Alchemist - Austral Alien

Review

Alchemist sind keine Unbekannten, haben bereits vier Alben aufgenommen und besitzen in ihrem Heimatland Australien festen Status. Das könnte ihnen nun auch außerhalb ihres Kontinents gelingen, zumal ihr neuestes Werk "Austral Alien" (Relapse Records) eine interessante Mischung aus Metal und sphärisch-progressivem Cyberspace-Rock liefert.

Die elf Songs erinnern stellenweise an Pink Floyd, U2 oder auch Killing Joke. Wabernde Gitarrenlicks schweben durch den Raum, hallunterlegter Gesang bzw. verfremdetes Geschrei legt sich über Keyboard-Soundschichten, und in akustischer Ferne im mehrdimensionalen Klangbild fügen sich verzerrte Gitarren-Metalriffs ein.

Der Eindruck dieser Mehrdimensionalität entsteht durch die zu Hauf eingesetzten Effekte, sei es der bereits erwähnte, alles überlagernde Hall, die gepitchten Keyboard-Tonspielereien, die Verwendung von Vocodern oder die produktionstechnisch bedingte "Verflüchtigung" der Musik, die sich mehr über den Hörer zu legen scheint, als ihn frontal "umzublasen". Dies ist klar der Schwachpunkt des Albums: Trotz vorhandener Härte verkleistert die effektgeladene Instrumentalisierung die Wirkung der Songs, auf die stellenweise das Prinzip "weniger kann auch mehr sein" zutrifft.

Ein wenig direkter "in your face", und "Austral Alien" hätte einen Platz in meiner Playlist sicher. Doch auch so ist das Album ein abwechslungsreicher und absolut hörenswerter Output geworden, der seine eigene Nische abseits aktuell gefälliger Metalmusik beansprucht.

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