Gute zwei Jahre ist es her, da spielten PARKWAY DRIVE schon einmal hier im Logo. Das ist ein kleiner charmanter Laden mit niedrigen Decken, einem Pfeiler mitten auf der Bühne, und wenn die Bude richtig voll ist, tropft sogar Schweiß von der Decke. Klingt nicht sonderlich einladend? Doch ist es, Bands müssen durch den Zuschauerraum zum Klo, das Bier gibt es im Glas oder in der Flasche und der Eingang für die Künstler ist direkt neben dem normalen Eingang. Noch näher kommt man seinem Idol nirgendwo.
PARKWAY DRIVE und Crowdsurfer im ausverkauften Logo
Während hier für gewöhnlich kleinere Bands aus der Szene vor teilweise 20 Leuten spielen, ist der Laden heute verständlicherweise bis zum Bersten gefüllt. Zur neuen Single „Whishing Well“ betritt die Combo die Bühne und nach der anfänglichen Ruhe fegt ein Orkan durchs Logo. Die Meute kommt in Bewegung und drängt Richtung Bühne. Es wird gemosht, gehüpft, mitgeschrien und gesurft, was bei 2,50 m Deckenhöhe ein mutiges Unterfangen ist. Auf der Bühne wird kurz mit der Truppe abgeklatscht und kopfüber schmeißen sich die mutigen Surfer in die Wellen. Die Spots an der Decke wurden vorsichtshalber abmontiert – sie hätten den heutigen Abend sicherlich nicht überlebt. Gesurft wird aus allen Richtungen, mal zur Bühne hin, mal von der Bühne weg, und wenn wir nicht wissen, wohin mit den Surfern, bringen wir sie wieder zurück zur Bühne. Wahrscheinlich ist dies Teil des Kapazitätskonzepts im Logo – die Besucher werden gestapelt.
Hits, Schweiß und eine Wall Of Death
„Carrion“ lässt die Stimmung weiter aufheizen, es wird tüchtig gebangt und mitgeschrien. PARKWAY DRIVE bieten einen Rundumschlag durch die gesamte Diskografie. Über „Vice Grip“, „Romance Is Dead“ oder „Breaking Point“ bis hin zur Single „The Void“ oder „Dedicated“. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und die Meute hält sich fleißig in Bewegung. Es wird tüchtig gemosht und gehüpft – die Klamotten kleben nassgeschwitzt am Körper und bilden mittlerweile eine zweite Haut.
Nach „Horizons“ rufen PARKWAY DRIVE zur Zugabe auf und liefern mit „Crushed“ und „Bottom Feeder“ noch zwei mächtige Abrisskugeln ab. Bei „Bottom Feeder“ macht sich Frontman Winston auf den Weg zur Bar, singt vom Tresen aus weiter und ruft zur Wall Of Death auf. Nach 75 Minuten ist schließlich Schluss und die Band und das Publikum verlassen mit einem breiten Grinsen die Sauna.
Setlist:
Wishing Wells
Carrion
Boneyards
Vice Grip
Idols and Anchors
Romance Is Dead
The Void
Wild Eyes
Breaking Point
Dead Man's Chest
Dedicated
Horizons
Crushed
Bottom Feeder