Geschrieben von Sonntag, 03 Juli 2016 22:28

Megadeth & Havok - Hamburg / Docks

MEGADETH bringen Generationen zusammen und im ausverkauften Docks sammeln sich Jung und Alt, um Megadave und seine Mitstreiter zu sehen und zu feiern. Es ist brennend heiß und er Schweiß läuft schon beim Nichtstun in Strömen. Unterstützend stehen HAVOK als Erstes auf der Bühne und dürfen der Meute einheizen – nicht, dass dies nötig wäre.

Wie ein Tornado jagt die Band über die Bühne und knüppelt gut drauf los. Der Sound ist etwas basslastig. Die Meute macht widerwillig mit und muss immer wieder angefeuert werden. HAVOK geben ordentlich Gas und gewinnen das Publikum immer mehr für sich, hier und da wird gebangt, doch für einen Circle Pit reicht's noch nicht. Mit der Zeit wird immer mehr mitgemacht, die Fäuste gehen in die Luft und der Funken springt über. Der Schweiß tropft mittlerweile schon vom Mikrofonständer, HAVOK geben alles und werden dafür gebührend gefeiert. So kann die Truppe guten Gewissens MEGADETH auf das Publikum loslassen.

Diese fahren ordentlich auf, Screens und ein endzeitanmutender Bühnenaufbau mit viel Altmetall im Hintergrund. Die Herren lassen ganz schön auf sich warten, in der Zwischenzeit werden zwei Fans im Gewusel handgreiflich.

Endlich geht’s los, das Intro wird abgespielt, auf den Screens wird der Bandname geschmiedet und zum Klassiker „Hangar 18“ läuten MEGADETH die Show ein. Sie legen „The Threat Is Real“ vom neuen Album direkt nach, welches sich sehr gut einfügt und für einen kleinen Moshpit sorgt. „Tornado Of Souls“ widmet Dave dem verstorbenen Drummer Nick Menza.

An der Trommelbude sitzt, auf Empfehlung von Chris Adler, momentan SOILWORK Schlagzeuger Dirk Verbeuren. Dieser wirkt im Gefüge am motiviertesten und schneidet Grimassen und trommelt mit allergrößter Begeisterung drauf los. Dagegen wirken Dave und David fast schon müde, doch Neuzugang Kiko scheint der geborene Mitstreiter an Daves Seite zu sein. Beide scherzen miteinander auf der Bühne und sind motiviert bei der Sache.

Leider ist das Set stellenweise ermüdend und es fehlt ein wenig Feuer, vor allem, nachdem HAVOK vorgelegt haben. Da plätschern die MEGADETH Midtempo Nummern „Wake Up Dead“, „In My Darkest Hour“ oder „Post American World“ eher vor sich hin. Etwas mehr Tempo kommt beim Titeltrack „Dystopia“ auf, doch das nachgeschobene „Dawn Patrol“ ist dann wieder sehr gemächlich. David und Dirk haben die Bühne für sich, Dave singt aus dem Hintergrund, doch zu „Poison Was The Cure“ steht er mit Kiko wieder auf der Bühne und haut in die Saiten. Es wird auch wieder etwas gebangt und gemosht – warum nicht gleich so?

Bevor es mit einigen Hits weitergeht, muss „Fatal Illusion” vom aktuellen Album herhalten. Zur Belohnung dürfen wir uns an „Symphony Of Destruction“ ergötzen und es wird lauthals mitgesungen. „Peace Sells“ zündet genauso gut und Maskottchen Rattlehead lässt sich blicken. Als Zugabe folgt noch „Holy Wars“, bevor wir in die Nacht entlassen werden.

MEGADETH hatte ich irgendwie mit mehr Feuer in Erinnerung, der Abend war etwas langatmig und Dave schien selbst nicht hoch motiviert gewesen zu sein – schieben wir es einfach auf die 40°C im Docks.

Setlist:

Hangar 18
The Threat Is Real
Tornado of Souls
Wake Up Dead
In My Darkest Hour
She-Wolf
Post American World
Sweating Bullets
Poisonous Shadows
Trust
Dystopia
Dawn Patrol
Poison Was the Cure
Fatal Illusion
Symphony of Destruction
Peace Sells

Holy Wars... The Punishment Due
Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.