Geschrieben von Montag, 17 April 2017 19:09

Ill Nino, XtortYa, Incite & My Dear Addiction - Markthalle, Hamburg

Hamburg, 15.04.2017 – Wenn man auch drei Tage später dieses fette Grinsen im Gesicht hat, obwohl einem immer noch alles wehtut, scheint ein großartiges Konzert hinter einem zu liegen. ILL NINO luden zum Familientreffen in die Markthalle ein und wir sind dem Aufruf gefolgt, um 15 Jahre „Revolution Revolution“ zu zelebrieren.

Leider sind EKTOMORF nicht mehr Teil der Tour und spielen ein paar eigene Shows, was sehr ärgerlich ist, da EKTOMORF bereits 2013 eine hervorragende Ergänzung waren. Sei‘s drum, die ehrenwerte Aufgabe, der halbvollen Markthalle einzuheizen, obliegt MY DEAR ADDICTION. Da ich noch im Interview mit XTORTYA sitze, bekomme ich vom ersten Act die letzten zwei Songs mit. Geboten wird leichte Headbanger Kost, die ersten Reihen hüpfen mit der Band um die Wette und MY DEAR ADDICTION verbreiten gute Laune. Der Anfang ist gemacht.

Als nächstes sind INCITE an der Reihe, die Band um Sänger Richie Cavalera war bereits vor einiger Zeit mit SOULFLY unterwegs und lässt heute keinen Stein auf dem anderen. Richie ist ein hasserfülltes Biest auf der Bühne und würde sich wohl am liebsten in die Meute werfen. INCITE liefern ein unfassbar mächtig ballerndes Gewitter ab und bringen den Pit vor der Bühne ins Schwitzen. Band und Publikum strotzen vor Energie und geben alles.

Bereits zum dritten Mal sind XTORTYA mit ILL NINO auf Tour. Das Gespann aus Australien besteht bereits seit 15 Jahren und hat nun sein Debut veröffentlicht. Geboten wird eine interessante Mischung aus allerlei Einflüssen irgendwo zwischen NuMetal und Crossover. Poser-Rap, Gitarrenriffs und elektronische Einwürfe. Dem einen im Raum ist das zu viel des Guten, dem anderen gefällt die exotische Kombination. Dementsprechend gespalten ist auch das Publikum, ein kleiner Teil feiert vor der Bühne und der Rest schaut sich das Spektakel aus sicherer Entfernung an und wartet auf den Headliner.

Punkt 22 Uhr stehen ILL NINO auf der Bühne und in der Halle ist es merklich enger geworden, doch zum Ausverkauf fehlen sicherlich noch einige Tickets. Dies schmälert die Stimmung in keiner Weise. ILL NINO sind gewohnt in Topform und keineswegs gealtert, hier und da blickt jedoch etwas Hüftspeck hervor und das bei so viel Power auf der Bühne. Von der ersten Sekunde an springen die Herren an die Decke und reißen sofort das Publikum mit. Während vorn eine undefinierbare Masse an ausgelassenen, hüpfenden und moshenden Fans mit der Band feiert, wird sich im weiteren Raum dem Rhythmus hingegeben und getanzt.

Zu „Nothing‘s Clear“ wird ICITEs Richie Cavalera auf die Bühne geholt und performt die Nummer gemeinsam mit Christian am Mikrofon. Tolle Überraschung, die beiden Herren ergänzen sich sehr gut und vom Publikum holt sich Richie erneut tobenden Applaus ab. Urlaubsstimmung kommt auf – durch die Luft fliegende Dreadlocks und ILL NINOs unverkennbare Mischung aus hartem Metal, gepaart mit leichtfüßigen karibischen Percussions lassen den Alltag (oder die stressigen Feiertage ...) schnell vergessen. Nach „Revolution, Revolution“ werden die Akustikgitarren in die Hand genommen und auf Hockern „With You“ gespielt. Nach diesem schönen Ausklang verlassen die Herren fürs Erste die Bühne.

Die Zugabe wird von den beiden Trommlern Dave und Oscar in Form eines gemeinsamen Drumsolos eingeleitet und geht nahtlos in „Te Amo… I Hate You“ über. Für die letzten Nummern hauen die Herren noch mal eine Schippe drauf und geben richtig Vollgas auf der Bühne. „How Can I Live“ wird sofort nachgeschoben und mit „This Is War“ verabschieden sich ILL NINO für den heutigen Abend.

  1. God Save Us
  2. If You Still Hate Me
  3. Unreal
  4. Nothing's Clear
  5. What Comes Around
  6. Liar
  7. Rumba
  8. Predisposed
  9. I Am Loco
  10. No Murder
  11. Rip Out Your Eyes
  12. Revolution/Revolución
  13. With You
  1. Te Amo...I Hate You
  2. How Can I Live
  3. This Is War
Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.