Viel Spaß mit dem Clip:
Wenn man KNORKATOR in der Vergangenheit nach politischem Engagement fragte, hielten sie sich eher zurück. Die große Weltpolitik bietet oft sehr kurzlebige Themen, und die Band ist sich zu schade, Lieder zu schreiben, die in hundert Jahren niemand mehr versteht. Also widmeten sie sich lieber den ewigen grundsätzlichen Fragen über das Sein und das Warum, oder auch ganz banalen Alltagsdingen, die ja oft ebenfalls zeitlos sind.
Mittlerweile aber hat die Politik in nie gekannter Weise direkten Einfluss auf unseren Alltag genommen, und auch scheinbar in Stein gemeißelte ethische Grundfragen sind ins Wanken geraten. Vor einem solchen Hintergrund ist plötzlich alles Politik. Und während sich fast jeder darüber im Klaren ist, dass die vielen neuen bzw. verschärften Probleme in der Welt eine Veränderung unseres Denken und Handelns erfordern, klaffen doch riesige Risse zwischen die Ansichten, was verändert werden muss, und was unbedingt erhalten bleiben sollte. Diese Themen sind es, die im neuen Knorkator-Album den Ton angeben. Und es geht auch um unsere Unfähigkeit, für die dazu notwendigen Gespräche offen aufeinander zuzugehen.
Wer jetzt aber glaubt, der Humor käme dabei zu kurz, der irrt. Die Band schafft es, all dies mit einer entwaffnenden Heiterkeit zu thematisieren, die einfach nur Spaß macht. Und das alles ohne in die herablassende Überheblichkeit abzudriften, die zurzeit in der politischen Satire den Ton angibt. Nein, sie sind immer noch ganz lieb und ganz böse zugleich und haben eine riesige Freude daran, musikalische Dummheiten zu begehen.