Die Venue war zwar rappelvoll, aber nicht restlos ausverkauft. In der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen, im gemütlichen Keller der „Trompete“, erwartete die Besucher eine intime Atmosphäre. Die knapp fünf Zentimeter hohe Bühne sorgte für Nähe, die altmodischen Sessel und das klassische Eichenmobiliar für einen rustikalen Touch – nur ein Fliesentisch fehlte, um das Bild komplett zu machen.
EYES WIDE OPEN begannen zunächst etwas zurückhaltend, doch schon bald rissen sie das Publikum mit ihrem kraftvollen Sound mit. Aufgrund des Ausfalls von AERIAL spielten sie ein verlängertes Set und fügten sogar ältere Songs wie „Blindead“ ein, was die Menge begeistert mitklatschen ließ.
Sänger Erik überzeugte nicht nur mit kraftvoller Stimme, sondern auch durch seine Nähe zum Publikum, indem er das Mikro immer wieder in die Menge hielt und die textsicheren Fans zum Mitsingen animierte.Hits wie „Uncharted“ und der mitgesungene „Dishearted Song“ ließen die Stimmung weiter eskalieren. Auch die neue Single „Watch You Bleed“ überzeugte, als der Sänger das Publikum aufforderte, sich auf den Boden zu setzen und beim Drop aufzuspringen. Mit „Cross My Heart“ und „Black Clover“ endete ein stimmiges Set, das die Schweden unter tosendem Applaus verließen.
PARASITE INC. aus Aalen betraten die Bühne und knüppelten ordentlich drauf los. Im Vergleich zu EYES WIDE OPEN dominieren etwas weniger melodische Elemente, dafür umso mehr kreischende Gitarren und eine wummernde Doublebass. Die scharfen Growls von Kai unterstreichen die rohe und ehrliche Atmosphäre zusätzlich, während gelegentliche Rock'n'Roll- und Punk-Rhythmen für Abwechslung sorgen. Gesanglich kam allerdings gelegentlich eine gewisse Monotonie auf, da Kais Stimme wenig Variation bot.
Die Setlist führte uns durch ein buntes Set aus der mittlerweile 17-jährigen Diskographie von PARASITE INC., mit verschiedenen Einflüssen aus Punk, Rock und Death Metal. Diverse kleine Circle Pits wurden gestartet, was die energiegeladene und ausgelassene Stimmung weiter anheizte.
Die beiden Shows von EYES WIDE OPEN und PARASITE INC. hinterließen bei den Konzertbesuchern ein durchweg positives Gefühl. Mit energiegeladenen Auftritten, mitreißenden Rhythmen und intensiver Interaktion mit dem Publikum gelang es den Bands, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Von euphorischem Headbangen bis hin zu kleinen Moshpits war alles dabei und die Fans ließen sich von der Musik förmlich mitreißen. Die Konzerte boten eine perfekte Mischung aus Technik, Leidenschaft und roher Energie und hinterließen bei allen Metal-Fans in Bochum ein unvergessliches Erlebnis.