CYPECORE – Nach der Apokalypse ist vor der Apokalypse
Für CYPECORE ist die Schrei!Nachten-Tour der erste große Auftritt, nachdem die Band im Oktober noch einen herben Schicksalsschlag verkraften musste, als ihr Bassist Christoph "Desolator" Heckel an einer Krebserkrankung verstarb. Leider blickt die Band zu Auftrittsbeginn auf eine erst halbvolle Turbinenhalle 2, der Stimmung tut dies jedoch glücklicherweise keinen Abbruch. Das anwesende Publikum ist gut gelaunt und schüttelt das Haar zu Songs wie "Dreamsmasher" und "Saint of Zion". CYPECORE überzeugen in ihrem ca. 45 Minuten langen Set mit postapokalyptisch angehauchtem Melodic Death Metal und sorgen, abgerundet durch stimmungsvolle Bühnenoutfits, für einen starken Konzertauftakt.
DESERTED FEAR – Todesmetaller aus Thüringen
Das Melodic in der Genrebezeichnung kann nun getrost gestrichen werden, denn mit DESERTED FEAR ist es Zeit für die zweite Band des Abends. Nach dem obligatorischen Intro mit BON JOVIs "You Give Love A Bad Name" (für das übrigens Sänger Mane verantwortlich ist, wie Fabian uns vorab im Interview verraten hat) startet das Thüringer Live-Quartett fulminant mit "The Fall Of Leaden Skies", dem Opener des (noch) aktuellen Albums "Dead Shores Rising".
Wie üblich wechseln sich bei den Death Metallern aus Eisenberg düster-harte Riffs mit launig charmanten Ansagen ab, insbesondere das Essen im Backstage-Bereich wird dieses Mal hervorgehoben. Auch die Halle ist mittlerweile deutlich voller, als noch bei der Eröffnungsband und nach dem Set, in dem neben Klassikern wie "Kingdom of Worms" und "Bury your Dead" auch der neue Song "The Final Chapter" vom am 8. Februar erscheinenden Album "Drowned by Humanity" seine Uraufführung hat, ist die Nackenmuskulatur der Besucher hinreichend für den Headliner des Abends aufgewärmt.
DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Sie sind zurück!
Endlich ist es so weit – DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind zurück und betreten die eindrucksvoll geschmückte Bühne der Turbinenhalle. Und bereits beim ersten Song "Wir sind zurück" zeigt sich, dass der Titel Programm ist. Das Publikum singt vom ersten Ton an lautstark mit und hört damit bis zum finalen "Die Sonne scheint" nicht mehr damit auf.
Der Band um Sänger Fuchs merkt man die Spielfreude bei jedem Song an und die zwei Stunden Konzert vergehen wie im Flug. In dieser Zeit präsentieren DIE REITER ein Best Of aus insgesamt fast 25 Jahren Bandgeschichte, das sich sehen lassen kann. Und egal, ob Songs aus den Anfangstagen der Band wie "Ride on" (der zum ersten Mal seit 2003 wieder live gespielt wurde) und "Du kleiner Wicht", das durch Sprechchöre lautstark vom Publikum geforderte "Reitermania" oder aktuelle Songs wie "Der Rote Reiter" und "Brüder auf Leben und Tod" – selten habe ich in diesem Jahr ein Konzert gesehen, bei dem die Stimmung permanent auf einem so gleichbleibend hohen Niveau war.
Und als wären Mosh- und Circlepits nicht genug, werden die Besucher im Konzertverlauf auch noch mit einem Haufen überdimensionierter Wasserbälle belohnt. Da sind die abwechslungsreiche Lichtshow (endlich mal eine Band, die sich hier auch Gedanken macht und nicht einfach alles permanent einnebelt und rot anstrahlt, obwohl das hier sogar passen würde) und der gute Sound tatsächlich nur noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind zurück und bleiben uns hoffentlich noch sehr lange erhalten!
Setlist DIE APOKALYPTISCHEN REITER
1. Wir sind zurück
2. Es wird schlimmer
3. Herz in Flammen
4. Der Adler
5. Seemann
6. Die Schönheit der Sklaverei
7. Brüder auf Leben und Tod
8. Der Rote Reiter
9. Hört mich an
10. Auf und Nieder
11. Reitermania
12. Franz Weiss
13. Friede sei mit Dir
14. Du kleiner Wicht
15. Nach der Ebbe
16. Ich bin weg
17. Wenn ich träume
18. Ride on
19. …vom Ende der Welt
20. Metal Will never Die
21. The March of Revenge
22. Die Sonne scheint