Und es soll noch heißer werden: Nach dem die letzten Klänge von GUNS ´N´ ROSES´ „Welcome To The Jungle“ verklungen sind, kommen die Australier auf die Bühne und legen gleich mit „Wild Eyes“, einem ihrer bekanntesten Songs, los. Von nun an stimmen die Fans nach jedem Song „PARKWAY DRIVE!“-Sprechchöre an, was die Jungs noch mehr antreibt. Als dann auch noch am vorderen und hinteren Rand der Bühne immer wieder Feuer in die Luft steigt – steigt die Stimmung auf und vor der Bühne noch mehr.
Vor allem Winston ist voll in seinem Element. So unscheinbar der Mann außerhalb der Musikwelt auch wirken mag, auf der Bühne wird er zum Tier! Dabei wirkt der Sänger so authentisch und charismatisch, dass man ihm jede sozialkritische Textpassage glaubt. Warum er so gerne Missstände anprangert, wird spätenstens klar, als er RAGE AGAINST THE MACHINEs „Bulls On Parade“ ankündigt – ein Song, mit dem der 35-Jährige aufgewachsen ist. Offenbar hat er den Track auch oft genug in seinem damaligen Kinderzimmer performt – denn so exzellent gecovert hat ihn selten eine Band.
Nötig haben es PARKWAY DRIVE jedoch nicht, andere Bands zu covern. Ihre Songs sind den Fans bestens bekannt, die alten Klassiker wie „Carrion“ genauso wie die neuen Tracks „Vice Grip“ oder „Destroyer“. Wie schon von KORN an gleicher Stelle zwei Wochen zuvor, gibt’s auch an diesem Abend ein Schlagzeug-Solo. Allerdings ist dieses hier auch wirklich was Besonderes, befinden sich doch Drummer Ben Gordon und sein Schlagzeug in einer Gitterkonstruktion, die ihn und sein Drumkit mehrmals auf den Kopf dreht. Dieses Schauspiel wiederholt sich gegen Ende des Sets noch einige Male.
Richtig beeindruckend wird’s bei den Zugaben: Gemeinsam mit seinen Fans brüllt Winston die Textzeilen von „Crushed“. Als wäre damit die Halle noch nicht endgültig in Schutt und Asche gelegt, folgt schließlich auch noch „Bottom Feeder“. Jetzt ist endgültig niemand mehr zu halten. Was für ein Finale!