Seit Anfang des Jahres haben CRITICAL MESS die Vocals mit Britta Görtz besetzt und nun war es nach Abschluss der Aufnahmen für das Debüt an der Zeit, die neue Formation dem Publikumstest zu unterziehen. Der Opener "Bringer Of All End" gab dann auch gleich die Richtung vor – ein fetter Sound von zwei Gitarren auf einem mächtigen Rhythmusteppich. Benny an den Drums sorgte für Tempo und Lommers Bass bohrte sich ohne Umwege direkt in die Körper der Zuhörer, während Elmo und Stribbe an den Gitarren Riffs und Soli dazusteuerten und jedem klarmachten, dass sie beide noch Ersatzsaiten dabei haben.
Das allein sorgte schon für wippende Köpfe, die gleich wieder zur Bühne starrten, als dann Britta mit ihren klaren und zugleich dreckigen Vocals das Klangbild vervollständigte. Ja, es ist dieselbe Frau: eben noch die nette Begrüßung und jetzt die feinsten und tiefsten "Cookie Monster Growls".
Die sympathische Anfangsnervosität war schnell verflogen und CRITICAL MESS spielten sich Song für Song in die Herzen des Publikums. Die neun eigenen Kompositionen bieten alles, was das Death-Metal-Herz begehrt: röhrenden, verzerrten Sound und agressives Drumming, auf den Punkt gebrachte Tempiwechsel und abwechslungsreiche Songideen. Die Songs laut und fetzig, keiner unter 100bpm, so schien es, und Balladen spielen eh die anderen. Und alles mit einer positiven, freundlichen Ausstrahlung – einfach klasse!
Die Reaktion auf die wohl für alle unbekannten Stücke war sehr positiv, was sicher auch dem guten Sound im Chez Heinz mit zu verdanken war. Jeder war an seinem Instrument präsent und in Form – die Resonanz der Headbanger und Headbangerinnen im Chez Heinz trieb die Fünf spürbar an. Die Interaktion auf der kleinen Bühne und mit dem Publikum nahm stetig zu. Schier unermüdlich und präzise hielten Benny und Lommer immer wieder das Tempo hoch, um ab und zu überraschend ein Rhythmusbreak zu zelebrieren. Elmo und Stribbe hielten mit und die Gitarrenarbeit wurde heftiger, lauter, schneller und abwechslungsreicher, ohne an Genauigkeit zu verlieren.
Death-Metal-Fünfer aus Hannover
Wie so oft zeigte sich von Vorteil, ein "vocals only" Bandmitglied zu haben. Die Konzentration auf ein Instrument steigert die Qualität und Gesangstechniken sind natürlich nicht minder anspruchsvoll als andere. Dazu kommt eben noch das Plus, jemanden zu haben, der die Band und das Auditorium beobachten und führen kann. Die Erfahrungen von Britta mit CRIPPER schlagen hier voll durch. Die fünf Hannoveraner harmonierten prächtig und brachten auch die komplexeren Stücke gut über die Bühne. Am Ende dieses Gigs ging es nicht ohne Zugabe, und ein aufgeregter Fan durfte einen Song zur Wiederholung aussuchen.
Debütalbum in 2017
Die Songs für das erste Album von CRITICAL MESS sind jetzt im Kasten und warten auf ihren finalen Mix. Wir sind gespannt und warten auf das Ergebnis um zu sehen, ob uns das Debütalbum genauso überzeugt wie dieser Auftritt hier.
Setlist:
Bringer of all End
Feasting
Slither (Kataklysm Cover)
Preacher of Life
Gluttony
On Rotten Ground
Creation of Abomination
Pansperm
Into Oblivion
Catatonia (Suffocation Cover)
Repent
E: Preacher of Life
Band:
https://www.facebook.com/criticalmessofficial/
http://criticalmess.bandcamp.com/