Im Bahnhof Pauli ist der Name Programm. Als ob die Hamburger Reeperbahn nicht schon genug Einzigartigkeit zu versprühen hätte, stellt der kleine Nachtclub am Spielbudenplatz den detailverliebten Nachbau einer U-Bahn-Station dar. Inklusive riesiger Lüftungsschächte, Ventilatoren und der markanten Fliesenverkleidung. Nur die Bar fällt ein wenig aus dem Konzept, aber was wäre eine Konzerthalle schon ohne Bier? Mit ist sie definitiv der passende Zwischenhalt für "Rock 'N Roll Train“ LAURA COX.
Erst Anfang November ist mit "Burning Bright“ das zweite Studioalbum der nimmermüden Französin auf den Markt gekommen. Die Kritiken? Überwiegend positiv, wenn nicht sogar geradezu überschwänglich – Platz 81 in den deutschen Charts scheint dies zu bestätigen. Trotzdem ist die Albumreleaseshow an diesem Freitagabend nicht übermäßig gut besucht, der Altersschnitt höher als gedacht. Am Ende ist es jedoch die Musik, die zählt, und diese ist bei LAURA COX nun einmal zeitlos.
Zeitloser Rock mit femininem Anstrich
Der klassische Rock der Musikerin funktioniert auch an diesem Abend hervorragend. Die Riffs sitzen, der Groove passt, die Attitüde erst recht. LAURA COX atmet ein wenig das Rock-Klischee alter Tage, gibt diesem aber einen frischen und femininen Anstrich. So bringen die neuen Songs "Bad Luck Blues“ und "Last Breakdown“ schon früh Bewegung ins Publikum, während die Dame zum abschließenden "River“ von der Bühne steigt, um Seite an Seite mit ihren Fans zu feiern.
Letztlich ist der Auftritt vor allem Zeugnis des Reifungsprozesses der Künstlerin. Was auf Videos der Anfangstage bisweilen noch holprig wirkt, wird heute Abend souverän und lässig herunter gezockt. Der laute Applaus nach den finalen Tönen würdigt somit einen ordentlichen und unterhaltsamen Auftritt im Bahnhof Pauli. Sollte LAURA COX mit dem nächsten Album noch einen drauf setzen können, sieht man sich sicher einmal wieder.