Geschrieben von Montag, 10 März 2008 23:43

Volbeat, Kayser & President Evil - München / Backstage Werk


Review


Link: www.volbeat.dk
www.kayser1.com
www.presidentevil.de

17.02.08 - VOLBEAT, die Aufsteiger des Jahres 2007, packten nach ihrer erfolgreichen Festival- und anschließenden Hallentour kurzerhand PRESIDENT EVIL und KAYSER ein, um die Erscheinung ihrer neuen DVD "Sold Out" gebührend zu feiern. Für die Band sollte dies auch noch ein ganz besonderer Abend werden, aber zunächst hatten die Jungs von PRESIDENT EVIL die Ehre, das Fest im bereits gut gefüllten Backstage Werk zu eröffnen.

Gut gelaunt sprangen die fünf Bremer um Sänger Johnny Holze auf die Bretter und versuchten von Anfang an, das auffallend bunt gemischte Publikum von Rockopa bis Goth-Teenie zu animieren. Nach anfänglichen Soundproblemen, die allerdings schnell von den Tontechnikern behoben werden konnten, gelang es ihnen mit ihrer Mischung aus Rock'n'Roll, Metal und Punk die ersten Reihen in Schwung zu bringen. Songs von ihrem neuen Album "Hell In A Box" wie z.B. "King Asshole" fanden großen Anklang, und so kam auch der erste Moshpit des Abends zustande. Das Publikum wurde vom äußerst agilen Frontmann Johnny als "das Beste bis dato auf der Sold Out Tour" tituliert, was zu weiterem Jubel führte. Gitarrist James Lars viel an diesem Abend nicht nur durch sein Gitarrenspiel, sondern auch durch rote Blinklichter am Griffbrett auf. Insgesamt war es ein sichtlich gelungener Gig für PRESIDENT EVIL.

Die Halle wurde zwischenzeitlich immer voller, und die Fans begrüßten die Schweden von KAYSER mit großem Jubel. Sänger Spice, der offensichtlich schon vor der Show an dem einen oder anderem Bier genippt hatte,  kam deshalb bereits mit einem breiten Grinsen auf die Bühne. Der Mix aus Thrash- und Doommetal kam beim Publikum, vor allem auch bei den jungen Zuschauern, überraschenderweise sehr gut an und lies so manche Mähne kreisen. Die guten Kritiken, welche sie bereits 2007 als Support von EKTOMORF bekommen hatten, konnten absolut bestätigt werden. Die fünf Skandinavier hatten sichtlich Spaß, und allein das Gesicht von Ex-SPIRITUAL BEGGARS Frontmann Spice "Ich kneif lieber ein Auge zu, damit ich nicht alles doppelt sehe" war Gold wert. Allerdings nur, weil er ansonsten eine sehr solide Show und Gesangsleistung ablieferte.

Nach dem gefeierten Auftritt von KAYSER war die Halle bis an den Rand gefüllt, und VOLBEAT-Rufe tönten aus allen Ecken, bis das Intro zu "The Human Instrument" erklang. Die vier Dänen kamen auf die Bühne und hatten das Publikum ab den ersten Tönen fest im Griff. Songs wie "Rebel Monster", "Radio Girl" oder "Pool Of Booze" heizten den Moshpit kräftig an, und außerdem präsentierte die Band mit "Maybelline" und "Still Counting" zwei bis dato unveröffentlichte Tracks.
Wie immer hielt Frontmann Michael Poulsen einen sehr engen und guten Kontakt zu den Fans. Selbst ein guter Freund von einem gewissen Mr. Jack Daniels, reichte er auch immer wieder seine private Flasche an seine Anhänger weiter. Der Whiskey-Genuss wurde ihm allerdings auch einmal zum Verhängnis, als er mit Gitarre ins Publikum kletterte und beim Rückweg auf selbiges fiel. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch, und Michael machte später noch einen Spaß daraus, als er das selbe Kunststück noch einmal ohne Gitarre erfolgreich durchführte.
"Sad Man's Tongue" wurde wie gewohnt von Techniker Christian mit der Akustikgitarre begleitet, und der 2007 neu in die Band gestoßene Thomas Bredahl hüpfte quick fröhlich von einer Seite der Bühne zur anderen. Für "Always With U" wurden vier Fans aus dem Publikum auf die Bühne eingeladen, um den Refrain stimmtechnisch zu begleiten. Diese waren sich ihrer Rolle allerdings nicht so 100%ig bewusst und tanzten kreuz und quer über die Bretter. Dafür sprangen die Herren von KAYSER erneut ans Mikrofon und grölten mit. Alles in allem ergab dies sein sehr amüsantes Schauspiel.
Zum krönenden Abschluss kam noch die Redaktion des "Metal Hammer" auf die Bühne und verlieh der Band die Auszeichnung für das beste Metal-Album des Jahres 2007 "Rock The Rebel/ Metal The Devil".

Als Letztes bleibt zu sagen, dass es immer wieder lohnend ist, ein Konzert von VOLBEAT zu besuchen. Die zufriedenen Gesichter, die die Halle verließen, sprachen eine eindeutige Sprache.