Geschrieben von Kai Samstag, 27 Juni 2009 00:25
May The Force Be With You & First Action League - Dülmen / Gekko
01.06.09 / Dülmen - Jeden ersten Montag ist im Gekko ein Konzert - ansonsten ist es ne Kneipe. Meist sind die Musikstile ziemlich unterschiedlich, aber dieses Mal passte das Ding mit FIRST ACTION LEAGUE und MAY THE FORCE BE WITH YOU wunderbar in`s BYE-Konzept. Also, wie bereits die HUDSON FALCONS in „Dülmen Rock City" sangen: „Going down to the Gekko"!
Und so begannen um kurz nach acht auch die Dülmener Eigengewächse von der FIRST ACTION LEAGUE. Da das Pfingstwochenende nicht nur für Familienbesuche, sondern vermehrt auch für die teilweise doch recht üppige orale Aufnahme von Alkohol steht, waren Publikum und Band noch ein wenig lediert, weswegen auch noch nicht alle 50 Besucher den Weg ins Innere der Kneipe fanden - aber bei dem guten Wetter war das auch noch nicht ganz so verwunderlich.
Die Jungs legten direkt recht gut los, und Knast-Ali schwang sein Mikro gewohnt lässig am Publikum vorbei. Sie selber nennen ihren Mix aus Screamo, Post- und Hardcore ActionCore, was man aber bei den Platzverhältnissen im Gekko nur schwer ausleben kann. Naja, trotzdem wäre es beinahe wieder zu einem herunter gerissenen Verstärker gekommen. Und so schrieen und sangen sie sich durch ihr Set bis zu der Stelle, an der sie einsehen mussten, dass der brandneue Song noch nicht ganz bis zum Schluss gespielt werden kann. Auch der zweite, ähnlich gelagerte Versuch, diesen Song zu spielen, wurde von Band und Publikum mit viel Humor genommen und trug damit erheblich zum Unterhaltungsfaktor der ganzen Sache bei. Natürlich gehört so was zu den Albträumen einer Band, aber wenn man das dann so gelassen wegstecken kann wie die fünf, kann man sogar noch Kapital draus schlagen. Der Rest des Sets wurde dann aber noch gekonnt zu Ende gebracht und die FIRST ACTION LEAGUE verließ lachend die Bühne - bzw. die Ecke, in der das Equipment aufgebaut war.
Nach einer kurzen Umbaupause stellten sich dann die Jungs von MAY THE FORCE BE WITH YOU in besagte Ecke. Und was soll ich sagen? Ich hatte echt nicht erwartet, dass die Jungs so dermaßen gut sind. Sympathiepunkte hatten sie ja schon immer, aber nur von den Platten her zu urteilen, hätte ich keinen so guten Gig erwartet. Das Quintett spielte astreinen MetalCore, bzw. sehr metallischen Hardcore. An zwei Saiteninstrumenten standen zwar Ersatzjedis (unter anderem von WOOF), aber das merkte man der Band zu keinem Moment an.
Sehr tight und ziemlich wuchtig lieferten sie ihr Set ab und brachten richtig herrliche Breakdowns ins Dülmener Gekko - sehr selten, so was. Der Sound war trotz des eher zusammengeflickten Equipments ziemlich auf den Punkt, vor allem ziemlich metallastig. Hut ab übrigens vor der Präzision sowohl im schnellen Riff- als auch im Groove-Bereich - und das gilt für alle Beteiligten. Wie unfassbar unbeteiligt der Drummer in seinen Gesichtszügen wirkte, obwohl er da wirklich wie ein Wahnsinniger arbeitete und zwischen allen Tempi hin und her wechselte. Durchweg überzeugend und mit viel Spaß - man muss sich da auch nicht unbedingt bierernst nehmen - spielten die Lünener ein mehr als gutes Set.
Während der Show wurden Menschen durch die Kneipe getragen, ein WOOF- (sehr, sehr fett und mit extrem fiesem Breakdown) und ein IRON MAIDEN-Cover gespielt (selten hat „The Trooper" so gemosht) und Dülmen für absolut Bollo-frei erklärt. Schönes Konzert in einer guten Location. Mehr davon!
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