Geschrieben von Dienstag, 05 April 2005 14:28

Judas Priest & In Flames - Grugahalle / Essen

Judas Priest

Hell Yeah! Nach der famosen Reuniontour der Priester um Rob Halford im Sommer 2004 hatte ich nun wieder die Chance, die Götter des Heavy Metals auf ihrem Tourauftakt in Essen zu sehen. Nach relativ kurzem Anstehen am Eingang und bald darauf folgendem Überstülpen des 30 € teuren Tourshirts (Bierpause inklusive) ging es dann ab in die dritte Reihe der an diesem Abend ordentlich gefüllten Grugahalle.


Als Vorband hatten sich die Engländer die schwedische Melodic-Death-Maschine In Flames; meiner Meinung nach eine schlechte Wahl: die in der überzahl anwesenden Fans klassischen Stahls (mich eingeschlossen) konnten mit den Nordmännern nichts anfangen und standen mehr gelangweilt als interessiert da und bedachten die Schweden mit einem Mitleidsapplaus. Nach knapp einer Stunde + einer happigen Umbauzeit verdunkelte sich die Halle dann wieder.

Zu den bekannten Klängen von The Hellion/Electric Eye stürmte erst die Instrumentalfraktion bestehend aus KK Downing, Glenn Tipton, Scott Travis und Ian Hill das Bühnenbild von 2004, bis dann der Metalgod aus der Pupille des Auges stieg und gleich volle Kanne loslegte. Kein Halten mehr in der Halle. Alt und Jung ließen frohgemut angesichts ihres Glücks, die wieder erstarkten Priester zu sehen die Locken rotieren. Die mittlerweile Standard gewordenen Roboterbewegungen zu „Metal Gods" erfreuten „Erstlinge", die alten sahen einen aufgedrehten Sänger. Rob Halford war an diesem Abend zweifelsfrei in einer hervorragenden Form.

Abgesehen von seiner Kommunikation mit dem Publikum (er dankte dem Publikum bestimmt 3 mal zwischen den Songs für die Unterstützung und die pure Anwesenheit) zeigte er Schreie wie anno 1990 und absolute Bühnenpräsenz. Von einer Seite der Bühne zur anderen, dann mal die Luftgitarre fest in der Hand, riss er die tobenden Zuschauer mit, die auch bei neuen Songs wie „Hellrider" oder „Deal With The Devil" nicht still standen. Zu den Klängen von „Revolution" und vor dem nun geänderten Backdrop, das das Cover des neuen Albums zeigte, erklomm er die Bühne und stieß die Flagge der Revolution in den Boden - frenetisch feuerten die Fans die Band zu weiteren Höchstleistungen an.
Und auch an eher unbekannte Songs erinnerten sich die Priester: „Hot Rockin'", auf dessen Abwesenheit auf der Setlist ein Kumpel seine Mutter verwettet hätte und „Riding on the Wind" zauberten selbst bei routinierten Kirchengängern einen Ausdruck der Überraschung ins Gesicht - und zuweilen auch leuchtende Augen.

Als der Painkiller sich auf die Halle herabstürzte gingen die letzten Kraftreserven drauf. Tausende Fans grölten die Metal-Hymne schlechthin aus ihren erschöpften Kehlen und erwiesen mit minutenlangen „Priest! Priest! Priest!"-Rufen nach dem offiziellen Ende den angemessenen Tribut für die Helden des Abends. Unnötig zu erwähnen, wie die Massen dann nach einem erneuten Auftreten abgingen. Die Harley heizte auf die Bühne, und nach 3 Zugaben war klar: „The Priest is back!"

Setliste: IN FLAMES

The Quiet Place
System
Pinball Map
Dial 595-Escape
Episode 666
Embody The Invisible
Cloud Connected
Trigger
Only For The Weak
Clayman
Touch Of Red
My Sweet Shadow

Setliste: JUDAS PRIESTThe HellionElectric EyeMetal GodsRiding on the WindThe RipperTouch of EvilJudas RisingRevolutionHot Rockin'Breaking the LawI'm a RockerDiamonds & RustDeal with the DevilBeyond the Realms of DeathTurbo LoverHellriderVictim of ChangesThe Green ManalishiPainkillerZugaben:Hell Bent for LeatherLiving after MidnightYou've got another Thing comin'

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