Geschrieben von Freitag, 21 September 2007 17:33

Sinking Ships, Ruiner, More Than Ever, Within Walls & The Target - Stuttgart / Jugendhaus West


Review

 

14.09.07 - Es goss aus allen Wolken, als ich mich zwischen die Pendler im Regionalexpress drückte. In Denzlingen erwartete man mich knapp fünf Minuten später freundlicherweise bei Sonnenschein, und nach kleineren Abstechern in Waldkirch, Elzach und Lahr rollte der Twingo mit uns Vier an Bord in der von mir selten gelobten Landeshauptstadt ein. THE TARGET hatten wir verpasst, und kaum waren ein paar Leute begrüßt, die Stempel organisiert und die Jacken ausgezogen, ging es auch schon in die zweite Runde.

Ring frei für WITHIN WALLS also. Eine knappe halbe Stunde Grobes, eine knappe halbe Stunde Energie und eine knappe halbe Stunde Spaß war alles, was die Herren zu bieten hatten, doch damit war ich zufrieden. Eine Stimme, die derart durch Mark und Bein fährt, ein  paar klare, wohl formulierte Ansagen und eine coole Mütze brauchen keine Innovationen.
Hardcore wie er einfacher, direkter und wirkungsvoller kaum sein könnte eben. Das ein oder andere Stück Zwiebelkuchen und einen Muffin später war die Umbaupause überbrückt und die nächste Band machte es sich auf der niedrigen Bühne breit.
MORE THAN EVER hatten in Stuttgart ohne Zweifel so etwas wie ein Heimspiel.
Weniger brachial und etwas melodischer servierten sie einen melancholieschwangeren Cocktail aus direktem und altmodischem Hardcore sowie traurigem und eingängigem Punk mit Melodie. Energie war trotzdem da, und das Publikum wärmte sich langsam auf. Besucher schwappten von links nach rechts, brüllten ins Mikrophon oder nickten zufrieden.

Taten sich RUINER beim ersten Mal noch etwas schwer, überzeugten sie dieses Mal richtig. Gute Laune und fröhliche Ansagen waren auch dieses Mal nicht das Ass im Ärmel, aber die Stücke entfalteten Druck und Atmosphäre. Obwohl der Schwerpunkt weder auf Aggressivität noch auf Härte lag, bohrte sich die Dynamik mit Nachdruck in die Ohren. An einer Gitarre zupfte zwar einer von GO IT ALONE, doch tat das der Stimmung keinen Abbruch. Zweite Chancen zahlen sich manchmal aus.
Schiffe-Versenken war der letzte Programmpunkt im geräumigen Jugendzentrum für diesen Abend. SINKING SHIPS blickten auf einen vollen Besucherraum, spielten solide, melodisch und eingängig. Die junge Band aus Seattle verzichtete auf längere Verschnaufpausen und presste ein Stück nach dem anderen heraus.
Die Hitze und die Bewegung nahmen mit jeder Minute zu und die Band ließ sich gebührend von den überwiegend modebewussten und textsicheren Besuchern feiern. Unglücklicherweise kapitulierte meine Fitness gegen Ende etwas und man sah mir meine Begeisterung wohl kaum an. Gefallen hat es mir alle Mal und bei einem nächsten Mal spiele ich auch wieder mit.


Fazit: Ein gelungener Tourauftakt.

http://www.withinwalls.org/
http://www.morethanever.de/
http://www.youruiner.com/
http://www.legitimatebros.com/music/sinking_ships