Geschrieben von Freitag, 24 September 2021 12:50

Torgeir Waldemar, Sergeant Petter - Der Bericht aus dem USF Verftet, Bergen (NO)

Torgeir Waldemar, Sergeant Petter - Der Bericht aus dem USF Verftet, Bergen (NO) Bild: USF Verftet, Torgeir Waldemar, Sgt. Petter

23.09.2021, Bergen (Norwegen) – Ein stressiger Tag schreit nach einem entspannten Singer-/Songwriter-Konzertabend. Ganz passend dazu laden SERGEANT PETTER und TORGEIR WALDEMAR zu einer Akustik-Session im bergensischen USF Verftet ein.

Nachdem ich das USF Verftet bereits vor einigen Wochen im Rahmen des Beyond The Gates Festivals kennenlernen durfte, präsentierte es sich diesmal von einer gänzlich anderen Seite. Mit entspannten Sitz- und Stehtischen im Schummerlicht bot die Halle eine gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre, Getränkeservice direkt zum Platz inklusive.

Die Eröffnung machte TORGEIR WALDEMAR ganz in solo, bepackt mit Hut, Gitarre, Mundharmonika und einigen Effektpedalen. Doch zunächst eher wortkarg verbleibend, präsentiert der norwegische Songwriter einen Querschnitt seiner Erzeugnisse der letzten sieben Jahre, wobei gerade die Songs aus dem 2020er Album „Love“ durch ihren andersartigen Sound herausstechen.

Nach einer eher melancholischen ersten halben Stunde bringt „Leaf in the Wind“ frischen Wind in die Bude, ebenso wie „Heart and Gold“. Auch wenn die meisten Songs im Original nicht solo performt wurden, bietet TORGEIR WALDEMAR interessante Solo-Versionen ohne viel Schnickschnack und kompensiert jegliche zusätzliche Instrumente mit seiner Mundharmonika. Beendet wird die einstündige Setlist selbstverständlicherweise mit „Streets“, das wohl den emotionalen Höhepunkt des Abends markiert.

Gleich im Anschluss betritt SERGEANT PETTER alias Petter Folkestad samt seinen weiteren drei Bandmitgliedern die Bühne, um seinen wilden Mix aus Pop, Rock und Country zum Besten zu geben. Auch wenn es nicht unbedingt meinen Musikgeschmack trifft, überzeugen die Bergenser mit ihrer Begeisterung für die Musik, die man ihnen mehr als nur im Gesicht ablesen kann.

Insbesondere beim Song „The Amazing Face of Grace“ beweisen der Sergeant und sein zweiter Gitarrist, was für fulminante Fingerstyle-Künste in ihnen stecken und wie viel Probezeit die vier Norweger investiert haben müssen, um die perfekt einstudierten Songs fehlerfrei performen zu können.

Nach insgesamt zwei Stunden ist der Konzertabend auch schon vorbei. Mit großem Applaus und breitem Grinsen im Gesicht machen sich die Zuschauer nicht sofort auf den Heimweg, sondern bleiben noch entspannt auf ein Bier, oder um mit den Musikern zu quatschen und den bereits entspannenden Abend gebührend ausklingen zu lassen. Akustikkonzert im USF Verftet? Gerne wieder!