Geschrieben von XmarcusX Donnerstag, 25 August 2005 15:52
Darkest Hour, Beecher, Reflux & Tephra - Bremen / Schlachthof
Nicht weit von meinem Heimatort Herford entfernt liegt die schöne Stadt Bremen, die nicht nur für das beste Bier Deutschlands sondern auch für coole Konzerte bekannt ist. Letzteres erlebten wir am vergangenen Sonntag, den 21.08.2005, als meine All-Time-Favorite-Band Darkest Hour endlich mal wieder nach Deutschland kam. Mit im Gepäck hatte sie die chaotischen Bands Beecher und Reflux. Der Local-Support waren Tephra.
Und die gingen um 20:15 Uhr dann auch auf die Bühne. Tephra's Musik kann man nur schwer beschreiben. Die Band, die mir aber sofort als Vergleich durch den Kopf schoss, war Burst. Aber auch an Tool erinnerte die Musik teilweise durch die endlosen, hypnotisierenden Wiederholungen, die Tephra in ihren Liedern einbaute. Genauso gebannt wie ich staunten auch die gut 150-200 Besucher, die den Magazinkeller sprichwörtlich aus allen Nähten platzen ließen. Tolle Band! Tephra spielten eine gute ¾ Stunde.
Nächster Act waren Reflux aus Washington, D.C., die mit Darkest Hour zusammen rüber nach Europa gekommen waren. Und diese Kombo hatte es mal in sich. Selten konnte mich eine Band mit ihrem Können so begeistern wie Reflux. Sowohl der Gitarrist als auch der Bassist und Schlagzeuger waren echte Virtuosen auf ihren Instrumenten. Die Musik, die sie spielten, war hochtechnischer Chaos-Metal, welcher bei diesen Jungs so einfach aussah. Besonders beeindruckt war ich allerdings vom Gitarristen, der ab und zu sogar die Arbeit von zwei 6-Saitern übernahm, indem er zuerst einen Part einspielte, diesen dann mit einem seiner unzähligen Effektgeräte loopte und sodann etwas anderes über diese Wiederholung spielte. Sehr beeindruckend! Reflux spielten ungefähr 35 Minuten.
Nun kam zum ersten Mal eine Band auf die Bühne, die ich auch kannte. Die grandiosen Beecher aus Manchester, United Kingdom. Diese Band, die erste vor kurzem zu Earache Records gewechselt hat und nächsten Monat dort ihr zweites Album veröffentlicht, strahlt auf der Bühne eine wirklich atemberaubende Energie aus. Die Fotos, die wir geschossen haben, sprechen wohl für sich. Sänger Ed sprang wie besessen auf, vor, neben und über der Bühne rum und heizte das Publikum richtig ein. Doch nicht nur Ed legte eine grandiose Bühnenshow hin: die gesamte Band spielte, was das Zeug hielt. Auch ein anfängliches Problem mit dem Bass-Amp konnte Beecher nicht stoppen. Diese Band ist wirklich genial. Besonders gefreut hat es mich übrigens, dass sie mein Lieblingslied „Dead For Weeks" gespielt haben, das live noch mehr ballert als auf CD. Beecher spielten etwas mehr als eine halbe Stunde.
Gegen 23:15 kamen dann endlich Darkest Hour auf die Bühne. Ab da gab es kein Halten mehr. Die Menge, die bis dahin eigentlich eher nur dagestanden hatte, tobte jetzt wie wild. Stage-Dives incl. Crowd-Surfing und Circle Pits ließen sich nun im Sekundentakt beobachten. Besonders gefallen hat mir wieder einmal, dass Darkest Hour so viel Spaß auf der Bühne haben, die ganze Zeit nur Witze reißen, von denen glaub ich leider nur die wenigstens vom Publikum wirklich verstanden wurden, und auch alte Songs spielen. So wurden in den gut 50 Minuten, in denen die Band auf der Bühne war, zwar viele Songs vom neuen Album „Undoing Ruin" gespielt, aber auch „Klassiker" von den drei Vorgängern.
Insgesamt eines der besten Konzerte, die ich dieses Jahr bisher gesehen habe. Schließlich hat man es nur selten, dass alle Bands auf einem Konzert ausnahmslos spitzenklasse sind!
Alle Artikel zu