BURIED IN BLACK dürfen als erstes spielen und holen die Leute an die Bühne. Das Publikum ist für die Uhrzeit üppig am Start und bei allerbester Laune. Ron und seine neuen Recken ballern mit einer ordentlichen Schippe Death Metal drauf los und lockern die Nackenmuskulatur für den weiteren Tag. Man ist höchst erfreut und heißt die neuen BURIED IN BLACK Willkommen.
Während der Umbaupause spielt der Neu Wulmstorfer Spielmannszug einige Stücke und erntet dafür auch reichlich Applaus.
SURFACE holen schließlich ihre versprochene Show vom letzten Jahr nach, jedoch fällt erneut Gitarrist Jason aus. Ein Leihgitarrist ist schnell von MEISTER SCHEISZE verpflichtet, sodass die Show doch noch gespielt werden kann. SURFACE klatschen uns ihren vor Thrash triefenden "Olympic Metal" um die Ohren und feuern das Publikum immer wieder an, welches Tom aus der Hand frisst. So wird bereits am Vormittag tüchtig gemosht und ein Circle Pit fehlt auch nicht. Zum Ende überlässt Tom die Gitarre einem guten Kollegen und sucht bei "You Are The One I Hate!" die Unterstützung der Fans.
Etwas düsterer wird es mit SLAUGHTERDAY, bei atmosphärischem Death Metal mit leicht melodischem Einschlag. Der ansehnliche Bart vom Gitarristen tanzt im Wind zur Musik. Auf modernen Firlefanz wird bewusst verzichtet und so schütteln die Anhänger im Takt die Matten und alles blickt finster drein. Ein weiteres Mal heitert uns der Spielmannszug auf und wandert in grauen Uniformen über das Gelände, angeschlossen hat sich eine kleine Polonese mit dem MetalTigger.
Zwischen Mittagsbier und Bratwurst leiten SHADOWBANE mit Verstärkung in Strahlenschutzanzügen die Endzeit ein. Doch so richtig ernst ist es der Band dann doch nicht. Es wird breit gegrinst und bei strahlendem Sonnenschein gibt es heiteren Gute-Laune-Powermetal. Zum krönenden Abschluss überzeugen SHADOWBANE noch mit einem "King Of The Kill" Cover von ANNIHILATOR.
EXISTENT machen es sich in der Lounge auf der kleinen Bühne gemütlich und hüllen ihre Deutschrock-Songs in ein akustisches Gewand. Eine Schippe Black Metal liefern in diesem Jahr THE COMMITTEE, welche sich in dicke Mäntel und Hauben gehüllt haben. Eine längere Clubshow stelle ich mir so sehr anstrengend vor. Völlig verhüllt kann das Corpse Paint vernachlässigt werden. Dafür liefert die Truppe ordentlich drückendes Geballer ab. Später steht der Frontman noch mit einer Sense auf der Bühne, ansonsten halten sich THE COMMITTEE eher bedeckt.
Bei sommerlichen Temperaturen sonnen sich die Fans auf dem Gelände, es gibt Slush-Eis-Wettrinken und ein paar zwischendurch tobende Kinder lassen eine angenehm harmonische Stimmung aufkommen.
Die DRUNKEN SWALLOWS haben 2014 tüchtig gefeiert und stehen heute wieder als einzige Punkband auf den Brettern des METAL BASHs. Richtig begeistert ist die Truppe nicht, denn es ist die letzte Show mit Gitarrist Rowi, der heute verabschiedet wird. Ihren Wehmut merkt man den Jungs an, es fehlt das Feuer und die Begeisterung, auch wenn die Band eine gute Show spielt. Die Songs wirken etwas seichter als sonst, aber der Platz vor der Bühne ist selbstverständlich rappelvoll. Zum Ende hin gesellen sich die KNEIPENTERRORISTEN und Petra dazu, um Rowi gebührend zu verabschieden – mit gleich zwei Bierduschen.
Als Nächstes kommen die Berliner Astrophysiker von SPACE CHASER mit ihren Hybriden aus Thrash, Power und Speedmetal. Die Fans werden einmal ausgetauscht, Kuttenträger und Headbanger nach vorn und die Fäuste gehen in die Luft. Schreihals Martin feuert das hoch motivierte Publikum, welches sich in einer Drehgrube austobt, immer weiter an. Beim astreinen „Aces High“ Cover gibt’s als Bonus große strahlende Augen bei den Fans.
