Geschrieben von Donnerstag, 21 Dezember 2006 13:11

Advenzembargo 2006 - Essen / Turock


Review


Link: www.japanischekampfhoerspiele.de
www.debauchery.de
www.infecdead.de
www.poostew.de

16.12.2006 - Das Turock in Essen lud am letzten Samstag zu seinem zweiten Geburtstag ein. Hierzu hatte es, zusammen mit den Deathmetal Warmachines von DEBAUCHERY, den deutschen Grindcore-Legenden JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE und POOSTEW aus Münster, zu einer attraktiven Adventsfeier geladen.
Dieses Line-Up ließ Einiges versprechen, doch leider gab es die eine und andere Absage: Im Vorfeld verabschiedeten sich die niederländischen Maniacs von PROSTITUTE DISFIGUREMENT vom Advenzambargo und wurden durch INFECDEAD ersetzt. Spontan mussten die Jungs von DAS KRILL auch absagen, da sie stundenlang im Stau standen. Sicherlich auch aus diesem Grund fing die Show mit mehr als einer Stunde Verspätung an.

Um 20.15 eröffneten POOSTEW die feierliche Veranstaltung. Es rieselte einem wutentbrannter und sehr ausdauernder Grindcore entgegen. Nach zwei Alben und einer Split mit den JaKas haben sie sich einen Namen gemacht (den man frei mit „Kacke-Eintopf“ übersetzen kann). Danach kamen alle Metaller und Mattenschwinger mit dem Auftritt von INFECDEAD auf ihre Kosten. Hierbei wurden Songs von DYING FETUS gecovert.

Es folgte eines der Highlights des Abends: DEBAUCHERY aus Stuttgart machten Werbung für ihr neues Album nächstes Jahr und genügten allen Erwartungen nach blutverschmiertem Death Metal. Sie begeisterten alle zahlreichen Anhänger unter den Gästen mit ihren Hits „Blood for the Blood God“, „Deathmetal Warmachine“, „Torture Pit“ und „Kill Maim Burn“, forderten permanent das Mit-Grölen der versammelten Metaller-Gemeinde und coverten den Klassiker „Highway to Hell“. Eine riesige, laute, Horror-Death-Metal-Show!

Als letzter musikalischer Leckerbissen gaben sich JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE die Ehre. Gesellschaftskritischer Grindpunk mit schnellen Takt- und Richtungswechseln flog einem hier um die Ohren. Es gab alte Klassiker wie „Zieh die Jacke falschrum an“ und „Verpackt in Plastik“ zu hören. Besonders gut gefallen haben mir persönlich die Stücke, „Geräte hassen mich“ und „Gekochtes für Tiere“, die man auch auf der neuesten Platte „Früher war auch nicht alles gut“ findet, aber schön anzuhören war auch das Stück „Im Feld“, was laut den JaKas sonst kaum live gespielt wird.
Der rothaarige Frontsänger Markus "Bony" Hoff gab sehr nützliche Weisheiten mit auf den Weg: „Konzertkarten und Bandshirts müssen keine 35 Euro kosten! Kauft euren Kindern Kriegsspielzeug! Färbt euch die Haare rot! Verbrennt euer Geld!“ Letztere Weisheit leitete über zum gleichnahmigen Song vom Album „Fertigmensch“ aus dem Jahr 2003. Eine Message, die offensichtlich ihre Anhänger fand, denn es wurden auf der Bühne Euro-Scheine verbrannt!

Viele angenehme Leute mit einem nicht ganz gewöhnlichen Musikgeschmack kamen an diesem Abend auf ihre Kosten. Grindcore was coming home!
BYE Redaktion

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