Geschrieben von Montag, 25 September 2017 16:45

Buried in Smoke und Slack Pile - Der Bericht aus dem Frankfurter Nachtleben

Das "heimspiel live"-Event ist eine feste Institution im Frankfurter Nachtleben - circa einmal im Monat bekommen hier junge Bands aus der Region die Möglichkeit, ihre Livefähigkeiten unter Beweis zu stellen. Am 1. September dieses Jahres sind BURIED IN SMOKE und SLACK PILE an der Reihe, für mich Grund genug, die A45 mal in die andere Richtung zu befahren und herauszufinden, wie es bei so einem Konzert hinter den Kulissen abläuft.

Letzte Vorbereitungen

Freitags im Feierabendverkehr nach Frankfurt zu fahren, gehört vermutlich zu meinen weniger klugen Ideen. So treffe ich leicht gestresst gegen 16 Uhr im Nachtleben ein und werde von BURIED IN SMOKEs Manager Tobi freudig mit "Willst du ein Bier?" begrüßt. Gitarrist Robert kämpft derweil mit seinem Verstärker und Sänger Tony mit einem gedruckten Bandlogo und Cutter-Messer – die eigentlich für den Tag bestellten Bandshirts sind noch nicht da, daher wird kurzerhand improvisiert und man bekommt die Möglichkeit, sich mit schwarzer Sprühfarbe sein eigenes BURIED IN SMOKE-Bandunterhemd zu basteln.

Kurze Zeit später treffen auch die Jungs und Mädels von SLACK PILE ein, die Backdrops hängen und während die eine Band beim Soundcheck ist, schnappe ich mir die jeweils andere direkt mal für ein Interview. Danach ist so eben noch Zeit für eine Currywurst auf der Zeil, bevor es endlich losgeht.

BURIED IN SMOKE und das rauchende Klo

Den Auftakt im leider nicht ganz so gut gefüllten Nachtleben machen BURIED IN SMOKE – teilweise barfuß, teilweise halbnackt und mit einer zu Licht- und Nebelmaschine umgebauten Kloschüssel, die nicht nur von Sänger Tony Vee regelmäßig als Podest verwendet wird. Einen Vorteil hat der eher spärlich besiedelte Raum: dass die Bühne einfach mal kurzerhand auf den Publikumsbereich ausgeweitet wird und umgekehrt. Das Nachtleben kocht, das Klo raucht und Bassist Matze bearbeitet sein Instrument derart hingebungsvoll, dass im dritten Song erstmal die E-Saite reißt. Ein Ersatz ist dank SLACK PILEs Bassistin Fiona schnell aufgetrieben und die Übergangszeit wird kurzerhand durch eine spontane Jamsession der übrigen Musiker überbrückt.

Überhaupt steht der Abend im Zeichen spontaner Professionalität – Zuschauer auf der Bühne, Musiker im Zuschauerraum und eine kleine Schnapspause zur Stärkung zwischendurch –, alles schadet der Stimmung in keinster Weise und läuft ab, ohne dass die Musik darunter leidet. Im knapp 90-minütigen Set gibt es neben den Songs der "Tales From The Bermuda" auch den einen oder anderen Vorgeschmack auf neues Material zu hören. Und das muss sich neben den Klassikern (wenn man bei einer so jungen Band schon davon sprechen kann) wie "Wardogs" und "Satisfy" wirklich nicht verstecken.

SLACK PILE, übernehmen Sie!

Nach kurzer Umbaupause werden die Plätze getauscht und SLACK PILE übernehmen das Kommando – ebenfalls zumindest in Teilen halbnackt, dafür aber mit doofem Hut und dank Bassistin Fiona dürfen auch die männlichen Konzertbesucher "Ich will ein Kind von Dir!" rufen. Im Interview sprachen wir noch über den Kontrast von Assi'n'Proll-Sound und tiefgründigen Texten, live begeistern SLACK PILE allerdings vor allem mit Lyrics wie "How did you get so beautiful, you were such an ugly kid". Angereichert wird das Set noch durch Coverversionen von GUNS'N'ROSES' "Welcome To The Jungle" und "A Whole Lotta Rosie" von AC/DC , bei denen sich Sänger Jesse nicht hinter den großen Jungs verstecken muss. 

Und jetzt alle zusammen ...

Und weil Coversongs einfach Spaß machen, gibt es am Ende noch ein spontanes gemeinsames Finale mit "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" und "Overkill" – von SLACK PILEs Jessie mit "Die eine Hälfte auf der Bühne ist schon besoffen und die andere kann den Song nicht, Ihr müsst uns helfen" angekündigt. So machen Bands und Publikum bei "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" und "Overkill" die komplette Konzertverschmelzung perfekt und sorgen für einen würdigen Abschluss. 

Sonja

Stile: Heavy- , Power-, Thrash-, Pagan-Metal, Hardrock, Prog 
Bands: Orden Ogan, Edguy, Running Wild, Anthrax, Annihilator, Rage, Alestorm, Airbourne