Geschrieben von David Dienstag, 30 Dezember 2014 15:13
Suicide Silence, Thy Art Is Murder & Fit For An Autopsy - Hamburg / Knust
Nach dem Tod von Sänger Mitch Lucker war die Zukunft von SUICIDE SILENCE ungewiss. Mit ihrem neuen Album "You Can't Stop Me" und dem neuen Sänger Eddie Hermida (vorher bei ALL SHALL PERISH) zeigen sie heute, dass sie sich durch nichts aufhalten lassen.
Nun touren sie durch die Welt mit wahrhaftigen Schlachtschiffen an der Seite: THY ART IS MURDER unterstützen die Schreihälse aus den USA. Die Australier gehören zu den Bekanntesten aus dem Deathcore-Bereich. Zum ersten Mal in Europa sind die Genrekollegen FIT FOR AN AUTOPSY, die jedoch noch relativ unbekannt sind. Die Location, das Knust in Hamburg, ist wirklich leicht zu finden. Das liegt möglicherweise an der 50-Meter-Schlange, die sich vor dem Gebäude erstreckt.
Die erste Gruppe FIT FOR AN AUTOPSY lässt auch nicht lange auf sich warten und geht pünktlich ab. Die Jungs haben eine tolle Bühnenpräsenz und geben ihre Musik extrem authentisch rüber. Obwohl sie das erste Mal in Europa sind, zeigen sie sich, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, als das Publikum zu zerstören. Obwohl die Amerikaner ihre Instrumente perfekt beherrschen und einwandfrei spielen, ist der Gitarrensound viel zu leise und der Bass dafür um Längen zu laut. Soli lassen sich kaum bis gar nicht hören. Nichtsdestotrotz ist die Band ein toller Stimmungsmacher und Aufwärmer.
Weiter geht es mit den Australiern THY ART IS MURDER. Die Gruppe ist bekannt für ihre technisch-hochwertige Spielweise, die sie auch live eins zu eins rüberbringen. Spätestens ab hier entwickelt sich der Abend in eskalative Richtung. Die ersten Crowdsurfer gleiten über die Menge, riesige Mosh- und Circlepits werden eröffnet und die Band gibt 110%. Relativ früh wird der Nackenbrecher "The Purest Strain Of Hate" rausgehauen, was das Publikum zum Toben bringt.
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon wird der letzte Song gespielt. Bei "Reign Of Darkness" rastet nicht nur das Publikum, sondern auch die Band selbst aus und schmeißt sich in die Menge. Ein grandioser Auftritt der verrückten Jungs aus Australien.
Nach einer kurzen Umbaupause kommt dann auch endlich der Hauptact, auf den alle gewartet haben: SUICIDE SILENCE explodieren auf der Bühne. Die Stimme von Eddie Hermida zerreißt die Luft. Er ist definitiv ein würdiger Nachfolger von Mitch Lucker.
Neben alten Krachern wie "Wake Up" oder "No Pity For Coward" werden auch recht viele Songs der neuen Platte "You Can't Stop Me" gespielt, was viele im Saal offenkundig erfreut. Bei "Cease To Exist" oder "You Can't Stop Me" geht die Masse extrem mit.
Was den Sound angeht, kann man wirklich nicht meckern. Gitarren sind einwandfrei zu hören, kein überdrehter Bass und die Vocals sind weder zu laut noch zu leise. Nach einigen Späßchen der Band kommen die letzten Songs, nach "Fuck Everything" einer, den viele erwartet haben: Die ersten Töne zu "You Only Live Once" ertönen. Man kann vor lauter Crowdsurfern die Decke nicht mehr sehen. Zudem kommen noch die Sänger von THY ART IS MURDER und FIT FOR AN AUTOPSY auf die Bühne und gröhlen den Text, während Eddie in die Menge springt. Ein unglaublich starker Ausklang des Abends.
Ein tolles Konzert mit tollen Bands, die spürbar Lust und Laune hatten, den Laden auseinander zu nehmen – Mission gelungen.
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