In der Region mit seinem Konzertangebot eine bekannte Größe, ist der Club Vaudeville ein sehr gemütlicher Laden mit netter Aufteilung und hübschem Biergarten. Leider hat man das Gefühl, dass man mit "restlos ausverkauft" etwas überenthusiastisch war, denn gefühlt geht das ganze nur auf, wenn man die Plätze im Vorraum und Biergarten mitrechnet. Extrem unfair und unglücklich für die, die es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben, sich in den vollen Saal zu quetschen.
The Prosecution
Als Vorband haben sich Flogging Molly The Prosecution aus Abensberg in Bayern eingeladen. Die Skacore Band ist kein schlechter Griff. Auch wenn ich vermutlich das letzte Mal im vergangenen Jahrtausend freiwillig und aktiv Ska gehört habe, kann ich durchaus bestätigen, dass The Prosecution Spaß machen. Die acht Musiker haben auf der Bühne zwar nicht wirklich viel Platz, aber man kann auch auf kleinem Raum Party machen. An Bühnenpräsenz mangelt es jedenfalls nicht und auch das Publikum scheint gut auf Ska zu sprechen zu sein.
Flogging Molly
Ich finde es immer wieder spannend, wie Flogging Molly es schaffen, auf jeder Tour Stücke aus dem Hut zu zaubern, die ich fast vergessen habe, mitsingen kann und zum ersten Mal live sehe. Diese Runde zum Beispiel "The Spoken Wheel". Das, gepaart mit der gelebten authentischen Spielfreude und Liebe für die eigene Musik, sorgt dafür, dass Flogging Molly für mich eine der stärksten Livebands sind und bleiben.
Und bei sieben Instrumenten darf auch lobend erwähnt sein, dass ich die Band, im Gegensatz zu anderen Genrevertretern, noch nie wirklich schlecht gemischt gesehen habe. Der Auftritt im Vaudeville ist bei all dem keine Ausnahme.
Falls es bisher noch nicht druchgedrungen ist, gilt hier eine klare Empfehlung. Nur Guiness könnte sich langsam durchringen, die Band zu sponsern. Bei den Mengen an schwarzem Gold, die die Band bei jedem Auftritt von der Bühne aus verschenkt, wird es irgendwann teuer. Vor allem, wenn die erste Reihe nicht fangen kann ...
Insgesamt ein genialer Abend – auch, wenn mir die Lokalität reichlich überfüllt vorkam. Auf der anderen Seite passen Flogging Molly auch eher in eine kleine, volle Kneipe, als in ein großes Stadion. Irgendwo muss es eben auch bei großartigen Bands Kompromisse geben.