert, ob eine Keeper Of The Seven Keys Fortsetzung in der Besetzung überhaupt möglich wäre. Hier hatte die Band nun die Möglichkeit, alle Kritiker eines Besseren zu belehren. Aber eins nach dem anderen. 

PRIMAL FEAR waren wirklich gut. Ich meine "Seven Seals" ist ein gelungenes Album, und sie haben ziemlich viele Stücke davon gespielt. Zu Begin der Show gab es leichte Lichtprobleme und so kam es, dass die Band nach dem Intro auf die Bühne sprang und abrockte, was man auch hören konnte. Nur leider nicht sehen, denn die Lichtanlage verweigerte den Einsatz. Allgemeines Gelächter und als es dann doch hell und bunt wurde, grinsten die PRIMAL FEARs um die Wette. 
Unter anderem haben sie vom neuen Album „Diabolous“, „Seven Seals“,“Rollercoaster“ und „Demons and Angels“ gespielt. Dazu kamen von jedem Album noch die Highlights. So richtig falsch konnten sie damit auch nichts machen. „Metal Is Forever“ und „Nuclear Fire“ kamen dabei irgendwie am besten, obwohl ich Ralf Scheepers dafür verhauen könnte, bei diesem echt geilen Intro zu „Nuclear Fire“ mitzusingen, anstatt die zweistimmige Gitarrenarbeit mal wirken zu lassen. Nach einem kurzen Blick auf seinen Armumfang lasse ich diese Gedanken aber sofort wieder fallen. 
Lacher hatte dann auch noch Stefan auf seiner Seite, als sich bei „Rollercoaster“ seine Haare in der Klampfe verfingen und der Roadie ihn erstmal befreien musste. Ich war das erste Mal in der Live Music Hall, daher weiß ich nicht genau, wie viele reinpassen, aber ausverkauft war es definitiv nicht. Ich schätze so 200 – 300 Leute hätten noch reingepasst. 
Alles in Allem ein sehr starker Gig von PRIMAL FEAR, die übrigens als Co-Headliner und nicht als Support geführt wurden, wodurch sie eine respektable Spielzeit zur Verfügung hatten. 

HELLOWEEN... tja, was soll ich dazu sagen, ich war echt gespannt. Dazu muss ich mal kurz erwähnen, dass ich zu den glorreichen Keepers Zeiten und auch schon davor zu „Walls Of Jericho“ der absolute HELLOWEEN Maniac war. Daher war ich ziemlich gespannt, wie Andi Derris das alte Material rüberbringt. Und um es mal vorweg zu nehmen, ich war mehr als überrascht. Zu keinem Zeitpunkt versuchte er Michael Kiske zu kopieren, was wahrscheinlich eh nicht funktioniert hätte. Er interpretierte die alten Sachen wie „Eagles Fly Free“, „Keeper Of The Seven Keys“ und „Future World“ auf seine Weise und es klang richtig gut. Zumindest besser als die neuen, eigenen Sachen von der „The Legacy“. Das Album ist meiner Meinung nach eh ziemlich schwach und das Songmaterial kann sich in keinster Weise mit dem der Part 1 und Part 2 messen.
Und auch die "Kiske, Kiske!"-Rufe schienen die Band kaum zu stören. Und um es genau zu sagen, waren sie eh nicht laut und verstummten zusehends mit der Dauer des Konzertes.
Das Schlagzeugsolo war recht lustig, weil für Markus Grosskopf ein Kinderdrumkid vor dem normalen Schlagzeug aufgebaut wurde und er sich mit dem Drummer ein heftiges Duell lieferte. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind auch ausschließlich nur Songs von den Keepersscheiben gespielt worden. Genau weiß ich das aber nicht, da ich mich mit den letzten Outputs nicht so wirklich intensiv beschäftigt habe.

Alles in allem war es aber ein gelungenes Package, obwohl es für mich auch andersherum in Ordnung gewesen wäre. Aber die Publikumsreaktionen gaben dem Veranstalter Recht, den Helloween wurden richtig gut abgefeiert. Trotz der überzeugenden Leistung von Andy Derris, Helloween zu Keepers-Zeiten geht nur MIT Kiske und Hansen und davon lasse ich mich auch nicht abbringen. 

Fazit: Für 25 Euronen absolut gelungen. Die Bands waren gut drauf, der Sound und das Licht hätten kaum besser sein können. Die T-Shirt Preise waren auch im grünen Bereich. T-Shirt 18 EUR, Longsleeve 23 EUR. Wie man sieht, es geht doch auch so... Der fade Beigeschmack war eben nur die Fahrt nach Köln und das stundenlange Anstehen vor dem Dekontaminationszelt, bevor ich wieder auf die richtige Rheinseite zurück durfte. ;-) Und für alle, die mal zur Live Musik Hall fahren, ein kleiner Tipp: Parkt schon etwas vorher auf der Hauptstrasse (Ehrenfeldergürtel oder Vogelsangerstrasse), denn mit dem Parken ist es nicht wirklich so günstig, vor allem wenn man spät dran ist. 

SETLIST PRIMAL FEAR 
01. Intro 
02. Demons and Angels 
03. Rollercoaster 
04. Nuclear Fire 
05. Seven Seals 
06. Angel in Black 
07. Running in the Dust 
08. Diabolous 
09. Final Embrace 
10. Metal is Forever 

SETLIST HELLOWEEN 
01. King for a 1000 Years 
02. Eagle fly free 
03. Hell was made in Heaven 
04. Keeper of the 7 keys 
05. A Tale that wasn´t right 
06. Schlagzeugsolo 
07. Occasion Avenue 
08. Mr. Torture 
09. If I could Fly 
10. Gitarrensolo 
11. Power 
12. Future World 
13. The Invisible Man 
------------------- 
14. Mrs. God 
15. I Want Out
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out