Geschrieben von Samstag, 08 März 2014 13:18

Behemoth und Cradle Of Filth - Hamburg, Grünspan

Auf der diesjährigen Co-Headliner Tour von BEHEMOTH und CRADLE OF FILTH gastieren die Jungs rund um die Frontmänner Nergal und Dani im Hamburger Grünspan, um den neuesten Output zu promoten. Mit dabei haben sie feinsten Black Metal von SVARTTJERN und INQUISITION sowie die Heavy Metaller von IN SOLITUDE.

Schon zu Beginn des Abends ist der Saal zum Bersten voll und die Plätze in den vorderen Reihen sind stark umkämpft. Die Norweger von SVARTTJERN legen gleich zu Anfang richtig los und präsentieren dem Publikum Oldschool Black Metal vom Feinsten. Obwohl bei dem Konzert Sänger HansFyrste nicht anwesend ist und durch einen Gastsänger für das Konzert ersetzt wird, sind die Vocals überraschend gut und bringen den Oldschool-Gedanken der Band perfekt rüber. Einziger Wermutstropfen:  Das Publikum ist leider noch nicht so wirklich in Feierlaune und lässt den Auftritt nur nebenbei geschehen.

Kurz nach SVARTTJERN entert das Duo von INQUISITION die Bühne und ballert dem Publikum seinen Sound nur so um die Ohren. Das scheint komplett ausgewechselt und feiert ausgelassen mit. Der Sound der Zwei-Mann-Band ist ausnahmslos gut, auch wenn die Vocals bei den ersten beiden Songs besser sein könnten. Trotz der anspruchsvollen Texte singt das Publikum bei allen Songs ausgelassen mit. Auch die Songauswahl ist nicht zu verachten und so ist von den meisten Alben seit  „Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult“ auch was dabei. Am Ende des Konzerts verlassen bereits einige Fans die Halle und machen sich auf den Weg nach Hause, der persönliche Headliner für viele hat also bereits gespielt.

Dennoch ist es bei IN SOLITUDE noch brechend voll. Die Heavy Metaller versuchen, dem Publikum ordentlich einzuheizen, doch der Funke springt einfach nicht richtig über, was nach einem so genialen Auftritt von INQUISITION auch nicht gerade leicht ist. Die Schweden zocken ihr Set routiniert durch und versuchen immer wieder, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Die Bühnenshow ist zwar sehr gut und auch der Sound ist nicht zu verachten, doch im Kontext gesehen ist der Auftritt leider nur mittelmäßig und beinahe jeder Song klingt wie der vorherige.

Nach IN SOLITUDE wird es wieder ein wenig dunkler und CRADLE OF FILTH entern die Bühne. Gleich zu Anfang zeigen sich sehr gemischte Gemüter im Publikum: Die einen feiern die Band, als gäbe es kein morgen, und die anderen versuchen sie einfach nur zu ignorieren. Sänger Dani Filth singt seine tiefen Parts gewohnt fehlerfrei, doch versagt er häufig bei seinen typischen hohen Screams, sodass einem das eine oder andere Mal sogar die Ohren schmerzen.

Zum Ende des Auftritts bekommt er bei „Nymphetamine“ Unterstüzung von Keyboarderin Caroline Campbell, sodass auch dieser Auftritt wirklich gut wird. Das Publikum ist sich auch zum Ende nicht einig, ob die Band grandios ist, oder einfach nur nervtötende Zeitverschwendung. Doch alle der noch Verbliebenen sind sich einig, dass der echte Hauptact jetzt erst die Bühne betritt.

BEHEMOTH haben das Publikum von der ersten Sekunde lang komplett im Griff. Ein brachialer Sound und ein Bühnenbild, das ich vorher selten so gut bis aufs kleinste Detail habe passen sehen. Die Black Metaller rund um Sänger Nergal knüppeln ihre besten Songs raus und schon beim ersten Song „Blow Your Trumpets Gabriel“ geht das Publikum gut mit. Die Show der Jungs scheint bis ins kleinste Detail koordiniert und abgesprochen und so wundert es nicht, dass das Publikum absolut ausrastet.

Als könnte die Stimmung nicht noch aufgeheizter sein, fahren die Mannen von BEHEMOTH auch noch mit einer grandiosen Feuershow auf. Ich sagte es schon häufig und werde nicht müde, es wieder zu sagen: BEHEMOTH sind eine der besten Livebands, die ich jemals gesehen habe und so reiht sich auch der Auftritt im Hamburger Grünspan in die Reihe der unvergesslichen BEHEMOTH-Gigs ein.