Es füllt sich zwar zu Beginn etwas schleppend, aber doch stetig – ob das dem Termin mitten in der Woche geschuldet ist, oder der doch etwas schwierigen Parkplatzsituation, mit der man beim Besuch der Live Music Hall immer wieder zu kämpfen hat, ist schwer zu sagen.
Visions Of Atlantis
Eröffnen dürfen die Österreicher von VISIONS OF ATLANTIS, die mit nur 25 Minuten Spielzeit allerdings ein verhältnismäßig gehetztes Set hinlegen müssen. Die Zeit wird allerdings gut genutzt und obwohl gefühlt noch die Hälfte des Publikums im Umland verteilt ihren Anreisestress auslebt, projiziert der Symponic Metal gute Stimmung von der Bühne. Vor allem das Gesangsduo Clémentine Delauney und Siegfried Samer scheint in guter Form zu sein und kann mitreißen. Auch zu kurze Sets kann man mit viel Begeisterung spielen.
Leaves' Eyes
Etwas martialischer wird es dann mit LEAVES' EYES, die sich gleich eine ganze Armee Wikinger auf die Bühne stellen. Vom Duo Elina Siirala und Alexander Krull kann die Kettenhemdfraktion allerdings nicht lange ablenken. Während sich die Finnin mit Leichtigkeit durch die Stücke trällert, hat der Frontmann zwischen seinen Growls ordentlich Zeit für ausführliche Publikumsinteraktion. Ihren Job als Einheizer erledigen die symphonischen Wikinger, mit freundlicher Unterstützung des noch immer wachsenden Publikums, sehr gewissenhaft.
Kamelot
Zu KAMELOT sind dann auch die letzten Nachzügler eingetroffen und die Band um Thomas – laut Sänger Tommy Kaerevik "Mr. Kamelot" – Youngblood kann sofort aus dem Vollen schöpfen. Neben Tourschlagzeuger Alex Landenburg haben die Amerikaner auch Gastsängerin Lauren Hart von ONCE HUMAN dabei, die gelegentlich mit weiblichen Growls helfend eingreift. Dass es nach sieben Jahren immer noch Diskussionen um Roy Khan gibt, halte ich nach dem Auftritt für fehlgeleitete Nostalgie. Tommy Kaerevik macht seine Sache mehr als gut und auch ansonsten sind KAMELOT, wie eh und je, eine extrem starke Liveband.