Geschrieben von Sonntag, 19 März 2006 12:38

Avenged Sevenfold & Bullets And Octane - Hamburg / Knust


Avenged Sevenfold Band


Link: www.avengedsevenfold.com
www.bullets-and-octane.com

Das kann nicht wahr sein, geht es nicht einmal ohne Stau wenn wir zum Konzert wollen? Nein! Man fährt extra 3½ Stunden vorher los und kommt trotzdem zu spät. Als wir am Abend des 3. März kurz nach neun völlig entnervt im Knust ankommen, haben BULLETS AND OCTANE bereits den Großteil ihres Auftritts hinter sich gebracht und wir bekommen deshalb nur noch knapp die letzen 10 Minuten mit. Vor der Bühne ist es aber recht leer, die meisten Leute hängen lieber an der Bar oder am Merch-Stand rum, und auch mich können die 4 Jungs aus Orange County mit ihrer Mischung aus Glam-Rock und Punk nicht so recht überzeugen, obwohl sie sich wirklich Mühe gaben und der Sound auch echt in Ordnung war. Trotz unserer Verspätung dürften wir aber den Höhepunkt der Show nicht verpasst haben, denn beim letzten Song zerreißt sich der Sänger sein durchgeschwitztes T-Shirt und schleudert es in die Menge. Getoppt wurde das ganze nur noch dadurch, dass der nasse Fetzten direkt neben meinen Füßen zu Boden klatschte. Ach ja, manche Leute sind sich halt für kein noch so schäbiges Klischee zu schade. Das war es dann auch schon für BULLETS AND OCTANE, die unter mäßigem Applaus die Bühne verließen.

Nun war erstmal warten angesagt, denn für den Umbau hat man sich stattliche 40 Minuten Zeit gelassen. Immerhin konnten wir uns während dessen schon mal ein schönes Plätzchen sichern. Nach ewigem Beine-in-den-Bauch-stehen ging es dann endlich weiter. Mit einem netten Intro betraten AVENGED SEVENFOLD die Bühne und noch bevor sie überhaupt den ersten Ton spielen konnten, waren die ersten Reihen, welche ausnahmslos von 16-jährigen Mädels belegt waren, wie wild am kreischen. Mit der üblichen Coolness und bis in die Haarspitzen durchgestylt wurde dann auch gleich mit dem massiven Metalbrett losgelegt, zwar hörbar langsamer als auf CD, aber trotzdem eindrucksvoll. Gespielt wurde unter anderem, soweit ich mich richtig erinnere, „Beast And The Harlot“, „Burn It Down“, „Blinded In Chains“ und „Trashed and Scattered“. Mit „Warmness On The Soul“ wurden zwischendurch auch sanftere Klänge angestimmt. Meiner Meinung nach sind solche Metalballaden bei Liveauftritten jedoch immer etwas deplatziert, ich find es besser wenn man abgehen kann. Weiterhin gab es sogar ein Cover von PANTERA’S „Walk“ und „Paradise City“ von GUNS’N’ROSES wurde kurz angespielt.

Nach 45 Minuten voller Action und genügend Zeit sich von den Fans, besonders während der Soloparts der Gitarristen, gebührend abfeiern zulassen, verließen die Rockstars auch schon wieder die Bühne. Aber nach dem obligatorischen „One more song“ gaben A7X zusätzlich noch zwei Stücke zum Besten. „Strength Of The World“ und als krönenden Abschluss, wie wäre es auch anders zu erwarten gewesen, „Bat Country“. Besonders bei „Beast And The Harlot“ und „Bat Country“ gab es für das Publikum kein Halten mehr und die bereits erwähnten vorderen Reihen konnten sowie so bei jedem Lied den Text mitplärren. Leider wurden außer „Warmness On The Soul“ von „Sounding The Seventh Trumpet“ nur Stücke von „City Of Evil“ gespielt, aber gesanglich als auch spielerisch waren alle Lieder ansonsten ausnahmslos einwandfrei.

Alles in allem ein tolles Konzert. Nicht zu voll, gute Sicht und astreiner Sound. Ich persönlich hätte mir vielleicht noch etwas mehr Kontakt zum oder Einbezug des Publikums gewünscht. Immer diese ausgelutschten Standardsprüche: „Hamburg do you feel good tonight“ oder „Let’s rock“ reißen doch keinen mehr vom Hocker. Sowieso war mir die Show ein bisschen zu aalglatt und bis auf die Sekunde durchgeplant. Einziges großes Manko des Abends waren eigentlich nur die Preise. Einmal fand ich den Eintritt mit 16€ für nur zwei Bands, von der die Erste nur relativ kurz gespielt hat, etwas hoch und zum anderen ist man bei den Merch-Preisen echt aus den Latschen gekippt. A7X haben für ihre T-Shirts doch tatsächlich 30€ und für Hoddies 50€ verlangt und auch 20€ für die Shirts von BULLETS AND OCTANE fand ich ein wenig überteuert. Aber sonst war alles toll.
BYE Redaktion

Wenn Du Metal, Rock, Hardcore oder Alternative hörst und Szene-Polizisten für das Letzte hältst, was Musik braucht, dann bist Du hier zu Hause.