Während der Pause machen es sich die KNEIPENTERRORISTEN im Zelt gemütlich und unterhalten mit einigen Songs im Akustikgewand. Nach kurzer Zeit hauen die NITROGODS in die Saiten und laden mit geschmeidigem Rock 'n Roll Genrefans zum gemeinsamen Abrocken vor die Bühne. Musikalisch eher der Kategorie „Alt-Herren- Rock“ zuzuordnen, versammeln sich vor der Bühne Jung und Alt und greifen zur Luftgitarre. Gesungen wird über Autos und Alkohol, wobei beides zusammen keine gute Idee ist, und allerlei andere Themen, die wichtig sind. Henry spielt die Gitarrensoli locker aus der Hüfte und Drummer Klaus begeistert uns mit einer kleinen Jamsession auf einer Bierflasche und Henrys Gitarre.
Nach zwei Jahren sind SYNDEMIC wieder beim METAL BASH und feuern direkt los – knüppelharter Melodeath zum ausgiebigen Abgehen. Das Publikum wirkt leider etwas müde, da gab es beim letzten Auftritt deutlich mehr Begeisterung. Doch ein kleiner Pulk ist immer in Bewegung und der atmosphärische Deathmetal untermalt den langsamen Sonnenuntergang.
Ungewohnt sonnig und warm ist das diesjährige METAL BASH, trotzdem wird nun zusätzlich noch der Flammenwerfer ausgepackt und uns mit MOTÖRMENT ordentlich eingeheizt. Jörn hat mit seiner Band TORMENT eine MOTÖRHEAD-Tribute-Show angekündigt und liefert eine hervorragende Performance ab. Der Bass steht ihm gut und Lemmy hätte sicherlich seinen Spaß an der Darbietung gehabt. Mit ordentlich Wumms bringen TORMENT MOTÖRHEAD Hits auf die Bühne, Jörn reißt in jedem erdenklichen Moment den Bass in die Luft und testet, wie viele Jacky Cola er bis zum Ende der Show trinken kann. Auf der Bühne steht noch ein Gitarrist und an der Trommelbude hockt natürlich auch ein Schlagzeuger, nur dürften diese dem geneigten Zuschauer kaum auffallen, da Jörn mit seiner enormen Bühnenpräsenz die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Langsam neigt sich der wunderschöne Tag dem Ende zu, doch zuvor wollen uns PARAGON ihr neuestes Album „Hell Beyond Hell“ um die Ohren hauen, sowie einige Hits aus mittlerweile 25 Jahren Bandgeschichte. In den ersten Reihen wird in aller Ruhe gelauscht und genüsslich am Bier genippt. Die Fäuste gehen in Luft und es wird lauthals mitgegrölt - Heavy Metal, wie er im Lehrbuch steht.
Zu guter Letzt betreten VENOM INC. die Bühne. Bestehend aus zwei VENOM-Gründungsmitgliedern und einem ehemaligen Mitglied, wird in dieser Form das Erbe VENOMs weitergeführt. So bieten die Herren ein Set, welches sämtliche Dekaden VENOMs abdeckt und feuern dazu reichlich Pyro in die Luft. Die Band ist in allerbester Stimmung und feiert mit dem Publikum einen würdigen Abschluss des Festivals. VENOM INC. können eine ganze Schar an Metalheads vor die Bühne locken und feiern zwischen Thrash und Rock bis in die Nacht hinein.
Wer weiterfeiern möchte, kann dies auf der „After Bash Party“ in der Bierlounge tun und so den langen Tag ausklingen lassen.
12 Stunden Festival bei sommerlichen Temperaturen, guter Laune und kühlem Bier liegen hinter uns. Fröhliche Kinder rannten über das Gelände und wurden an gute Musik herangeführt. Die Night Light Lounge mit der kleinen Bühne wurde sehr positiv aufgenommen und der frühere Slot der letzten Band war eine angenehme Änderung. Also ein sehr schönes METAL BASH 2016, und ich freue mich schon auf das nächste Jahr.
Bildergalerie
https://www.burnyourears.de/live/44674-metal-bash-2016-der-bericht.html#sigProIdf22a413536
Cengiz
Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.
Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.
Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.
Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.
Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.